Lebensdaten
1844 – 1913
Geburtsort
Sprockhövel (Westfalen)
Sterbeort
Winz bei Hattingen/Ruhr
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann ; Koksofenbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137574053 | OGND | VIAF: 81747888
Namensvarianten
  • Hilgenstock, Gustav

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hilgenstock, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574053.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1803–71), Fahrsteiger u. Landwirt, S d. Obersteigers u. Landwirts Gg. Peter in S. u. d. Anna Kath. Oberste-Tetenberg;
    M Wilhelmine (1808–64), T d. Gutsbes. Caspar Ernst Stock in Bossel;
    1874 Elisabeth (1843–1928), T d. Landwirts Laurenz May in Klein-Netterden b. Emmerich u. d. Gesine Nakath; 2 S (1 früh †), 1 T Carl (1879–1955), Dr.-Ing., Bergrat, Gen.dir. d. „Gewerkschaft Westfalen“ in Ahlen, Elisabeth ( ihren Vt Karl Hilgenstock, 1866–1937, Bergwerksdir. d. Harpener Bergbau AG, s. L);
    N Paul (1877–1957), Bergwerksdir. in Bochum (s. L).

  • Biographie

    Nach einem praktischen Jahr auf der Grube „Glückauf“ in Sprockhövel und Besuch der Gewerbeschulen in Hagen und Barmen studierte H. an der Bergakademie und an der Gewerbeakademie in Berlin Berg- und Hüttenkunde. 1867 trat er als Ingenieur bei der Dortmunder Union ein, wurde 1872 Leiter des Hochofenbetriebs in Haßlinghausen und ging im darauffolgenden Jahr zum Hoerder Bergwerks- und Hüttenverein, wo er 20 Jahre verblieb. Bei der Einführung des Thomasverfahrens, das bereits 1879 in Hoerde (und gleichzeitig bei den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg-Meiderich) angewandt wurde, fiel ihm die besondere Aufgabe zu, ein für das neue Verfahren geeignetes Roheisen herzustellen. Er war auch der erste Hüttenmann, der dieses Roheisen unmittelbar aus dem Hochofen verblasen und nicht erst noch einmal im Kupolofen auf eine bestimmte Zusammensetzung hin umschmelzen ließ. Stattdessen schaltete er zwischen Hochofen und Konverter einen Mischer ein, in dem das bei den einzelnen Abstichen anfallende Roheisen nicht nur durchmischt beziehungsweise gleichmäßig gemacht wird, sondern sich zusätzlich auch noch eine beträchtliche Entschwefelung einstellt.

    1893 übernahm H. als Nachfolger von C. Otto die Geschäftsführung von dessen Koksofenbaufirma in Dahlhausen (Ruhr). Seine wichtigste Erfindung dort war 1896 die Entwicklung des Unterbrenner-Koksofens. Hierbei befinden sich die Düsen (Bunsenbrenner) zur Beheizung der Kokskammern unmittelbar unter den Heizzügen. Die Abhitze wurde zunächst zur Dampferzeugung benutzt, später versah man die Unterfeuerungsöfen auch mit Regeneratoren zum Vorwärmen der Verbrennungsluft, wodurch ein Teil des Kokereigases für andere Zwecke frei wurde. – Auf H.s Anregung hin entstanden verschiedene Verbände der Industrien für die Kokereinebenerzeugnisse, wie die Deutsche Ammoniak-Verkaufsvereinigung, die Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung und die Deutsche Teer-Verkaufsvereinigung. 1894-1911 war er Mitglied der Bochumer Handelskammer.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Berlin 1909).

  • Werke

    zahlr. Aufsätze üb. Roheisenerzeugung, bes. Entschwefelung, in: Stahl u. Eisen;
    üb. Koksöfen u. Kokereinebenerzeugnisse, in: Glückauf;
    Koksöfen mit Gewinnung d. Nebenerzeugnisse, in: Verhh. d. naturhist. Ver. d. preuß. Rheinlande, Westfalens u. d. Regierungsbez. Osnabrück 53, 1896.

  • Literatur

    Stahl u. Eisen 33, 1913 (P), 55, 1935;
    Werk 12, 1932 (P);
    W. Serlo, Staatsrat B. W. Hardt u. s. Verwandten nebst d. mit diesen verschwägerten Fam. Hilgenstock, in: Westdt. Berg- u. Hüttenleute u. ihre Fam., 1938. - Zu N Paul:
    Lb. a. d. rhein.-westfäl. Industriegebiet Jg. 1955-57. - Zu Schwieger-S Karl:
    W. Bacmeister, Nekr. a. d. rhein.-westfäl. Industriegebiet, Jg. 1937/38, 1940;
    Unser Werksbild 8, 1959, Nr. 3/4.

  • Porträts

    in Clausthal-Zellerfeld, Inst. f. Eisenhüttenkde.

  • Autor/in

    Günter Bauhoff
  • Zitierweise

    Bauhoff, Günter, "Hilgenstock, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 141 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574053.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA