Lebensdaten
1877 – 1952
Geburtsort
Wittlich/Mosel
Sterbeort
Buenos Aires (Argentinien)
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116770627 | OGND | VIAF: 5400781
Namensvarianten
  • Hesse, Max René
  • hesse, max rene
  • Hesse, Max René
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hesse, Max René, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116770627.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob, preuß. Oberkontrolleur in W., S e. Gastwirts in Benrath;
    M Anna (gestorben 1907), Tochter d. Rentmeisters Julius Corneli in Ahlen.

  • Biographie

    Nach dem Studium von Medizin, Geisteswissenschaften und Jura lebte H. zunächst in Köln und Berlin, 1910-27 als Arzt in Argentinien, wohin er 1944 zurückkehrte, in der Zwischenzeit in Madrid und Wien. – 1929 erschien H.s erster Roman; bekannt wurde er mit seinen zwei Romanen „Morath schlägt sich durch“ und „Morath verwirklicht einen Traum“ (beide 1933). Er schildert darin mit optimistischem Realismus den eigenwilligen Weg des Arztes Morath in den deutschen Siedlungen Südamerikas. Erfolg ist nicht notwendig an Korruption gebunden, der Held ist zwar auch zu Kompromissen bereit, aber nicht zum völligen Verzicht auf Moral. Eine farbenfreudige und vergnügungssüchtige Gesellschaft, die H. selbst kennenlernte, wird psychologisch entlarvt und zugleich als veränderbare Wirklichkeit anerkannt. Durch materielle und erotische Versuchungen geht der Held oft hilflos, aber nicht heillos hindurch. Zu Recht ist H.s Stil mit dem Graham Greenes verglichen worden; beide verbindet ein unterhaltender Dialog, übersichtliche Handlungsführung und ein Bekenntnis zur Menschlichkeit; allerdings ist bei H. die Schilderung der Liebe nicht ohne Peinlichkeit. Als Entwicklungsroman ist die Trilogie „Dietrich Kattenburg“ angelegt, deren Held im Rheinland aufwächst (Dietrich und der Herr der Welt, 1937), eine schwierige Entwicklung durchmacht (Jugend ohne Stern, 1943) und schließlich zur moralischen und nicht nur materialistischen Lebensweisheit findet (Überreife Zeit, 1950). Obgleich in der Nachkriegszeit geschrieben, ist H.s Spätwerk unkritisch gegen Sentimentalität und vertraut auf eine zwar gefährliche, aber unzerstörte Wirklichkeit. Er hat als Schriftsteller die Generation der Nachkriegszeit nicht mehr erreicht.

  • Werke

    Weitere W Romane: Partenau, 1929;
    Der unzulängliche Idealist, 1935;
    Liebe u. Lüge, 1950.

  • Literatur

    R. G. Binding, Begegnung u. Blickwechsel mit M. R. H, in: Die Neue Rdsch. 44, 1933;
    H. D. Kenter, in: Die Lit. 36, 1933/34, S. 140-43;
    R. Bongs, La vie et l'oeuvre de M. R. H., in: Documents 7, 1951, Nr. 1;
    F. Thiess, in: Neue Literar. Welt 3, 1952, Nr. 24;
    F. Lennarts, Die Dichter unserer Zeit, ⁸1958;
    Kosch, Lit.-Lex. (L);
    Kunisch.

  • Autor/in

    Uwe Schultz
  • Zitierweise

    Schultz, Uwe, "Hesse, Max René" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 20 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116770627.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA