Lebensdaten
1744 – 1814
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 13759240X | OGND | VIAF: 81763946
Namensvarianten
  • Höltzer, Gottlob August
  • Höltzer, Gottlob August

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Höltzer, Gottlob August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13759240X.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard Jacob ( vor 1757), kf. Wagenmeister;
    M Johanne Eleonore Sophie Berger ( 1772); ledig.

  • Biographie

    H., der um 1755 die Kreuzschule in Dresden besuchte, wurde später von A. G. Forchheim in Mathematik und von S. Locke im Architekturzeichnen unterrichtet. Beim Bau eines Flügels des Taschenbergpalais erlernte er das Maurerhandwerk und half Locke beim Aufmaß der Ruinen der Dresdner Kreuzkirche. Von 1763 an studierte er an der Bauabteilung der neu gegründeten Dresdner Kunstakademie unter F. A. Krubsacius und erwarb sich durch Begabung und Fleiß das Vertrauen seines Lehrers. Sein pädagogisches Geschick und der gelungene Entwurf einer Landkirche verhalfen ihm 1767 zu der zunächst noch unbezahlten Stellung eines Unterlehrers an der Akademie. Dort gab H. Unterricht im Zeichnen und in der Mathematik. Krubsacius berief ihn 1770 zum Kondukteur an dem von ihm geleiteten Bau des Landhauses in Dresden. H.s sichere und selbständige Arbeitsweise brachte ihm den Auftrag zum Bau eines Stadtpalais für Graf L. S. Vitzthum von Eckstädt ein (Pläne 1773, Ausführung 1778). 1776 wurde er an Stelle von Krubsacius als Gutachter in die Kommission für die Fortführung des Kreuzkirchenbaus berufen. In den folgenden Jahren lieferte er für die Vollendung der Kirche zahlreiche Entwürfe. Nach H.s Plänen – im einzelnen in vereinfachter Form – wurde der Ausbau des Innern fertiggestellt. Sein Meisterwerk ist der Turm der Kreuzkirche, in dem er dem Streben der Zeit nach Klassizität Rechnung trug, ohne auf die Dynamik des Barocks zu verzichten.

    H., der seine Lehrtätigkeit an der Akademie beibehalten hatte, wurde 1775 Mitglied der Akademie und 1776 Hofbaumeister. Mehr und mehr übernahm er die Lehrfächer und Aufgaben von Krubsacius. Nach dessen Tode 1789 übertrug man ihm die Leitung der Bauabteilung der Akademie, 1790 wurde er Professor. In der Lehrtätigkeit lag in den Jahrzehnten vor und nach 1800 der Schwerpunkt seines einflußreichen Wirkens. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählten Klinsky und Thormeyer. Während H. bis in die 80er Jahre einer maßvollen Barock-Klassizität huldigte, die auch Ornamentwerk und figürlichen Schmuck nicht verschmähte, wandte er sich nach 1795 dem Stil der Berliner Bauschule zu und unterwies seine Schüler in einer strengeren, reineren Anwendung antiker Formen wie auch in der aufkommenden Neugotik.

  • Werke

    Zahlr. Entwürfe (Schlösser, Landhäuser, Kirchen, Schulen, Nutzbauten) f. d. Architekturausstellungen d. Kunstak. Dresden;
    einzelne Gartenanlagen u. -
    gebäude am Schloß Lichtewalde, 1772, im Reisewitzschen Garten in Plauen b. Dresden, um 1775;
    Entwürfe f. d. Inneneinrichtung d. Japan. Palais u. d. Mengssche Mus. im Stallhof in Dresden;
    Gutachten üb. d. gefährdeten Turm d. Johanneskirche in Zittau f. d. Rat d. Stadt, 1798. |

  • Quellen

    Qu.: Pläne im Inst. f. Denkmalpflege u. Staatsarchiv Dresden.

  • Literatur

    A. Barth, Zur Baugesch. d. Dresdner Kreuzkirche, 1907, S. 100 ff.;
    Vitzthumsche Fam.bll., H. 6, 1940, S. 32 ff.;
    E. Hempel, Gaetano Chiaveri, 1955, S. 217;
    G. Meinert, Zur Baugesch. d. Dresdner Landhauses, in: Sächs. Heimatbll., 1966, H. 2;
    ThB.

  • Autor/in

    Ernst Sigismund
  • Zitierweise

    Sigismund, Ernst, "Höltzer, Gottlob August" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 338 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13759240X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA