Lebensdaten
1846 – 1912
Geburtsort
München
Sterbeort
Schliersee
Beruf/Funktion
Landschaftsmaler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118719904 | OGND | VIAF: 42632826
Namensvarianten
  • Haider, Karl Michael
  • Haider, Karl
  • Haider, Karl Michael
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Haider, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118719904.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1807–73), bayer. Leibjäger, dann Forstmeister in Anzing, Zeichner (s. ThB), S d. Nikolaus, Hausmeister auf Schloß Biederstem b. München, u. d. Anna Penner;
    M Therese (1811–93), T d. Schreinermeisters Matthäus Fäßler in Kürzell b. Lahr/Baden, u. d. Ursula Roming;
    1) 1874 Katharina ( 1882), N d. Bildhauers Frdr. Brugger (1815–70, s. ADB III; ThB), 2) 1890 Ernestine Schwarz;
    3 K aus 1), u. a. Hubert (* 1879), Maler, S aus 2) Ernst (* 1890), Maler.

  • Biographie

    H. erhielt in frühester Jugend Zeichenunterricht von seinem Vater. Der Jäger und Zeichner führte seinen Sohn in die Kunst des genauen Beobachtens und der naturgetreuen Wiedergabe ein. Die ersten Werke H.s, meist Tier- und Naturstudien, spiegeln den Einfluß des Vaters wider. Eine Vorliebe für alles Zeichnerische, sorgfältig Komponierte bleibt dem Künstler eigen. Er besuchte einige Jahre das Gymnasium in München, sollte die Laufbahn eines Sängers ergreifen, wandte sich aber bald der Malerei zu. H. studierte in einer Münchner Privatschule unter den Arkaden sowie zwei Jahre auf der Akademie. Zu seinem engsten Freundeskreis zählten damals W. Leibl und H. Thoma. Als Vorbild für seine Malerei erwählte sich H. die „Alten“ in der Pinakothek. Kritiker hefteten bald das Beiwort „altmeisterlich“ an seine Werke und verglichen Details seiner Landschaften mit denen Holbeins, Altdorfers und der frühen Niederländer.

    1875 zog H. nach Florenz und kopierte alte Meister für Holzschnitte. A. Böcklin lud ihn wiederholt in sein toskanisches Haus ein; bei gemeinsamem Musizieren und Diskutieren kamen sich die beiden Künstler näher, der Themenkreis von Böcklins mythologischen Bildern klingt jedoch erst in den Spätwerken H.s auf. 1876 kehrte H. nach München zurück, wo für ihn eine Zeit der Not und Entbehrung begann. Museen lehnten seine Bilder ab, nur wenige Private bestellten Porträts. Beim Tode seiner Frau streckte Lenbach dem verschuldeten Künstler das Geld für die Beerdigung vor, H. Thoma unterstützte ihn. H.s 2. Ehe war kurz und unglücklich. Langsam stellte sich in den 90er Jahren künstlerischer und materieller Erfolg ein, doch verließ H. während seines ganzen Lebens niemals die Angst vor finanzieller Not. 1894 bewilligte ihm der Staat eine kleine Pension. Zwei Jahre später siedelte sich H. in Schliersee an. Die Münchener Internationale Ausstellung zeichnete ihn 1897 für seine Landschaft „Herbstabend“ mit der Goldenen Medaille aus. Reisen führten den alten Meister nach Salzburg, Wien und Budapest, Ausstellungen warben für seine Kunst. Zwei kurze Aufenthalte in Italien gaben ihm wieder neue Kraft und Ideen für seine Bilder. Mit Vorliebe entwarf H. schwermütig getönte Vorfrühlings- und Herbstlandschaften seiner oberbayerischen Heimat, wobei er gerne die Motive variierte. Daneben widmete er sich der Porträtkunst und schuf, gerade in feinsinnigen Frauen- und Kinderbildnissen, Meisterwerke. In der letzten Schaffenszeit drang ein asketischer Zug in die figurale Wiedergabe und verlieh den Gemälden einen herben Klang. Strenge im Aufbau und musikalische Lyrik in der Stimmung vereinen sich in H.s Kunst zu einer harmonischen Aussage.|

  • Auszeichnungen

    1911 Ausstellung zu H.s 66. Geburtstag in der Münchner „Sezession“, Dr. phil. h. c. (Breslau).

  • Literatur

    B. Rüttenauer, in: Die Rheinlande 21, 1911, S. 253;
    A. Pauly, in: Propyläen v. 8.11.1912;
    G. J. Wolf, K. H. in memoriam, in: Dt. Alpenztg. 12, Nr. 18 v. 2.12.1912;
    E. Haider, K. H., 1926 (P);
    A. Roth, Ahnentafel K. H., in: Bll. d. Bayer. Landesver. f. Fam.kde. 17, 1939, S. 45 ff.;
    G. Kutschera, K. H., Diss. Innsbruck 1962;
    H. Holland, in: BJ 17, S. 77-80 (L, u. BJ 18, Tl. 1912, L);
    ThB (L).

  • Porträts

    Selbstbildnisse in Öl, 1875 (München, Bayer. Staatsgem.slgg.), 1906 (ebd., Städt. Gal.), Abb. b. E. Haider, s. L.

  • Autor/in

    Gerhild Kutschera
  • Zitierweise

    Kutschera, Gerhild, "Haider, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 518-519 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118719904.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA