Lebensdaten
1622 – 1698
Geburtsort
Fürstenwalde (Brandenburg)
Sterbeort
Altdorf bei Nürnberg
Beruf/Funktion
Anatom ; Mediziner ; Professor der Medizin in Altdorf bei Nürnberg ; Arzt ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 102410453 | OGND | VIAF: 79258942
Namensvarianten
  • Hoffmann, Moritz
  • Hofmann, Moritz
  • Hoffmann, Moritz
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Zitierweise

Hofmann, Moritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102410453.html [16.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V David, Bgm. v. Beeskow u. Storkow u. Richter zu F., S d. Bgm. Georg u. d. Magdalene Wiemann;
    M Anna, T d. Martin Nößler (1554–1608), Hofprediger u. Stiftsdekan in Berlin (s. Jöcher), u. d. Eva Melborn;
    Om Georg Nößler (1591–1650), Prof. d. Med. in A. (s. BLÄ);
    - 1) Nürnberg 20.8.1649 Anna Marg. (1627–63), T d. Johs. Sambstag gen. Sampffer ( 1640), Steuerschreiber in Nürnberg, 2) Margarete Cämmerer ( 1704);
    3 S, 4 T aus 1), u. a. Joh. Moritz (1653–1727), Prof. d. Anatomie, Chemie u. Botanik in A., seit 1713 mgfl. Leibarzt in Ansbach, Hofpfalzgraf (s. ADB XII; Pogg. I), Emilia Justine ( Joh. Fabricius, 1644–1729, Prof. d. Theol., s. NDB IV), 5 S, 4 T aus 2);
    E Cath. Charlotte ( Joh. Georg Fichtner, 1673–1729, Prof. d. Rechte in A., Konsulent d. Reichsstadt Nürnberg, s. ADB VI).

  • Biographie

    Nach dem Tode seiner Eltern wurde H. von seinem Onkel, dem Mediziner Georg Nößler in Altdorf, erzogen. Hier und in Padua studierte er Medizin. In Padua entdeckte er als Student 1641 bei der Sektion eines Truthahns den Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse (Ductus pancreaticus) und benachrichtigte davon den Anatomen Johann Georg Wirsung, der denselben dann auch beim Menschen fand und beschrieb (Ductus Wirsungianus), von beiden als Chylusgefäß gedeutet. Durch ein Legat wurde diese Entdeckung später jährlich in Altdorf gefeiert.– H. wurde 1648 in Altdorf außerordentlicher Professor für Anatomie und Chirurgie, 1649 ordentlicher Professor der Medizin und 1653 auch für Botanik. 1650 richtete er ein vorbildliches Theatrum anatomicum ein und hielt 1655 die erste öffentliche Anatomie in Altdorf ab. 1682 legte er außerhalb der Stadtmauer das Laboratorium chymicum an, in welchem sein Sohn unterrichtete und wo später (1727) Johann Heinrich Schulze die Lichtempfindlichkeit des Chlorsilbers entdeckte. Als verdienstvoller Anatom, Botaniker, Kliniker, Leibarzt beim Adel und als akademischer Lehrer besaß H. größtes Ansehen.

  • Literatur

    ADB XII;
    J. J. Baier, Biogr. professorum medicinae …, 1728, S. 93;
    A. Haller, Bibl. anatomica I, 1774, S. 415-18 (W-Verz.);
    BLÄ.

  • Autor/in

    Heinz Röhrich
  • Zitierweise

    Röhrich, Heinz, "Hofmann, Moritz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102410453.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hofmann: Moritz H., Arzt, ist den 20. Septbr. 1622 in Fürstenwalde (Mark Brandenburg) geboren. Nach dem Tode seiner Eltern von seinem Onkel, Prof. Nößler in Altorf, erzogen, hatte er sich hier und später (seit 1641) in Padua dem Studium der Medicin gewidmet, seine Thätigkeit aber vorzugsweise der Anatomie und Botanik zugewendet. Im J. 1644 kehrte er nach Altorf zurück, erlangte hier den medicinischen Doctorgrad, wurde 1648 zum Professor extraordinarius der Anatomie und Chirurgie und 1649, nach Kaspar Hofmann's Tode, zum Professor ordinarius der Medicin ernannt, nach Jungermann's Hinscheiden (1653) auch mit dem Lehrstuhle der Botanik betraut und in diesen Aemtern ist er bis zu seinem am 20. April 1698 erfolgten Tode verblieben. — Mit seiner wissenschaftlich-litterarischen Thätigkeit hat er sich ausschließlich auf den Gebieten der Anatomie und Botanik bewegt und die Resultate seiner Arbeiten (vgl. das Verzeichniß derselben in Haller, Bibl. auat. I. 416 und in Biogr. méd. V. 264) zumeist in akademischen Gelegenheitsschriften und Programmen niedergelegt. — Am bekanntesten ist H. als der Entdecker des Ausführungsganges der Bauchspeicheldrüse, den er 1641 zur Zeit seiner Studien in Padua unter Vesling bei der zootomischen Untersuchung eines Truthahns gefunden hatte (er erwähnt dieser Entdeckung auch in einer den Gegenstand vollständig behandelnden Dissertation „De nutritione“, 1648), und der nach Wirsung, der diesen Ausführungsgang eben dort etwas später auch am Menschen nachgewiesen hatte, als „ductus Wirsungianus“ bezeichnet worden ist.

    • Literatur

      Ueber Hofmann's Leben vgl. Memoria M. H., Altorfii 1699. Mit Bildniß. — Kornhardt, Nachricht von M. Hofmann, Berlin 1737.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Hofmann, Moritz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102410453.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA