Lebensdaten
1882 – 1945
Geburtsort
Graz
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 130181579 | OGND | VIAF: 70029837
Namensvarianten
  • Heritsch, Franz
  • Heritsch, F.

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Zitierweise

Heritsch, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130181579.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Kaufm., aus südsteir. Grundbesitzerfam.;
    M Anna Premschitz;
    1907 Sophie Pirker;
    2 S, u. a. Haymo (* 1911), Prof. d. Mineralogie u. Petrogr.

  • Biographie

    H. studierte an der Universität Graz Geologie bei R. Hoernes, promovierte hier 1906 zum Dr. phil. und wurde 1909 für Geologie und 1915 für Paläontologie habilitiert. 1921 wurde er außerordentlicher, 1924 ordentlicher Professor. Er blieb Graz bis an sein Lebensende treu. 1911-22 war H. auch Erdbebenreferent der Wiener Akademie. – H.s Forschungsgebiete weisen zwei Schwerpunkte auf. Durch zahlreiche Neubearbeitungen in den alten Kristallingesteinen der Ostalpen, vor allem in der steirischen Grauwackenzone, lieferte er bahnbrechende Beiträge zum tektonischen Bau in einer Zeit, in der auf deckentheoretischer Grundlage wichtige Neuerkenntnisse zu neuen Synthesen über den Gebirgsbau führten. Seine Untersuchungen sind vielfach die Frucht eines regen Gedankenaustausches und der Zusammenarbeit mit dem Mineralogen und Petrographen F.Angel. Die bedeutendsten, über den alpinen Raum weit hinausgreifenden wissenschaftlichen Erfolge H.s liegen in den Arbeiten zur Stratigraphie der paläozoischen Formationen. Im Bereich der Alpen untersuchte er das Gebiet von Graz, die Karnischen Alpen und die Karawanken, und zwar in bezug auf Paläontologie, Stratigraphie, Tektonik, in petrographischer und morphologischer Hinsicht. Er galt als einer der besten Kenner der Tetrakorallen. Später beschäftigen ihn die karbonisch-permischen Ablagerungen der Alpen, die er mit denjenigen aus anderen Teilen der Welt verglich. Das Werk „Die marinen Reiche des Perms“ kam nicht mehr zur Vollendung. Sein letztes, zusammenfassendes Werk (mit O. Kühn), das nach Ausdruck beim Verleger durch Bomben nahezu gänzlich vernichtet und nur durch Zufall in wenigen Exemplaren gerettet wurde, ist „Das Paläozoikum“ (Band 1, 1943)|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (1935–41) u. Bologna u. d. Leopoldina (1940).

  • Werke

    Weitere W u. a. Geolog. Stud. in d. „Grauwakkenzone“ d. nordöstl. Alpen I-III, in: SB d. math.-naturwiss. Kl. d. Kaiserl. Ak. d. Wiss., Bd. 116, Abt. 1, 1907, S. 1717–38, Bd. 118, Abt. 1, 1909, S. 115-35, Bd. 120, Abt. 1, 1911, S. 95-115;
    Btrr. z. geolog. Kenntnis Steiermarks I-XV, in: Mitt. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark 49-60, 1913-24;
    Die Anwendung d. Deckentheorie auf d. Ostalpen I-III, in: Geolog. Rdsch. 5, 1915;
    Karbon u. Perm in d. Südalpen u. in Südosteuropa, ebd. 30, 1939;
    Die österr. u. dt. Alpen bis z. alpino-dinar. Grenze (Ostalpen), in: Hdb. d. regionalen Geol., 2. H., 5, Abt. A, 1915;
    Unterss. z. Geol. d. Paläozoikums v. Graz I-IV, in: Denkschrr. d. Kaiserl. Ak. d. Wiss., math.-naturwiss. Kl., Bd. 92, 1916, S. 551-614, Bd. 94, 1917, S. 53-112, 313-74;
    Geol. d. Stubalpengebirges in Steiermark, 1923 (mit F. Cermak);
    Die Grundlagen d. alpinen Tektonik, 1923;
    Materialien z. Kenntnis d. Carbons d.Karn. Alpen, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., 136, 1927;
    The nappe theory in the Alps, London 1929;
    Faunen aus d. Silur d. Ostalpen, = Abhh. d. geolog. Bundesanstalt 23, H. 2, 1929;
    Versteinerungen aus d. Carbon d. Karawanken u. Kam. Alpen, = dass. 23, H. 3, 1932;
    Die Karn. Alpen, 1936.

  • Literatur

    O. Ampferer, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. Wien 95, 1945, S. 354-72 (W-Verz., P);
    O. Kühn, in: Verhh. d. geolog. Bundesanstalt Wien 1945, S. 103-05;
    ders., in: Mitt. d. geolog. Ges. Wien 36/38, 1943/45, 1949, S. 303-24 (W, P);
    K. Metz, in: Mitt. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark 76, 1947, S. 5-16 (ausführl. W-Verz., 268 Nr.);
    ÖBL;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Karl Metz
  • Zitierweise

    Metz, Karl, "Heritsch, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 621 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130181579.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA