Lebensdaten
um 1693 – 1748
Geburtsort
(Prag?)
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Bildschnitzer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137572719 | OGND | VIAF: 81746670
Namensvarianten
  • Hiernle, Carl Joseph
  • Hiernle, Karel Josef
  • Hiernle, Karl Joseph
  • mehr

Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hiernle, Carl Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572719.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    S Franz (s. 1). - Vermutl. aus d. Landshuter Bildhauer- u. Stukkatorenfam. Hiernle (s. NDB IX).

  • Biographie

    Auf eine Lehr- und Gesellenzeit in der Werkstatt des Ferdinand Brokoff und bei Lorenz Wenzel Jäckel (1655–1738) ist aus dem Charakter von H.s Skulpturen zu schließen. 1732 erwarb er das Bürgerrecht in der Prager Altstadt. – Seine Hauptwerke entstanden in engster Zusammenarbeit mit dem Architekten Kilian Ignaz von Dientzenhofer. So schuf er für die Klosterkirche Wahlstatt in Schlesien datierte und signierte Einzelfiguren aus Stein und Holz an der Fassade und im Innenraum, den Hochaltar, plastische Arbeiten an der Orgel und Reliquiare für die Nebenaltäre (1728–30), zehn Jahre später für das Portal des Klosters Břevnov die Statue des heiligen Benedikt (1740) und an der Mariensäule in Kladno das Figürliche (1741). Weiter sind von ihm die datierten und signierten Gruppen des Christus am Ölberg und die Verkündigung Mariä in Braunau (1730), die Heiligenstatuen des Prokop in Żižice bei Slańy (1741) und des Benedikt in Hrdly bei Theresienstadt (1745).

    In diesen Figuren verbinden sich die Großzügigkeit der barocken Bewegungen und Gewanddrapierungen mit einer sensiblen Oberflächenstruktur, die Licht- und Schattenwirkung, auch in kleinsten Nuancen, sorgfältig berücksichtigt, und mit einer realistischen Erfassung des Details, deutliche Merkmale eines beginnenden Rokokostiles. H. war gleichermaßen ein vorzüglicher Schnitzer und verfertigte Figuren und Gruppen von schwebender Leichtigkeit und inniger Beseeltheit; die grazilen Gestalten mit ihren kleinen Köpfen und zarten Gesichtern haben die verfeinerte Psyche des Rokoko. Neben dem Modell für die Kladnoer Mariensäule ist eine reizvolle Marienstatuette besonders rühmenswert (beide Prag, Kunstgewerbemuseum). Durch H. erfährt die böhmische Barockskulptur eine entschiedene Hinwendung zum Rokoko-Stil, dem hier jedoch niemals eine wirkliche Entfaltung beschieden war.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: O. J. Blaží^#x010D;
    ek, Sochařsti Baroku v. Čechách, 1958, Abb. 188, 189, dt.: Barockkunst in Böhmen, 1967, S. 121;
    V. V. Stech, Die Barockskulptur in Böhmen, 1959, S. 113, Abb. 181;
    G. Grundmann u. W. Schadendorf, Schlesien, 1962, S. 82;
    K. M. Swoboda, Barock in Böhmen, 1964, S. 157;
    ThB (ältere L).

  • Autor/in

    Ursula Röhlig
  • Zitierweise

    Röhlig, Ursula, "Hiernle, Carl Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 111 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572719.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA