Lebensdaten
1462 oder 1463 – 1535
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Bischof von Lübeck
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137406495 | OGND | VIAF: 81602117
Namensvarianten
  • Hinrich IV.
  • Hinrich IV. Bockholt
  • Heinrich III.
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Zitierweise

Heinrich III. Bockholt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137406495.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Evert (Eberhard) B. ( 1488), 1453 erstmals in H. bezeugt, Gewandschneider, 1479 Ratsherr, S d. Evert u. d. Alheid Volger in Hannover;
    M Anna ( n. 1495), T d. Hinrich Arndes ( 1467), aus Braunschweig, Gewandschneider, 1459 Ratsherr in H., u. d. Wigburg Hoiestorp;
    Om Dietrich II. Arndes ( 1506), Bischof v. Lübeck (s. NDB III).

  • Biographie

    H. studierte die Rechte in Rostock, Köln und Bologna, war in Rom gut bekannt und erhielt bereits 1493 ein Vikariat am Lübecker Dom. Dort wurde er frühzeitig Domherr und war schon 1506 Propst. Außerdem besaß er zahlreiche niedere und höhere Kirchenämter außerhalb Lübecks (Propst in Ratzeburg, Dekan in Hildesheim, päpstlicher Protonotar). Dem Amt eines Archidiakons in Stapel im Lauenburgischen verdankte er den Spitznamen „Archidiabolus“. 1506 war er in Lübeck Kollektor des päpstlichen Jubelablasses, 1518 Ablaßkommissar. Im Streit des Herzogs Magnus von Lauenburg mit dem Ratzeburger Bischof stand der Lübecker Dompropst merkwürdigerweise auf seiten des bischofsfeindlichen Lauenburgers. – H. liebte Geselligkeit und Musik (er war Förderer der damaligen modernen italienischen Richtung); er scheint kunstverständig gewesen zu sein und gab auch Geld für wertvolle Bücher aus. – 1523 wählte ihn das Lübecker Kapitel zum Bischof. Als solcher führte er von seiner Residenz Eutin den Kampf gegen lutherische Prädikanten in seinem Sprengel und stärkte in Lübeck den hinhaltenden Widerstand des Kapitels gegen die wachsende Macht der „Martinianischen“ Bürger. Doch bemängelte das Kapitel seine zu aufwendige Hofhaltung; auch konnte sich H. ihm gegenüber mit seinen Wünschen auf Drucklegung agendarischer und sonstiger von ihm redigierter kirchlicher Werke (zum Beispiel neuer Synodalstatuten) nicht durchsetzen. Verglichen mit dem damaligen Lübecker Dekan Johannes Brand, bewies H. im Reformationskampf keine geistigen und sittlichen Qualitäten. Nach dem Sieg der Lutheraner wurde er aus seiner Eutiner Residenz verdrängt.

  • Literatur

    J. v. Melle, Gründl. Nachr. v. d. Kaiserl. freyen u. d. H. R. Reichs Stadt Lübeck …, ³Lübeck 1787, S. 142;
    W. Jannasch, Ref.gcseh. Lübecks v. Petersablaß b. z. Augsburger Reichstag 1515–30, 1958 (s. Register).

  • Autor/in

    Wilhelm Jannasch
  • Zitierweise

    Jannasch, Wilhelm, "Heinrich III. Bockholt" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137406495.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA