Lebensdaten
1774 – 1850
Geburtsort
Lausanne
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Zeichner ; Kupferstecher ; Radierer
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118702742 | OGND | VIAF: 69723962
Namensvarianten
  • Hegi, Franz
  • Hegi, F.
  • Hegi, François
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Zitierweise

Hegi, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702742.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (1747–99), Goldschmied u. Kupferstecher, S d. Pfarrers Hans Kaspar in Oberglatt u. d. Anna Barbara Ochsner;
    M Eleonore Verdeil ( 1810);
    Ov Hans Kaspar (1741–1811), Goldschmied, Heinrich (1745–1829), Zeichner;
    Om François Verdeil (1747–1832), Dr. med., Mitgl. d.|Gesundheits- u. d. ak. Rats im Kt. Waadt (s. HBLS);
    B Johann (1777–1806), Schrift- u. Formschneider, Hans Kaspar (1778–1856), Schrift- u. Formschneider, Graveur, Gründer d. 1. lithogr. Anstalten in Zürich, schnitt d. Zeichnungen f. J. P. Hebels „Rhein. Hausfreund“;
    Vt Hans Kaspar (1773–1822), Hans Rud. (1775–1834), beide Goldschmiede; Verwandter Gustav (s. 2).

  • Biographie

    H. erhielt seine Ausbildung als Kupferstecher bei Matthias Pfenninger in Zürich. 1796-1802 arbeitete er für den Stecher, Verleger und Kunsthändler P. Birmann in Basel, wo er vor allem Kopien nach andern Meistern und Landschaften stach. Nach Zürich zurückgekehrt, wendete er sich vor allem der kleinmeisterlichen Darstellung von Schweizer Landschaften und historischen Sujets zu. H. illustrierte unter anderem die „Helvetischen Almanachs“ von 1805-22, die „Alpenrosen“ von 1811-30, die „Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich“ von 1841-52 sowie die Neujahrsblätter des „Schwarzen Gartens“, der Feuerwerkergesellschaft, der Künstlergesellschaft und der Musikgesellschaft, alle in Zürich. Seine Leistung liegt weniger in künstlerischer Originalität als auf topographischem Gebiet, da er in einem reichen Gesamtwerk von Zeichnungen und Stichen viele getreue und fein getroffene Ansichten von Landschaften und Bauwerken, besonders von Zürich, hinterließ.

  • Literatur

    ADB XI;
    H. Appenzeller, Der Kupferstecher F. H. v. Zürich, s. Leben u. s. Werke mit Ill. u. Beschreibung s. sämtl. Kupf., 1906 (W, L);
    Frdr. Hegi, Die Ehe d. Eltern d. F. H. im J. 1772, in: Zürcher Taschenbuch 1915–17, 1917, S. 286-303;
    F. C. Lonchamp, Manuel du Bibliophile Suisse, 1922;
    F. O. Pestalozzi, Zürich, Bilder aus fünf Jhh., 1925;
    J. H. Meister, Voyage de Zurich à Zurich, Neuausg. 1961;
    HBLS (P, auch f. Fam.);
    SKL;
    ThB.

  • Porträts

    Zeichnung v. J. Notz (Winterthur, Stadtbibl.), Abb. in: HBLS.

  • Autor/in

    Hans A. Lüthy
  • Zitierweise

    Lüthy, Hans A., "Hegi, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 231-232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702742.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hegi: Franz H., Kupferätzer und Radirer. Geboren zu Zürich im April 1774, gest. ebendaselbst am 14. März 1850. Kümmerliche Lebensverhältnisse und die Nothwendigkeit wiederholter Umsiedelungen zwangen die Eltern, den Knaben Franz der Obhut des städtischen Waisenhauses zu übergeben. Hier zeigte sich bald dessen hohe Begabung fürs Zeichnen; sie bestimmte die Behörde, den Sechszehnjährigen dem Kupferstecher Pfenninger in Zürich in die Lehre zu geben. Landschaften in Aquatinta ausgeführt, waren die hauptsächlichsten Arbeiten, durch welche H. bald seinen Meister übertraf. Später ging er nach Basel, wo er sich für den Kunstverleger Birrmann in der bisherigen Richtung bethätigte. Ein Hauptwerk, welches H. damals schuf, waren die großen Blätter zu der Voyage pittoresquede Bâle à Bienne. Leider war es ihm nicht vergönnt, in großen Mittelpunkten des Auslandes sich zu höherer Künstlerbildung emporzuschwingen. Schon 1802 kehrte H. in seine Vaterstadt zurück. Wie sehr hier von Anfang an die Nothwendigkeit sich herausstellte, courante Arbeiten zum Broderwerb die Menge zu übernehmen, sie hinderte ihn nicht, sich mehr und mehr in derjenigen Richtung zu vervollkommnen, in der sich des Meisters Talent am eigenartigsten und vortheilhaftesten bewährte. Schon in früher Jugend, als H. mit seinen Eltern zu Freiburg im Uechtland weilte, soll er mit Vorliebe die hochmalerischen Parthien dieser an den steilen Saaneufern sich thürmenden Stadt gezeichnet haben. In der Behandlung ähnlicher Motive hat H. nachmals seine höchste Virtuosität entwickelt. Unermüdlich seine architektonischen Kenntnisse auszubilden, verband er mit diesen Bestrebungen eingehende Studien über das gesammte Gebiet der mittelalterlichen Kunst- und Culturgeschichte, in denen er, wiewol nur Autodidakt, sich bald zur Autorität erhob. In Bezug auf die Richtigkeit, mit der er seine Staffagen dem jeweiligen Charakter der Architekturen anzupassen verstand, übertraf er Domenico Quaglio. Daneben erfreuen seine Werke, besonders die aus der Blüthezeit, die zwischen 1809 und den Beginn der zwanziger Jahre fällt, durch eine poesievoll anheimelnde Stimmung und eine Virtuosität der Technik, die H. neben die bedeutendsten damaligen Radirer stellt. Den ersten Versuch in dieser Kunst hatte H. im J. 1804 gemacht. Von da an ist die Beschäftigung mit der Radirnadel seine Liebhaberei geworden. Die Zahl der Blätter, die er radirte, ist eine sehr große. Meist sind es Werke kleineren Formates, Illustrationen zu Almanachs und zürcherischen Neujahrsblättern, unter denen die mittelalterlichen Architekturen und Culturbilder, diese theils selbst erfunden, theils nach Compositionen Martin Usteri's u. A. ausgeführt, das Beste sind. Von den Vignetten kleinsten Formats dürften die Bilder zu Heß' Badenfahrt als Perlen Hegi’scher Kunst zu betrachten sein. Seine größte Radirung ist die Ansicht von S. Aposteln zu Köln in Boisserée's Denkmalen der Baukunst am Niederrhein. Uebrigens fuhr H. fort, auch in Aquatinta Vorzügliches zu leisten. Osterwald beschäftigte ihn während eines Aufenthaltes in Paris (1822) mit einer Anzahl von Blättern zu der Voyage pittoresque en Sicile, durch deren meisterhafte Ausführung sich H. den ersten damaligen Technikern ebenbürtig erwies. Reizende Arbeiten in derselben Art verfertigte H. in großer Zahl für zürcherische Neujahrsblätter und für die Mittheilungen der dortigen antiquarischen Gesellschaft, so die Ansichten und Details von Kirche und Kreuzgang zum Großmünster, Werke, die den Hochbetagten noch als Meister treuer Auffassung und vorzüglichen Techniker zeigen. Als eifriger Artillerist soll H. mit dem Mechanikus Öri von Zürich der Erfinder eines ganz neuen, für militärische Aufnahmen sehr bequemen Spiegelinstrumentes geworden sein. 76 Jahre alt ist H. aus einem kummervollen Leben geschieden. Seine Handzeichnungen und eine nahezu vollständige Sammlung von Radirungen befinden sich im Besitze der Künstlergesellschaft in Zürich.

    • Literatur

      Vgl. Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich auf das J. 1851.

  • Autor/in

    J. R. Rahn.
  • Zitierweise

    Rahn, Johann Rudolf, "Hegi, Franz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 282-283 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118702742.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA