Biographie

Die Familie stammt aus dem sächsischen Erzgebirge und wurde später im Rheinland ansässig. Aus Braubach kam →Georg (1805–88) 1825 als Garnfärber nach Wattwil und gründete 1835 dort einen eigenen Betrieb. Auf der Berner Industrieausstellung 1857 konnte er eine Farbenkarte mit 224 Farbtönen vorweisen. Unter den Söhnen →Georg (1838–1904) und →Eduard (1846–1913) entwickelte sich das Unternehmen zum Fabrikbetrieb. Synthetische Farbstoffe kamen zur Verwendung. In der Folge wurde es durch Einführung der Mercerisation und der Säureveredelung und durch Aufnahme der Stückveredelung und des Rouleaudruckes führend in der Veredelungsindustrie (1915 AG). →Georges H.-Staehelin (1874–1944) baute eine Mercerisiermaschine nach eigenen Plänen, so daß die Firma bereits 1897 merecrisierte Garne auf den Markt bringen konnte. Er errichtete 1912 als einer der ersten in der Schweiz ein Laboratorium zur wissenschaftlichen Forschung zwecks Textilveredelung. Auch →Eduard H.-Grob (1874–1957) hatte Anteil an verschiedenen Erfindungen. Er war als Flugpionier Begleiter von W. Mittelholzer, Ferdinand Graf Zeppelin und Hugo Eckener. →Rudolf (1901–58) rationalisierte und modernisierte den Betrieb aufgrund amerikanischer Erfahrungen. 1947-58 war er Mitglied und Präsident der Schweizerischen Luftverkehrsgesellschaft Swissair und bekämpfte deren damals drohende Verstaatlichung. Zur Familie gehört auch Georg H.-Leuenberger (* 1902), Chemiker und Industrieller.

Literatur

zu Georg († 1888) u. z. Fam.: 100 J. Heberlein, 1835–1935, 1935;
Schweizer Pioniere d. Wirtsch. u. Technik 7, 1957 (L, P);
Heberlein 1835-1960, 1960;
- zu Rudolf:
R. V. H. z. Gedächtnis, 1958 (P).

Autor/in

Familienmitglieder

• Heberlein, Christian Otto Ferdinand

Zitierweise

Schmid, Hans Rudolf, "Heberlein" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 170 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136198988.html#ndbcontent