Lebensdaten
1814 – 1892
Geburtsort
Heinrichau (Schlesien)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Wasserbauingenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136148034 | OGND | VIAF: 80542066
Namensvarianten
  • Grund, Franz Friedrich Alexander
  • Grund, Friedrich
  • Grund, Franz Friedrich Alexander

Orte

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Zitierweise

Grund, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136148034.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Justizrat u. Gerichtskanzler;
    M N. N.;
    N. N.; K.

  • Biographie

    G. erlernte neben dem Gymnasialunterricht in Breslau das Kunstdrechslerhandwerk. Nach Besuch der Kunst- und Bauhandwerkschule Breslau bestand er 1836 die Feldmesserprüfung sowie nach praktischer Tätigkeit und dem Besuch der Allgemeinen Bauschule in Berlin 1841 die dortige Abschlußprüfung. G. Hagen vermittelte ihm die erste Verwendung bei Strombauten an der Mosel. Nach Vollendung von Chausseebauten im Siegtal wurde ihm unter Stüler die Oberleitung der Arbeiten am Residenzschloß in Koblenz übertragen, wo er nebenher größere Privatbauten entwarf und ausführte. In Anerkennung dieser Tätigkeiten und nach Ablegung der Staatsprüfung als Land- und Wasserbauinspektor 1844 wurde G. bis 1847 mit den Erweiterungsbauten für die Abteikirche Altenberg im Bergischen Land betraut. Bis zu seiner Ernennung zum Wasserbaumeister (1850) in Cochem (Mosel) übernahm er die Bauleitung für die Hafenbauten der Stadt Köln. 1854 wurde er als Wasserbauinspektor und kommissarischer Ingenieur für die Meliorationsarbeiten in der Rheinprovinz dem Oberpräsidenten zur Verfügung gestellt. Er führte die Melioration der Niers durch und tätigte den entsprechenden Entwurf für die Erft. 1856 wurde er Landes-Meliorations-Bauinspektor der Rheinprovinz in Düsseldorf, während er nebenher den Wupper-Regulierungsplan für die Städte Barmen und Elberfeld bearbeitete.

    1860 erfolgte seine Ernennung zum Regierungs- und Baurat bei der Regierung in Stettin, wo er hauptsächlich die Verbreiterung der Oder unterhalb Stettin durchführte und mit Kanalplänen für Pommern beauftragt war. Bereits 1862 aber berief man ihn nach Berlin in das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten unter Ernennung zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat. Hier unterstanden ihm alle Wasser- und Straßenbauten in der Rheinprovinz, Westfalen und Sigmaringen, später kam noch Hessen-Nassau hinzu. Auch wurde ihm die Umarbeitung eines Entwurfes für die Flußkanalisierung der oberen Saar übertragen, während er gleichzeitig das Kommissariat für die gemeinsam mit Frankreich auszuführende Strecke Saargemünd – Güdingen erhielt.

    1866-73 war G. nebenher Direktor der Berliner Bauakademie, einer Vorläuferin der späteren Technischen Hochschule. Zudem wurde er 1869 Kommissar für die Grenzregulierung zwischen Preußen und Oldenburg längs der unteren Weser, verfaßte 1870 eine Denkschrift über die Wasserstraßen und Kanäle in Elsaß-Lothringen und war in den folgenden Jahren federführend beteiligt an den großen Entwurfsaufgaben für einen Rhein-Maas-Kanal, für die Erweiterung des Ruhrorter Hafens, für den Hafen Oberlahnstein, sowie für den Sicherheitshafen Emmerich. Nach 1873 erhielt er auch das Referat über die Berliner Bauakademie, zeitweilig sogar das für die Personalien der Bauamtskandidaten. Als Mitglied einer ganzen Anzahl von amtlichen Kommissionen, so zum Beispiel derjenigen für die Regulierung der Emscher-Niederung und der für die Untersuchung der Rheinstrom-Verhältnisse, sowie als Mitglied des technischen Oberprüfungsamtes und seit 1880 Mitglied der Akademie des Bauwesens in Berlin trat er 1887 krankheitshalber in den Ruhestand.

    Durch seine vielseitigen Tätigkeiten und großen Erfahrungen legte G. das Fundament für den späteren wissenschaftlichen „Landwirtschaftlichen Wasserbau“, aus dem sich zum größten Teil, neben den Anteilen des Siedlungswesens und der Wasserkraft, die heutige Wasserwirtschaft entwickelt hat.

  • Literatur

    Zbl. d. Bauverwaltung 12, 1892, S. 221 f.

  • Autor/in

    Walter Sbrzesny
  • Zitierweise

    Sbrzesny, Walter, "Grund, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 219 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136148034.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA