Lebensdaten
1852 – 1932
Geburtsort
Büdingen (Oberhessen)
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Architekt ; Bauhistoriker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123882281 | OGND | VIAF: 27136862
Namensvarianten
  • Haupt, Karl Albrecht
  • Haupt, Albrecht
  • Haupt, Karl Albrecht
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Zitierweise

Haupt, Albrecht, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123882281.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1812–65), Gymnasialdirektor (Altphilol.) in B., Burschenschafts-Hist. (s. L), S d. Rentamtmanns Aug. Christoph in König/Odenwald u. Alsfeld u. d. Dor. Therese Bellon;
    M Mathilde (1824–1900), T d. Karl Ludw. Schmidt, Dekan u. Hofprediger in B., u. d. Wilhelmine Henr. Dor. Frieder. Breidenstein;
    Urur-Gvv Joh. Andr. Benignus Bergsträßer (1732–1812), Schulrektor in Hanau, Philol., Entomologe, Erfinder optischer Geräte (s. ADB II);
    Ur-Gvv Gg. Chrstn. Ludw. Bellon (1736–1803), löwenstein. Geh. Hof- u. Reg.-Rat in Wertheim;
    Ov Friedrich (1805–91), Theologe (s. ADB 50);
    Tanten-v Emma ( Gg. Ferd. Rettig, 1803–97, Prof. d. Philol. in Bonn), Wilh. Henr. Elise (⚭ Frdr. Fischer, 1801–53, Prof. d.|Philos. in Basel, s. ADB VII);
    B Richard (1846–1940), Prof., Konservator d. Kunstdenkmaler d. Prov. Schleswig-Holstein (s. L);
    Vt 2. Grades Herman (1854–1935), Dir. d. Univ.bibl. Gießen, Begründer d. Sekten- u. Ketzerforschung in Dtld., Entdecker d. Kolmarer Hs. d. „Ob.rhein. Revolutionärs“ (um 1500), Historiker d. Dt. Burschenschaft (s. DW; Rhdb., P; Wi. 1935);
    - 1887 Anna verw. Bauch geb. Spohn (* 1851);
    T Annemarie ( Eberhard Frhr. v. Waltershausen, * 1887, Kapellmeister);
    N Otto (* 1887), Prof. d. Math. in Erlangen, Walther (1888–1944), Prof. d. Gynäkol. in Jena (s. Fischer; Kürschner, Gel.-Kal., W).

  • Biographie

    1869 begann H. das Studium der Baukunst an der Universität Gießen als Schüler von H. von Ritgen. Nach Militärdienst und Teilnahme am Krieg 1870/71 arbeitete er bei seinem Bruder, 1872 war er Bauführer bei Wegebauten und Vermessungen, nachdem er zuvor als Baueleve am Kreisbauamt in Iserlohn tätig gewesen war. Dann setzte er sein Studium in Karlsruhe fort, beschloß es 1876 in Hannover. Hier waren vor allem C. W. Hase und H. Köhler seine Lehrer. 1876-78 war er beim Schloßbauamt in Karlsruhe und in Büdingen tätig. 1878 trat er in das Atelier des hannoverischen Architekten E. Oppler ein, der selbst in seinen Synagogenbauten den „deutschen Stil“ anwandte. Nach Opplers Tod, 1880, machte H. sich als Architekt in Hannover selbständig und habilitierte sich hier als Privatdozent an der Technischen Hochschule mit dem Lehrfach Deutsche Renaissance. 1893 wurde er von der Leipziger Universität zum Dr. phil. promoviert. Ein Jahr später wurde er in Hannover Honorarprofessor, 1920 ordentlicher Honorarprofessor. Seit 1907 hielt er Vorlesungen über germanische Kunst und Baukunst, über spanische und portugiesische Renaissance.

    H. ist ein typischer Vertreter der geistigen Strömungen der Zeit des Historismus. Seine architektonischen wie seine wisenschaftlichen Werke lassen das erkennen. Aber er war Wissenschaftler und Künstler, und oft hat die künstlerische Intuition die wissenschaftliche Genauigkeit überflügelt. Seine architektonischen Schöpfungen, meist in deutscher Renaissance, Saal- und Wohnbauten in Hannover, Schlösser des schlesischen und mecklenburgischen Adels, Villenbauten in manchen deutschen Städten, haben nicht fortgewirkt, doch seine Wiederherstellungen – Stiftskirche in Fischbeck, Stadtkirche in Bückeburg (1895), Schloß Schaumburg a. d. Weser (1909–12), Leibnizhaus in Hannover, Rathäuser in Stadthagen, Wilster und Krempe – gelten heute noch, soweit erhalten, als vorbildlich. – H. war Mitbegründer des ehemaligen hannoverischen Kunstgewerbemuseums und des Bundes Deutscher Architekten (BDA), 1903-08 war er dessen Vorsitzender. Seine Sammlung baugeschichtlicher Graphik stiftete er als „Sammlung H.“ der TH Hannover. Er zählt auch zu den Wegbereitern der Feuerbestattung.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Baurat (1914);
    korr. Mitgl. d. Anthropol. Ges. Köln (1917);
    Dr.-Ing. E.h. (TH Hannover 1927).

  • Werke

    Weitere W u. a. Backsteinbauten d. Renaissance in Norddtld., 1889;
    Die Baukunst d. Renaissance in Portugal, 2 Bde., 1890/95;
    Portugies. Frührenaissance, 1898;
    Kunst u. Architektur im Dienste d. Feuerbestattung, 1901/14;
    Zur Baugesch. d. Heidelberger Schlosses, 1902;
    Von german. Kunst, 1902;
    Peter Flettner, d. erste Meister d. Otto-Heinrichs-Baues in Heidelberg, 1904;
    Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft im Ziegelbau, 1905;
    Palast-Architektur v. Oberitalien u. Toscana, 1908-22;
    Die älteste Kunst, insbes. d. Baukunst d. Germanen, 1909;
    Der dt. Backsteinbau d. Gegenwart u. s. Lage, 1910;
    Die kranke dt. Kunst (Nachträgliches zu Rembrandt als Erzieher), Auch von e. Deutschen, 1911;
    Totenstädte d. Zukunft, Eine Nekropole f. e. Million, 1911;
    Mon. Germaniae architectonica, 1913, 1: Das Grabmal Theoderichs d. Gr. zu Ravenna, 2: Die Pfalzkapelle Kaiser Karls d. Gr. zu Aachen;
    Die Baukunst d. Renaissance in Frankreich u. Dtld., 1916/23;
    Gesch. d. Renaissance in Spanien u. Portugal, 1927;
    Das architekton. Schaffen d. älteren Generation, in: Hundert J. TH Hannover, 1931.

  • Literatur

    P. Kanold, in: Niedersächs. Lb. I, 1939, S. 205-19 (W, L, P);
    ThB;
    Rhdb. (P). - Zu V Georg;
    G. Lehnert, in: Hess. Biogr. I, 1919, S. 116-18 (W); zu B Richard:
    Harry Schmidt, in: Zs. d. Ges. f. schleswig-holstein. Gesch. 69, 1941, S. XXVII.

  • Porträts

    Phot. in: P. Tromsdorff, Der Lehrkörper d. TH Hannover, 1831–1931, 1931, u. in: Der Lehrkörper d. TH Hannover, 1956.

  • Autor/in

    Ulrich Stille
  • Zitierweise

    Stille, Ulrich, "Haupt, Albrecht" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 98-99 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123882281.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA