Lebensdaten
1789 – 1866
Geburtsort
Lauchheim (Württemberg)
Sterbeort
Ellwangen
Beruf/Funktion
Antiquar ; Buchhändler
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 137563701 | OGND | VIAF: 81738560
Namensvarianten
  • Heß, Isaak

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Heß, Isaak, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137563701.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jacob ( 1798?);
    M N. N. ( n. 1815);
    1817 Fromet Neuburger;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    Von seiner Mutter zum Studium der jüdischen Theologie bestimmt, besuchte H. die Rabbinerschule in Fürth, deren engherzigen Lehrmethoden und scholastischem Geist er bald entsagte. Er war dann einige Jahre Hauslehrer und Buchhalter. 1817 eröffnete er in seiner Vaterstadt mit bescheidensten Mitteln ein Bücherantiquariat, das er 1838 nach Ellwangen verlegte und dem er eine Sortimentsbuchhandlung angliederte. Die Firma nahm bald einen bedeutenden Umfang an. H. wurde einer der hervorragendsten Seltenheitsantiquare seiner Zeit; aus seiner Schule gingen zahlreiche bedeutende Buch- und Kunstantiquare – besonders in Süddeutschland – hervor. Die von ihm veröffentlichten inhaltsreichen Kataloge waren in ihrer exakten Bearbeitung für den damaligen Antiquariatsbuchhandel vorbildlich. Nach seinem Tode wurde die Firma von seinen Söhnen Moritz und Sigmund fortgeführt. Ein Enkel – Gottlob Hess – gründete 1887 in München das namhafte Buch- und Kunstantiquariat G. Hess, das unter dem nationalsozialistischen Regime in die Schweiz verlegt und dort noch einige Jahre von Gottlobs Sohn Julius Hess fortgeführt wurde.

    H. spielte in der Emanzipationsbewegung der württembergischen Juden des 19. Jahrhunderts eine führende Rolle. Bereits in jungen Jahren beriefen ihn die Glaubensbrüder seiner Vaterstadt an die Spitze der Kultusgemeinde. Im Laufe seines Lebens war H. in vielen wohltätigen Organisationen tätig, die meist von ihm angeregt und aufgebaut wurden. Mit großem Erfolg und gegen viele Widerstände widmete er dem jüdischen Schul- und Armenwesen (Gründung eines jüdischen Waisenhauses) seine Kraft und wurde Mitglied einer Regierungskommission, die ein Gesetz über die politischen und bürgerlichen Rechte der Juden in Württemberg vorbereitete.

  • Literatur

    Nekr. in: Schwäb. Merkur, 1867. |

  • Quellen

    Qu.: -Archiv d. Stadt Ellwangen.

  • Autor/in

    Bernhard Wendt
  • Zitierweise

    Wendt, Bernhard, "Heß, Isaak" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137563701.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA