Lebensdaten
1880 – 1931
Geburtsort
Magdeburg
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Kritiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11877428X | OGND | VIAF: 40174236
Namensvarianten
  • Herwig, Franz

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Zitierweise

Herwig, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11877428X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Jakob (* 1840, kath.), Regimentstambour, Sergeant, später Beamter, aus Fam. d. Eichsfelds;
    M Anna Elis. Rabethge (ev.), aus nd.sächs. Bauernfam.;
    1904 Emmy N. N.;
    1 T (?).

  • Biographie

    H. besuchte in Magdeburg das Realgymnasium, mußte es aber mit 16 Jahren aus Geldgründen verlassen. Auch in seinem weiteren Leben bedrängten ihn lange Zeit immer wieder Hunger und Not. 1900-03 war er Feuilletonleiter der „Danziger Neuesten Nachrichten“, 1908-10 lebte er in Berlin und kam dort in den Strahlungsbereich des Berliner „Sozialapostels“ Carl Sonnenschein. Seit 1908 war er ständiger Mitarbeiter des von Carl Muth gegründeten und herausgegebenen „Hochland“; zu ihm trug er unter anderem weit über 500 Buchbesprechungen bei. Im Verlag des „Hochland“ (Kösel-Pustet) gab er zwischen 1922 und 1927 nacheinander heraus die „Hausschatzbücherei“, die Erzählungssammlung „Das Tor“ und die belletristische Zeitschrift „Der bunte Garten“. Seit 1912 war er in Weimar ansässig. Er starb völlig unerwartet an einer Gehirnblutung.

    H. war eine unruhige Natur, in der nach seinen eigenen Worten „das Geistige mit dem Animalischen immer in heilsamem Streit gelegen hat“. Zwei Grundzüge seines Wesens waren sein Preußentum und sein Katholizismus. Der erste schlägt vor allem in seinen früheren historischen Romanen durch. Seitdem H. die Großstadt Berlin und den Sonnenschein-Kreis erlebt hatte, gewann das soziale Moment entscheidende Bedeutung in seinem Schaffen. Sein Bestes gab er in der Legende „Sankt Sebastian vom Wedding“ (1921), die zum Teil bis ins Expressionistische, ja Mystische überhöht ist, und in dem Roman „Die Eingeengten“ (1926). Stilistisch hatten ihn, wie er selber feststellt, zunächst insbesondere Flaubert und Fontane beeinflußt. Dem Realismus, der sich bei ihm mitunter zu einem nicht ganz gebändigten Naturalismus steigert, ist er treu geblieben. Die sozialkatholische Thematik seiner genannten Werke, die in den 20er Jahren starke Beachtung fanden, und wohl auch sein Ketteier-Roman „Der große Bischof“ (1930) konnten Romano Guardini dazu verleiten, H. einmal als „den katholischen Dichter Deutschlands“ zu bezeichnen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Romane: Die letzten Zielinski, 1906;
    Wunder d. Welt, 1910;
    Die Stunde kommt, 1911;
    Jan v. Werth, 1913;
    Das Schlachtfeld, 1920;
    Dunkel üb. Preußen, 1920;
    Das Sextett im Himmelreich, 1921;
    Das märk. Herz, 1923;
    Willi siegt, 1927;
    Hoffnung auf Licht, 1929;
    Fluchtversuche, 1930. - Die Zukunft d. kath. Elements in d. dt. Lit., 1921. - Ferner einige dramat. Arbb. u. vier Mysterienspiele.

  • Literatur

    A. F. Binz, F. H., ²1923 (P);
    Erinnerungen an F. H., hrsg. v. A. Herkommer u. L. Stütz, 1932 (P);
    L. Lawnik, F. H., 1932;
    H. Spee, F. H. als Dichter u. Kritiker, 1938;
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L).

  • Autor/in

    Karl Schaezler
  • Zitierweise

    Schaezler, Karl, "Herwig, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 726-727 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11877428X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA