Lebensdaten
1485 – 1567
Geburtsort
Lichtenfels (Oberfranken)
Sterbeort
Regensburg
Beruf/Funktion
Ratskonsulent ; Förderer der Reformation in Regensburg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 121120422 | OGND | VIAF: 15617820
Namensvarianten
  • Hilner, Johannes
  • Hiltner, Johannes
  • Hilner, Johannes
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Zitierweise

Hiltner, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121120422.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes, bamberg. Kastner u. Forstmeister in L.;
    M N. N.;
    1) vor 1531 Felizitas Schwäbel zu Etmannsdorf ( ca. 1538), aus Kaufm.-geschl. in R., 2) vor 26.3.1539 Sibylla ( 1542/43), Wwe d. Albrecht v. Murach auf Guteneck, geb. Notthafft v. Weißenstein aus R., 3) Regensburg Juli/Aug. 1548 Barbara verw. Hiemer ( ca. 1568);
    2 T aus 1) Anna ( 1548 Hans Hiemer in R.), Corona ( 1550 Sigmund Trainer, hzgl. Mautner in R.);
    E Catharina Trainer ( 1577 Caspar v. Lerchenfeld, 1598, bayer. Regimentsrat).

  • Biographie

    Seit 1506 in Wittenberg immatrikuliert, wird H. 1510 Magister. In Frankreich promoviert er zum Dr. juristisch und geht als Rat in den Dienst des Bischofs von Bamberg. Dort zählt er 1523 zu den Männern der evangelischen Bewegung. Er findet 1524 Anstellung als Ratskonsulent der Reichsstadt Regensburg. Hier bleibt er 43 Jahre bis zu seinem Tod. Er schafft für Regensburg verbesserte Ordnungen, unter anderem das Freiheitenbuch (1536), die Ehegerichtsordnung (1545), die Konsistorialordnung (1555), die Kirchenordnung (circa 1567), gestaltet die Ratsdekrete mit und gibt Gutachten wie über den Wucher und das Zinsnehmen. Er hilft manchem Bedrängten, so Aventinus und dem Maler Michael Ostendorfer. Seit 1524 vertritt H. Regensburg auf den Reichstagen und bemüht sich, das Reichsregiment und den Reichstag nach Regensburg zu bringen. Obwohl er in Religionsfragen durch die Instruktionen beengt ist, nutzt er jede Gelegenheit, um für Regensburg die Predigt des Evangeliums durchzusetzen und evangelische Kirchenwesen aufzurichten. 1525 bittet er persönlich aber vergeblich in Wittenberg um einen Franziskaner als Prediger, 1530 bekommt er durch Melanchthon einen evangelischen Präzeptor für Regensburg. Nach dem Religionsgespräch 1541 und dem Reichstag in Regensburg kann H. im Oktober 1542 das Ratsdekret über die Aufrichtung der wahren Religion entwerfen und mit dem ersten öffentlich gehaltenen Abendmahlsgottesdient die Rechtfertigungsschrift „Wahrhaftiger Bericht…“ zum Druck bringen. Aus Nürnberg gewinnt er Johann Forster zur Einführung des evangelischen Kultus, aus Wittenberg die führenden Theologen Hieronymus Nopus und Nicolaus Gallus, den Mann, der nach dem harten Rückschlag des Interims ab 1553 die Reformation in Regensburg vollends durchsetzt. – H. war ein erfahrener Jurist, von dem Fürsten gern Rat nahmen und durch den das Stadtregiment in Regensburg vom Römischen Recht her erneuert wurde. Er war der eigentliche Reformator Regensburgs. Persönlich wagemutig, war er bis zu seinem Tod beharrlich am Werk.

  • Literatur

    Th. Trenkle, Btrr. z. Würdigung d. Dr. jur. J. H. in: Btrr. z. bayer. KG 28, 1922;
    L. Theobald, Die Ref.gesch. d. Reichsstadt Regensburg, I, 1936, II, 1951;
    R. Dollinger, Das Evangelium in Regensburg, 1959;
    M. Simon, Freie Reichsstadt Regensburg, in: Die ev. Kirchenordnungen d. XVI. Jh., hrsg. v. E. Sehling, 13: Bayern III (Altbayern), 1966, S. 363-520.

  • Porträts

    Ölgem. (Regensburg, Stadtmus., Leihgabe d. Staatl. Gem.slg);
    Kupf. (ebd., Rathaus);
    H. beim Übergeben d. Freiheitenbuches an d. Stadtkämmeror, Titelminiatur v. H. Mielich aus d. Freiheitenbuch d. Stadt Regensburg (1536).

  • Autor/in

    Georg Kuhr
  • Zitierweise

    Kuhr, Georg, "Hiltner, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 165 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121120422.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA