Helt, Georg
- Lebensdaten
- um 1485 – 1545
- Geburtsort
- Forchheim bei Bamberg
- Sterbeort
- Dessau
- Beruf/Funktion
- Humanist ; Altphilologe ; Theologe
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 128153113 | OGND | VIAF: 88952996
- Namensvarianten
-
- Forchheim, Georg (auch nach seinem Geburtsort)
- Heltus, Georg
- Haltus, Georg (nicht!)
- Held, Georg (nicht!)
- Helt, Georg
- Forchheim, Georg (auch nach seinem Geburtsort)
- forchheim, georg
- Heltus, Georg
- Haltus, Georg (nicht!)
- haltus, georg
- Held, Georg (nicht!)
- held, georg
- Heltus, Georgius
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Helt, Georg (nach seinem Geburtsort auch Forchheim genannt)
Humanist, * circa 1485 Forchheim bei Bamberg, † 6.3.1545 Dessau. (lutherisch)
-
Genealogie
Eltern unbek.; ledig.
-
Biographie
H. studierte seit 1501 in Leipzig, wo er 1502 zum Bakkalaureus, 1505 zum Magister und 1515 zum Sententiarius theologiae promoviert wurde. Daneben widmete er sich der Erziehung und dem Unterricht junger Studenten, unter anderem →Sebastian Fröschels aus Amberg, →Joachim Camerarius' und →Caspar Crucigers, besonders aber seit 1518 des 1516 in den geistlichen Stand getretenen Fürsten →Georg von Anhalt, zu dem er in ein besonderes Vertrauensverhältnis trat. Mit ihm empfing er 1520 in Merseburg die niederen Weihen und gehörte bis zu seinem Tod als väterlicher Freund und Berater zu →Georgs nächster Umgebung in|Dessau. Bei einer im Anschluß an die Leipziger Disputation von 1519 dort durchgeführten internen Theologendisputation respondierte er →Johann Eck. Nach langer innerer Prüfung bekannte er sich zum evangelischen Glauben, stand seit spätestens 1531 mit den Wittenberger Reformatoren in Verbindung und war auch mit dem Köthener Pfarrer →Johann Schlaginhaufen befreundet. Während mehrjähriger Aufenthalte (1532/35, 1541/42, 1543/44) in Wittenberg, wo er 1532 immatrikuliert wurde, führte er ein für die Kenntnis der dortigen Predigttätigkeit wichtiges Tagebuch. 1537 unterzeichnete er auf dem Bundestag zu Schmalkalden – obwohl kein amtierender Geistlicher – als Vertreter der Geistlichkeit von Anhalt-Dessau Melanchthons Tractatus de potestate papae und Luthers Schmalkaldische Artikel. Er vermachte seine bedeutende Bibliothek dem Fürsten Georg. Die nach H.s Tod an Georg gerichteten Trostbriefe Luthers und Melanchthons veröffentlichte nebst verschiedenen Trauergedichten 1548 sein Schüler →Camerarius. Eigene Schriften publizierte H. nicht.
-
Werke
Briefwechsel gedr.: G. Kawerau, Der Briefwechsel d. →Justus Jonas, 2 Bde., 1884/85, vgl. unter Forchheym Bd. 2, S. 392 (22 Briefe v. Jonas), 395;
Theol. Stud. u. Kritiken 59, 1886, S. 569-72;
G. Buchwald, Zur Wittenberger Stadt- u. Univ.-Gesch. in d. Ref.-Zeit, 1893, S. 100, 109;
O. Clemen, G. H.s Briefwechsel, 1907;
Weimar. Lutherausg., Briefe X, S. 285 (vgl.auch XI, S. 250);
Corp. Ref. V, Sp. 86, 560-63. - Ungedr.:
Zwickau, Ratsschulbibl. (an →Stephan Roth). -
Literatur
ADB XI;
Zs. f. d. hist. Theol. 42, 1872, S. 537;
C. Krause, →Helius Eobanus Hessus I, 1879, S. 118;
W. Preger, Tischreden Luthers a. d. J. 1531 u. 1532, Nach d. Aufzeichnungen v. J. Schlaginhaufen, 1888, S. VIII;
G. Buchwald, Zu r Wittenberger Stadt- u. Univ.-Gesch. in d. Ref.-Zeit, 1893, S. 53 f.;
ders., G. H.s Wittenberger Predigttagebuch, in: Archiv f. Ref.-Gesch. 17, 1920, S. 183-208, 241-76;
ders., Die Matrikel d. Hochstifts Merseburg, 1926, S. 140;
O. Clemen, Gebete d. Fürstin Margarete v. Anhalt-Dessau, in: Mitt. d. Ver. f. Anhalt. Gesch. u. Altertumskde. 13, II, 1919, S. 1-6;
E. Kroker, Aufsätze z. Stadtgesch. u. Ref.-Gesch., 1929, S. 113 f.;
Germania Sacra Abt. I, III, 1941, S. 52;
Weimar. Lutherausg., Briefe X, S. 285, XI, S. 44-49;
F. Lau, Georg III. v. Anhalt, Erster Ev. Bischof, in: Wiss. Zs. d. Karl-Marx-Univ. Leipzig, Ges.- u. sprachwiss. R. 3, 1953/54, bes. S. 140-42;
H. Volz u. H. Ulbrich, Urkk. u. Aktenstücke z. Gesch. v. M. Luthers Schmalkald. Artikeln, 1957, S. 109, 123, 125;
RGG³. - Über H.s Bibel vgl. Weimarer Lutherausg. 48, S. 33, Nr. 39. -
Autor/in
Hans Volz -
Zitierweise
Volz, Hans, "Helt, Georg (nach seinem Geburtsort auch Forchheim genannt)" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 507 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128153113.html#ndbcontent