Hartwieg, Adolf
- Lebensdaten
- 1849 – 1914
- Geburtsort
- Gittelde am Harz
- Sterbeort
- Braunschweig
- Beruf/Funktion
- braunschweigischer Staatsminister
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 122438132 | OGND | VIAF: 52570838
- Namensvarianten
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- Hartwieg, Leonhard Christoph Adolf
- Hartwieg, Adolf
- Hartwieg, Leonhard Christoph Adolf
- Hartwieg, Adolph
- Hartwieg, Leonhard Christoph Adolph
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Genealogie
V Constantin (1818–90), Dr. med., Sanitätsrat, Physikus, S d. Kreiseinnehmers Ludwig in Helmstedt u. d. Catharina Rothe;
M Emilie (1817–52), T d. Pastors Dr. phil. Chrstn. Keil in Hildesheim u. d. Dorothea v. Bodemeyer;
⚭ Helmstedt 1875 Helene (1856–1917), T d. Carl Culemann, Gutsbes. in Helmstedt-Edelhöfe, u. d. Bertha Sanst;
Ov d. Ehefrau →Frdr. Culemann (1811–86), Senator in Hannover, Kunstsammler, dessen Slg. in d. Kestnor-Mus. kam (s. L);
9 S, 1 T. -
Biographie
Nach Studium in Berlin und Göttingen legte H. 1870 das juristische Examen ab und war anschließend als Auditor und Polizeikommissär an verschiedenen Orten des Herzogtums Braunschweig tätig. Als Bürgermeister von Helmstedt gewann er Einblick auch in die kommunale Verwaltung. 1879 wurde H. in den Staatsdienst zurückberufen und wurde bereits 1889 Minister und Mitglied des dreiköpfigen Staatsministeriums. In dieser Stellung wirkte er über 20 Jahre als Leiter des Innen- und des Justizressorts. Seine tief religiöse Haltung und seine betont konservativ-monarchische Einstellung hatten bei seiner Berufung in liberalen und sozialistischen Kreisen Bedenken hervorgerufen, doch erwarb sich H. durch strenge Rechtlichkeit bald Anerkennung selbst bei politischen Gegnern, wenn auch sein Wirken außerhalb der Landesgrenzen keine Aufmerksamkeit erregte. Der Höhepunkt seiner politischen Tätigkeit fiel in sein letztes Lebensjahr. 1911 war H. als Staatsminister an die Spitze des Kabinetts getreten. Schon in früheren Jahren hatte er erfolglos darauf hinzuarbeiten versucht, daß die 1884 eingerichtete Regentschaft auswärtiger Fürsten durch die Thronfolge der hannoverischen Welfen ersetzt würde. Als 1913 dem Enkel König Georgs V., Ernst August, seine Vermählung mit der Kaisertochter Viktoria Luise den Weg zum Thron ebnete, hatte H. durch vermittelndes Geschick entscheidenden Anteil am Gelingen der voraufgehenden Verhandlungen. Durch längere Krankheit geschwächt, starb H., dem der selbsterbetene Abschied schon bewilligt war, wenige Wochen nach deren Abschluß.
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Literatur
Wilh. Hartwieg [S], Um Braunschweigs Thron 1912/13, 1964 (P);
H. Philippi, Preußen u. d.|braunschweig. Thronfolgefrage 1870-1913, 1960;
- Nachrufe:
Allg. Ev.-Luth. Kirchenztg. 47, 1914, Sp. 93;
Braunschweig. Heimat 5, 1914, S. 28. - Zu F. Culemann: W. Rothert, Allg. hann. Biogr. I, 1912, Tl.;
I. Woldering, in: Hann. Gesch.bll. 18, 1964, S. 83-89. -
Porträts
Ölgem. v. E. Körner (im Bes. d. S W. Hartwieg, Wolfenbüttel).
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Autor/in
Dieter Brosius -
Zitierweise
Brosius, Dieter, "Hartwieg, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 10-11 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122438132.html#ndbcontent