Lebensdaten
1887 – 1961
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Freudenstadt (Schwarzwald)
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139934235 | OGND | VIAF: 103259691
Namensvarianten
  • Hildebrandt, Fritz

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Zitierweise

Hildebrandt, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139934235.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1847–1924, kath.), Oberamtsrichter a. D., Dir. u. Vorstandsmitgl. d. Rhein. Hypothekenbank AG in M., bad. Geh. Hofrat, S d. Georg (1811–77), bad. Hofgerichtspräsident, Präs. d. II. Kammer, Mitgl. d. I. Kammer, u. d. Maria Volk;
    M Katharina Rahke (1854–1909);
    B Hans (1878–1957), Prof. d. Kunstgesch. a. d. TH Stuttgart (s. Kürschner, Gel.-Kal.), Hermann (1882–1939), Dir. d. Rhein. Hypothekenbank AG in M.;
    - Heilbronn 1912 Elise (1889–1961), T d. Friedrich Ackermann (1856–1928), GKR, Vorstand d. Zwirnerei Ackermann AG in Sontheim b. Heilbronn, u. d. Amalie Sailer;
    2 S, 1 T, u. a. Dorothea (⚭ Wolfgang Trautwein, * 1922, Prof. d. Physiol.).

  • Biographie

    H. studierte Medizin in Heidelberg, Freiburg und München, promovierte 1911 in Heidelberg als Schüler von F. Fischler und wurde 1912 Assistent an der Medizinischen Klinik bei L. von Krehl. Nach dem 1. Weltkriege, in dem er als Truppenarzt eingesetzt war, ging er zur Pharmakologie über und gehörte seit 1919 in Heidelberg R. Gottliebs Mitarbeiterkreis an, dem er sein Leben lang verbunden blieb. 1921 habilitierte er sich mit der Schrift „Über Veränderungen des Stoffwechsels nach chronischer Morphinzufuhr“, wurde 1925 ordentlicher Professor für Pharmakologie an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf und folgte 1928 einer Berufung nach Gießen. Die letzten Jahre seiner Amtstätigkeit verlebte H. in Bad Nauheim, da das im 2. Weltkrieg zerstörte Gießener Pharmakologische Institut 1945 in das dortige Kerckhoff-Institut verlegt worden war.

    H.s Forschungsgebiet betraf die Herz- und Kreislaufkrankheiten. Eine seiner ersten Entdeckungen war die analeptische Wirkung des Pentamethylentetrazols, das unter dem Namen „Cardiazol“ weltbekannt wurde. Über Jahrzehnte hin bildeten die Digitalis-Glykoside ein immer wiederkehrendes Thema. H. untersuchte das Narcylen, speziell dessen Verwendbarkeit bei der Narkose, und als weiteres blutdrucksteigerndes Mittel das Ephedrin. Er beschäftigte sich mit der Stoffwechselwirkung der Hormone Adrenalin und Tyroxin und mit den Analeptica, den natürlichen Opiumalkaloiden und synthetischen, ebenfalls schmerzstillend wirkenden Produkten, unter anderem Polamidon und Dromoran. Die Arbeiten über Opiate fanden besondere Beachtung, weil H. zur Prüfung dieser Substanzen erstmals die abgestuften thermischen Reize heranzog.

    Zu H.s zahlreichen Hörern gehörten auch die Studenten der Veterinärmedizin. Er wurde 1950 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, 1951 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pharmakologie, und er gehörte dem Kuratorium der Kerckhoff-Stiftung in Bad Nauheim an (seit 1950 als Vorsitzender)|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. vet. h. c. (Gießen 1957).

  • Werke

    Weitere W u. a. Ursache d. vermehrten Blutung b. Operationen in Narcylen Narkose, in: Klin.Wschr., 1926 (mit O. Eichler u. H. Böllert);
    Kreislaufwirkung d. Ephedrins, ebd., 1931 (mit H. Mügge);
    Abstufbare Schmerzreaktion z. Prüfung analgetisch wirksamer Substanzen, ebd. 12, 1933;
    Die Gewöhnung an Gifte, in: Hdb. d. normalen u. patholog. Physiol., hrsg. v. A. Bethe, G. v. Bergmann, G. Emden, A. Ellinger, 13, 1929;
    Auswertung v. Digitalispräparaten d. Handels u. v. Apothekenzubereitung, in: Naunyn-Schmiedebergs Archiv f. experimentelle|Pathol. u. Pharmakol. 167, 1932 (mit B. Behrens u. O. Gros);
    Pharmakol. d. Kreislaufanaleptica, ebd. 181, 1936;
    Kumulationsversuche an Digitalisglykosiden 1. u. 2. Ordnung, ebd. 184, 1936;
    Histamin im Blut u. Gewebe unter d. Einfluß v. Kurzwellen, Diathermie u. Fango, ebd. 197, 1941;
    Gasstoffwechsel b. Überhitzung (Kurzwellen, Fango, Solluxlampe) sowie b. künstl. „Fieber“ (Wärmestich u. Pyrifer), ebd. 201, 1943;
    Wirkung d. starken Analgetica Polamidon, Polamidon C (Polamivet) u. Dromoran auf d. Darmmotilität, ebd. 221, 1954 (mit E. Matthäy);
    Pentamethylentetrazol (Cardiazol), in: Hdb. d. experimentellen Pharmakol., hrsg. v. W. Heubner u. J. Schüller, Erg.werk 5, 1937;
    Pyridin - β - carbonsäurediäthylamid (Coramin), ebd.;
    Pharmakol. d. aus Digitalis lanata gewonnenen Reinglykosids Digoxin, in: Dt. med. Wschr. 78, 1953.

  • Literatur

    J. Dörner, in: Arzneimittel-Forschung 7, 1957 (P);
    W. Grab, ebd. 11, 1961;
    Pogg. VI, VII a;
    Fischer.

  • Autor/in

    Grete Ronge
  • Zitierweise

    Ronge, Grete, "Hildebrandt, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 126-127 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139934235.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA