Lebensdaten
1868 – 1946
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Begründer der Fluoreszenzmikroskopie ; Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139872752 | OGND | VIAF: 109062775
Namensvarianten
  • Haitinger, Max
  • Haitinger, M.

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Zitierweise

Haitinger, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139872752.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Ludwig (s. 1);
    1) Wien 1896 Emilie (1875–1915), T d. Karl Gräf, Dr. iur., Rechtsberater v. Eisenbahngesellschaften, u. d. Franziska Porasek, 2) Wien 1925 Hermine verw. Müllner (1870–1943), T d. Ferd. Fabianitsch u. d. Antonia Fuchs;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach 6 Jahren Gymnasialzeit, Besuch der Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (1885/86) und naturwissenschaftlichen Studien an der Universität Wien (Physik, Chemie, Botanik) trat H. 1888 als Einjährig-Freiwilliger in die Armee ein und entschloß sich zur Offizierslaufbahn. Seit 1896 unterrichtete er an der Pionier-Kadettenschule in Hainburg Mathematik, Physik und Chemie und wurde Kommandant dieser Anstalt. Nach dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 schied er als Oberst aus dem Heeresdienst aus, um sich als Privatgelehrter naturwissenschaftlicher Forschung zu widmen. Er wandte sich dem Gebiet der Fluoreszenz zu und gelangte hier zu internationaler Bedeutung. Vor allem hat er die Sekundärfluoreszenz in der Form des Fluorochromierungsverfahrens zu einem unentbehrlichen wissenschaftlichen Hilfsmittel für viele Zweige der Chemie, Biologie, Pharmakognosie, Mineralogie, Medizin, zumal der Physiologie und pathologischen Histologie entwickelt. Zunächst fand H. in der Lehranstalt in Klosterneuburg Gelegenheit zu experimenteller Tätigkeit. Seit 1931 arbeitete er mit E. Haschek am II. Physikalischen Institut der Universität Wien, später auch mit H. Eppinger in der II. Medizinischen Universitätsklinik. Gehörten in der ersten Zeit Weine, Pflanzensäfte, Saatgut, Fette und Öle zu seinen Untersuchungsgegenständen, so ging er später zu anorganischen und organischen Substanzen, Mineralien, biologischen und medizinischen Objekten über. Die Eiweiß- und Permeabilitätspathologie hat durch seine Methoden wesentliche Fortschritte erfahren. Daneben nahmen die methodischen Arbeiten breiten Raum ein. H. hat sein Fluorochromierungsverfahren in die Mikrochemie und die Mikroskopie eingeführt. In Zusammenarbeit mit der optischen Firma C. Reichert entwickelte er unter anderem ein noch heute führendes Fluoreszenzmikroskop, das sich durch Konstanz des Lichtbogens, hohe Leuchtdichte und kontinuierliches Spektrum auszeichnet und|im milden, also auch für lebende Objekte schonenden UV-Licht arbeitet.|

  • Auszeichnungen

    Fritz-Pregl-Preis f. Mikrochemie (1937), Dr. phil. h. c. (Wien 1944).

  • Werke

    W u. a. Die Methoden d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden, hrsg. v. E. Abderhalden, 1934;
    Farbmessungen, 1936 (mit E. Haschek);
    Die Fluoreszenzanalyse in d. Mikrochemie, 1937;
    Die Fluoreszenzmikroskopie, in: Hdb. d. Virusforschung, hrsg. v. R. Dörr u. C. Hallauer, 1938;
    Fluoreszens-Mikroskopie, ihre Anwendung in d. Histologie u. Chemie, 1938, ²1959 (bearb. v. J. Eisenbrand u. G. Werth);
    Fluoreszenzanalyse, in: Chem.-techn. Unters.-methoden, hrsg. v. E. Berl u. G. Lunge, Erg.bd., ⁸1939. - Zahlr. Publ. in Fachzss.

  • Literatur

    F. Bräutigam, in: Mikroskopie [Wien] 2, 1947, S. 84-89 (W-Verz., P);
    A. Köhler, in: Tschermaks mineralog. petrogr. Mitt. 1, 1948, S. 71 f.;
    F. Dangl, Österreichs Btr. z. Lumineszenzanalyse u. Fluoreszenzmikroskopie, in: Bll. f. Technikgesch. 12, 1950, S. 63-74, bes. S. 71-73 (P);
    K. Höfler, M. H., Der Wegbereiter d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Österr. Naturforscher, Ärzte u. Techniker, hrsg. v. F. Knoll, 1957, S. 58-60 (P);
    L. Schmid, M. H. u. d. Fluoreszenzmikroskopie, in: Mikrokosmos 52, 1963, S. 206 f. (P);
    ÖBL;
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Grete Ronge
  • Zitierweise

    Ronge, Grete, "Haitinger, Max" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 527-528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139872752.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA