Lebensdaten
1893 – 1956
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Augenarzt
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116950692 | OGND | VIAF: 69695543
Namensvarianten
  • Hoffmann, Wolfgang

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Zitierweise

Hoffmann, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116950692.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1863–1936), Dr. phil., Oberregierungsrat u. Dir. d. Provinzialschulkollegiums in K., S d. Joh. Gottlieb, Brauer, Krüger u. Böttcher (aus v. d. Steiermark nach Masuren eingewanderter Fam.), u. d. Louise Willutski;
    M Anna (1862–1938), T d. Emil Frdr. Theodor Alex. Förster (1829–1900), Groß- u. Überseekaufm. u. portugies. Honorarkonsul in Pillau u. K., u. d. Auguste Nitsch;
    Hildesheim 1923 Thea (* 1902), T d. Dr. iur. Ernst Ehrlicher (1872–1951), Oberbgm. v. Hildesheim, Mitgl. d. preuß. Herrenhauses, dann bis 1934 d. preuß. Staatsrats, im Vorstand d. Dt.|Städtetags, u. d. Maria Wilh. Roos; Ov d. Ehefrau u. Schwager Gustav Ehrlicher (* 1882), Dr. iur., 1935 Ministerialrat im preuß. Kultusmin. (Leiter d. Abt. f. d. höhere Schulwesen), Kurator d. Univ. Bonn 1939 u. d. Dt. Wiss. Hochschulen in Prag 1942;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    H. studierte zuerst (1911) Naturwissenschaften, dann Medizin. Bei Kriegsausbruch 1914 – er hatte gerade das Physikum bestanden – meldete er sich als Freiwilliger. In Halle, wo er auch den Doktorgrad erwarb, erhielt er eine pathologisch-anatomische Ausbildung. Nach kurzer chirurgischer Lehrzeit an Kirschners Klinik in Königsberg ging er 1922 an die dortige Augenklinik. Hier habilitierte er sich 1926, wurde 1928 Oberarzt und 1932 außerordentlicher Professor. Die nationalsozialistischen Machthaber entfernten ihn 1936 wegen seiner früheren Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge aus Klinik und Lehramt. H. eröffnete eine Fachpraxis und übernahm 1939 die Augenabteilung des Sankt Elisabeth-Krankenhauses. Während der Belagerung Königsbergs 1945 und der darauf folgenden noch schrecklicheren Zeiten blieb er bei seinen Kranken. Erst 1948 wurde er ausgesiedelt. Danach waren ihm als Direktor der Augenklinik im Krankenhaus Westend und als Ordinarius der Freien Universität in Berlin nur noch wenige Jahre klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit vergönnt.

    H. gehörte zu den ersten, die Strahlentherapie selbst ausführenden Augenärzten. Auf dem Arbeitsgebiet, für das sein Lehrer Birch-Hirschfeld Interesse in ihm geweckt hatte, wurde er in 30 Jahren „zum allseitig anerkannten Experten der deutschen Ophthalmologie für alle Fragen der Strahlen- und der Lichtwirkung“ (Gasteiger). Seine Arbeiten zur Strahlenenergie und deren Wirkungen auf das Auge legen gleichzeitig Zeugnis von seiner naturwissenschaftlichen Begabung ab. H. bestimmte die „Konjunktivaldosis“ für die Lichtbehandlung des Auges nach der Reaktion an der Bindehaut des Kaninchens (1928). Eine therapeutische Empfehlung ist die örtliche Bestrahlung mit Ultraviolett bei entzündlichen und degenerativen Prozessen des vorderen Augenabschnittes, ein Eingriff, der auch nach der Einführung der Chemotherapie in hartnäckigen Fällen berechtigt ist. H.s Verdienst um die technische Durchführung des Verfahrens beruht auf der Angabe einer dazu besonders geeigneten Apparatur (1932). Eine zweite Hauptgruppe seiner Arbeiten ist pathologisch-anatomischen Inhalts.

  • Werke

    u. a. Zur Histol. d. normalen u. chron. entzündeten Ovars, Diss. Halle 1921;
    Die Wirkung kurzwelligen Lichtes auf d. Regeneration d. Hornhaut, in: Ber. üb. d. 45. Zusammenkunft d. Dt. Ophthalmolog. Ges. in Heidelberg 1925, 1925, S. 178 ff.;
    Die Lichtbehandlung in d. Augenheilkde., 1928 (mit A. Birch-Hirschfeld);
    Die Röntgendiagnostik u. -
    therapie in d. Augenheilkde., 1932;
    Unterss. üb. d. biolog. Wirkung d. ultravioletten Lichtes auf d. vorderen Augenabschnitt d. Kaninchens, 1932;
    Die Verwendung d. Quecksilberdampf-Punktlämpchens z. Augenbestrahlung, in: Klin. Mbll. f. Augenheilkde. 88, 1932;
    Moderne Beleuchtungsfragen vom augenärztl. Standpunkt, 1955;
    Die großstädt. Zivilisationsschäden in d. Augenheilkde. (n. d. Tode erg. v. K. Vogelsang), in Med. u. Städtebau, hrsg. v. P. Vogler u. E. Kühn, Bd. 1, 1957. -
    Mithrsg.: Zeitfragen d. Augenheilkde., Vorträge u. Demonstrationen vom augenärztl. Fortbildungskurs, Berlin, 4.-9.8.1952, 1954.

  • Literatur

    H. Deichelmann (d. i. Schuberth), Ich sah Königsberg sterben, 1949;
    W. Starlinger, Grenzen d. Sowjetmacht im Spiegel e. Ost-Westbegegnung hinter Palisaden v. 1945–54, 1954;
    K. Vogelsang, in: Berliner Med. 7, 1956 (W, P);
    H. Gasteiger, ebd.

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Hoffmann, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 438-439 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116950692.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA