Lebensdaten
1736 – 1772
Geburtsort
Prag
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Bildschnitzer ; Stukkator
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137572662 | OGND | VIAF: 81746643
Namensvarianten
  • Hiernle, Franz

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Zitierweise

Hiernle, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572662.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Joseph (s. 2).

  • Biographie

    Einer Lehrzeit bei seinem Vater schloß sich der für diese Generation obligate Besuch der Wiener Akademie an. Unmittelbar darauf, vermutlich direkt von Wien aus, muß H. nach Mähren gegangen sein, denn schon zwischen 1752 und 1760 ist er im Schloß zu Kremsier an den umfangreichen Wiederherstellungsarbeiten, nach einem Brand, beteiligt. Die Bildhauer- und Stuckarbeiten im Lehensaal und in der Bibliothek sind von seiner Hand, ebenso die spätere Ausstattung des großen Saales mit seinem eigenartigen Empire-Dekor (um 1770). Auch zwei Figuren für den fürstbischöflichen Residenzgarten wurden von ihm geliefert. In den 50er Jahren übernimmt H. auch die Bildhauerarbeiten in der Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Fulnek und 1768 in der ehemaligen Jesuitenkirche, jetzt Pfarrkirche, in Ungarisch-Hradisch anläßlich einer Renovation der Innenausstattung. Sein plastisches Hauptwerk, das Grabmonument des Fürstbischofs Graf Leopold Friedrich von Egkh und Hungersbach in Kremsier, zählt zu den künstlerisch und technisch vollendetsten Bronzegüssen in Mähren, die dort überaus selten sind. Die Figuren sind von Blei. Das Grabmal ist nach einem Modell des Johann Georg Dorfmeister gearbeitet. Die Komposition und der Figurenstil verweisen es in die Donner-Nachfolge. Das Hauptmotiv, der vor einer Pyramide am Betschemel knieende Fürst, ist eine freie Variation des Donnerschen Fürsten Graf Eszterhazy im Dom zu Preßburg.

    Die Wiener Schulung bestimmte auch H.s Dekorationsstil: Die frühen Stukkaturen und Schnitzereien im Schloß Kremsier sind Ableger der Wiener Belvedere-Ausstattung. Doch in der Spätzeit, im Saal im Schloß Kremsier, ist dann dieser ursprünglich reiche, graziöse und spielerisch-kokette Wiener Rocaille-Stil von einem schon dem Empire verpflichteten symmetrischen Dekor aus dünnen Girlanden und Festons abgelöst worden, für den wohl französische Stich-Vorlagen benutzt wurden.

  • Zitierweise

    Röhlig, Ursula, "Hiernle, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 111 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572662.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA