Lebensdaten
1882 – 1953
Geburtsort
Stralsund
Sterbeort
La Jolla (Californien, USA)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139896473 | OGND | VIAF: 115760456
Namensvarianten
  • Heuser, Emil
  • Heuser, Emil Friedrich Franz

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Heuser, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139896473.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Gen.dir. d. Spielkartenfabrik in Stralsund;
    M Olga Cohn-Oborn;
    B Heinrich (* 1887), Maler u. Graphiker (s. ThB);
    - 1910 Friedl, Malerin, T d. Arthur Thiele (1841–1919), Jagd- u. Landschaftsmaler (s. ThB);
    4 S.

  • Biographie

    H. hat als Cellulosechemiker ausschlaggebend zum Weltruf Deutschlands in diesem wichtigen Sondergebiet beigetragen. Nach dem Studium an den Technischen Hochschulen München und Karlsruhe und der Universität Graz erfolgte die Promotion 1909 an der TH Karlsruhe. Die anschließende praktische Tätigkeit führte ihn in mehrere Zellstoff- und Papierfabriken. Seine ersten Veröffentlichungen waren so richtungweisend, daß er schon 1912 auf den durch den Weggang von Schwalbe freigewordenen Lehrstuhl für Cellulosechemie (gegründet 1908 als 1. derartiger Lehrstuhl der Welt) der TH Darmstadt berufen wurde, wo er bis 1923 wirkte und, auf dem Höhepunkt seines akademischen Schaffens, eine äußerst fruchtbare Tätigkeit als Lehrer und Forscher entfaltete. Grundlegende Arbeiten über Pentosan, Methylcellulose, Oxycellulose und Depolymerisation der Cellulose, verbunden mit der Aufstellung einer Hypothese über die Identität aller Cellulosen entstanden. Während des 1. Weltkrieges war er an der Errichtung einer Holzverzuckerungsanlage in Monheim beteiligt und schuf dann mit Hilfe der Zellstoff- und Papierindustrie 1921 ein neues Institut für Cellulosechemie an der TH Darmstadt. 1923 folgte er einem Ruf der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG Elberfeld, die Leitung der neu gegründeten Forschungszentrale in Seehof bei Teltow zu übernehmen. 1926 wanderte er nach Kanada aus, um als Leiter des Forschungslaboratoriums der Canadian International Paper Company in Hawkesbury, Ontario, mit noch größeren Mitteln forschen zu können. Dort sind besonders seine Arbeiten mit dem norwegischen Erfinder Thorne über die Mehrstufenbleiche und die Chlorierung von Zellstoff von großer Bedeutung für die Industrie geworden. Seit 1938 arbeitete er im Institut für Papierchemie in Appleton, Wisconsin, USA.

    Mit der wissenschaftlichen Arbeit verband H. eine ausgedehnte literarische Tätigkeit, die 1921 mit der Abfassung des ersten Lehrbuches für Cellulosechemie in deutscher Sprache ihre Krönung fand (³1927, englische und russische Übersetzungen, umgearbeitete und erweiterte englische Ausgabe 1944). Außerdem rief er 1920 die erste Zeitschrift der Welt für Cellulosechemie ins Leben und gab 1923-26 eine Schriftenreihe „Technik und Praxis der Papierfabrikation“ heraus.|

  • Auszeichnungen

    TAPPI-Medaille d. Technical Association of the Pulp and Paper Industry, USA (1948), Alexander-Mitscherlich-Denkmünze (1952).

  • Werke

    Weitere W u. a. Das Färben d. Papiers auf d. Papiermaschine, 1913;
    The chemistry of cellulose, 1944, ³1947. -
    Hrsg.: Technik u. Praxis d. Papierfabrikation, 6 Bde., 1923-36 (mit E. Opfermann). -
    137 Veröff. u. Patente in zahlr. Zss. üb, Cellulose, Lignin, Pentosane u. a. Kohlehydrate, Zellstoff u. Papier.

  • Literatur

    E. H. honored by TAPPI, in: Chemical and engineering news 26, 1948;
    The TAPPI 1948 Modal Award, in: Tappi 32, 1949, Nr. 1;
    G. Jayme, in: Das Papier 6, 1952 (W, P);
    ders., ebd. 8, 1954 (P);
    ders., in: Festschr. zu 50j. Bestehen d. Inst. f. Cellulosechemie an d. TH Darmstadt, 1958, S. 27, 120-26 (W, P);
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Georg Jayme
  • Zitierweise

    Jayme, Georg, "Heuser, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 46 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139896473.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA