Lebensdaten
1765 – 1840
Geburtsort
Königshofen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Hoffaktor ; Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 124651356 | OGND | VIAF: 60022323
Namensvarianten
  • Hirsch, Jakob (bis 1818)
  • Hirsch, Jakob von
  • Hirsch, Jakob (bis 1818)
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Zitierweise

Hirsch, Jakob von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651356.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Moses, Händler u. Gütermakler;
    M N. N.;
    ⚭ Johanna Öttinger ( 1832);
    2 S, 2 T, u. a. Julius (s. 2), Joseph (s. Gen. 3), Sara ( 1825 Joseph v. Kaulla, 1805–76, württ. Hofbankier);
    E Moritz (s. 3).

  • Biographie

    H. genoß eine talmudische Erziehung, wurde Händler und betrieb seit 1800 in Ansbach ein Bankgeschäft. Zusammen mit seinem Vater erwarb er nach der Säkularisation der Kirchengüter reichen Grundbesitz, so 1803 in Würzburg den Ebracher Hof. 1805 lieh er dem bayerischen Staat 100 000 Gulden, 1806 verhandelte der Staat mit ihm über eine weitere Anleihe über 500 000 Gulden; 100 000 Gulden Vorschuß davon wurden von General Bernadotte in Ansbach verwendet. 1806-15 war H. Großherzöglicher Würzburger Hofbankier, 1812 übernahm er es, die Schulden des Freiherrn von Greiffenclau zu begleichen. Von diesem kaufte er unter anderem das Rittergut|Gereuth. Innerhalb eines Jahrzehnts erwarb H. Grundbesitz im Werte von mehr als ½ Million Gulden Als Belohnung für Heereslieferungen an bayerische Truppen 1805 und für die Anleihen erhielt er 1806 von König Maximilian Joseph die Freizügigkeit für ganz Bayern. 1817 kam zwischen der bayerischen Staatsschulden-Tilgungskommission und H. ein Anleihevertrag zustande, wobei er dem Staat mit 100 000 Gulden gegen Obligationen aushalf. Überdies diente er auch dem stark verschuldeten fränkischen Adel als Hausfaktor. Nachdem er schon 1812 die Besitzfähigkeit für Realitäten erworben hatte, bat er den König 1818 um die Erhebung in den Adelsstand, da nach der bayerischen Verfassung von 1818 der Besitz des Adels die Voraussetzung für die gutsherrliche Gerichtsbarkeit war. Dies geschah, zumal er darauf hingewiesen hatte, daß seine Söhne Grundbesitzer bleiben und keinen Handel treiben sollten. – 1821 wurde H. Hofbankier in München. Das Haus Promenadeplatz 16 wurde sein Geschäftshaus. Außerdem erwarb er von der Familie von Ruffini die Hofmark Planegg, die noch heute im Besitz der Familie ist. Die in Planegg gegründete Brauerei ging 1928 an die Pschorrbrauerei über.

  • Literatur

    L. Hümmert, Die finanziellen Beziehungen jüd. Bankiers u. Heereslieferanten z. bayer. Staat, Diss. München 1927, S. 16 f.;
    H. Schnee, Die Nobilitierung d. ersten Hoffaktoren, in: Archiv f. Kulturgesch. 43, 1961.

  • Autor/in

    Heinrich Schnee
  • Zitierweise

    Schnee, Heinrich, "Hirsch, Jakob von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 206-207 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651356.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA