Lebensdaten
1800 – 1866
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Überseekaufmann ; Reeder
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 123566487 | OGND | VIAF: 62458201
Namensvarianten
  • Hertz, Adolph Jacob
  • Herz, Adolph
  • Herz, Adolph Jacob
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Hertz, Adolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123566487.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jacob (1752–1833), Bankier in H., S d. Moses Samson (s. Einl., B);
    M Fanny Bacher (1777–1829), aus Potsdam, befreundet mit Varnhagen v. Ense u. Chamisso;
    Halb-B Jos. (Joh.) Jacob (s. Gen. 3);
    - Altona 1822 Emma Dina (1803–91, mennonit.mennonitisch), T d. Jan Cornelis Beets (1781–1882), Kaufm. in H., u. d. Frederica Anna Davis;
    4 S, 6 T, u. a. Adolph (1831–1902), Reeder u. seit 1872 Senator in H. (s. L), John Emil (1833–1902), Reeder, Paul (1837–97), Fabr., Gründer u. Dir. d. Stader Saline, Schriftsteller, Fanny ( Wilh. Hertz, s. 5);
    E Adolph (1865–1912), Vorstandsmitgl. d. Dt. Ostafrika-Linie (s. L), Joh. Nicolaus (1869–1908), Dr. phil., Dir. d. Montanwachsfabrik, Wilhelm (1873–1939), Dr. iur., 1. Dir. d. Jugendbehörde in H., Vorkämpfer f. Jugendstrafrecht u. -wohlfahrtsrecht (s. L), Mary (1866–1934, 1897 Aby Warburg, 1929, Kunst- u. Kulturhistoriker).

  • Biographie

    Nach einer Lehrzeit bei I. Hesse (Manufakturen en gros, in Hamburg) und einer mehrjährigen Tätigkeit im Hause J. H. & G. F. Baur (in Altona) betrieb H. seit 1826 in Hamburg Warengeschäfte nach Skandinavien. Die seit 1837 von ihm erworbenen Segelschiffe dienten neben der Befrachtung für fremde Rechnung dem eigenen Warenhandel. Auf Grund wissenschaftlicher Studien (Reiseberichte, Geographie, Nautik etc.) plante er neue Unternehmungen nach bisher für Deutschland unerschlossenen Ländern, so zunächst nach China und Ostindien, seit 1844 auch nach Afrika, Arabien und den Malediven: Der Export umfaßte Metallwaren, Baum Wollstoffe, Waffen, Glasperlen, Mariatheresien-Taler, der Import Kaffee, Häute, Kautschuk, Kopal, Elfenbein, Ebenholz, Perlmutter, Kokosöl, Datteln und Myrrhen. Anstelle indischer weißer Kaurimuscheln verschiffte er blaue von Sansibar als Zahlungsmittel nach dem Golf von Guinea; der Erlös, zumeist in Gestalt von Palmöl, ging nach Hamburg. 1850-54 sandte er seinen Sohn Adolph nach Ostafrika, Arabien und Ostindien; sein Sohn John arbeitete in der 1851 in Sansibar errichteten Faktorei. Beide traten 1856 in das Unternehmen ein, das nun „A. J. H. & Söhne“, später „A. J. H. Söhne“ firmierte. Als die Konkurrenz das Kaufgeschäft verdarb und der Palmölimport mangels einer eigenen Faktorei in Palma (heute Nigeria) schwierig wurde, gab H. 1858/59 den afrikanischen, ja den ganzen Warenhandel auf, abgesehen von gelegentlichen Reisimporten, insbesondere während der 1871 eingetretenen Periode der Knappheit. Das hierdurch frei werdende Kapital investierte er ganz in die Reederei nebst eigener Werft (1856–74); die Fahrten gingen vornehmlich nach Amerika und Asien. Die Flotte wuchs von 4 Schiffen (545 NRT) 1838 auf 20 Schiffe (8701 NRT) 1873; damit war die Firma die größte Segelschiffsreederei und die drittgrößte Reederei Hamburgs überhaupt. Die Schiffe wurden 1879-88 allmählich verkauft, doch fuhren 1881-88 noch 2 Dampfer (2335 BRT) in den chinesischen Küstengewässern.|

  • Auszeichnungen

    1848/49 Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung Hamburgs, 1858/59 Abgeordneter Hamburgs zur Deutschen Seerechtskonferenz.

  • Literatur

    Wilh. Hertz, A. J. H., 1867;
    Paul Hertz, Unser Elternhaus, 1883;
    John E. Hertz, Über Verwendung u. Verbreitung d. Kaurimuschel, in: Mitt. d. Geograph. Ges. in Hamburg, 1880/81, S. 14 ff.;
    A. Coppius, Hamburgs Bedeutung auf d. Gebiete d. dt. Kolonialpol., 1905, S. 50, 57 f.;
    E. Baasch, Die Handelskammer zu Hamburg 1665-1915, Bd. II, T. 1 u. 2;
    O. Mathies, Hamburgs Reederei 1814-1914, 1924, S. 12 f., 53 ff., 110 (P u. Flagge);
    E. Hieke, Zur Gesch. d. dt. Handels mit Ostafrika, 1939;
    P. E. Schramm, Dtld. u. Übersee, 1950. - Zu S Adolph: E. Albrecht, Bgm. Dr. Gerh. Hachmann, 1922, S. 51 ff.;
    - zu E Adolph:
    Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 14, 1913, S. 86 f.;
    K. Brackmann, 50 J. Dt. Afrikaschiffahrt, 1935, S. 107 f. (P); - zu E Wilhelm:
    R. Sieverts, in: Unseren toten Freunden, hrsg. v. d. Gilde Soz. Arb., 1948, S. 23 ff.

  • Autor/in

    Hans W. Hertz
  • Zitierweise

    Hertz, Hans W., "Hertz, Adolph" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 708-709 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123566487.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA