Lebensdaten
1878 – 1944
Geburtsort
Böhlen bei Leipzig
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Milchwirtschaftler
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 102119287 | OGND | VIAF: 74235198
Namensvarianten
  • Grimmer, Walter Eugen
  • Grimmer, Walter
  • Grimmer, Walter Eugen
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Grimmer, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102119287.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Kaufm.fam.;
    Margarete (?) Weise ( 1945);
    2 S (⚔), 1 T ( 1945).

  • Biographie

    G. studierte Chemie an der TH Dresden sowie an der Universität Göttingen (Dissertation phil. „Zur Kenntnis des Cyclohexanons“, 1904). Seine Tätigkeit an der Physiologisch-Chemischen Versuchsstation der Tierärztlichen Hochschule in Dresden, bei der er sich unter Leitung von Scheunert mit Fütterungsversuchen an Pferden zum Studium der Magen- und Darmverdauung sowie mit enzymatischen Untersuchungen beschäftigte, dürfte mitbestimmend für seine spätere Arbeitsrichtung gewesen sein. Im Milchwirtschaftlichen Institut Greifswald der Landwirtschaftskammer von Pommern (1907) wandte er sich vor allem biologischen Fragen auf dem Gebiete der Milchwirtschaft zu. 1912 kehrte er an die Tierärztliche Hochschule Dresden zurück, an der er sich 1913 mit der Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Fermente der Milchdrüse“ habilitierte. 1916 wurde G., als Nachfolger Hitchers, zum Leiter der Versuchsstation und Lehranstalt für Molkereiwesen der Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen berufen und habilitierte sich für das Fach Milchwirtschaft an der Universität Königsberg um (1924 planmäßiger Extraordinarius und persönlicher Ordinarius). Er baute in den darauffolgenden Jahren das Milchwirtschaftliche Institut der Universität ständig aus.

    Während G. sich zunächst vorwiegend mit den Milchenzymen und den durch sie hervorgerufenen Umsetzungen beschäftigt, wendet er sich in Königsberg entsprechend der Bedeutung der Käserei für Ostpreußen vor allem der Erforschung der Reifung des Käses zu, den chemischen Umsetzungen bei der Käsereifung, der Biochemie der Kleinlebewesen, der Mykologie des Käses. Er studiert nicht allein die an der Käsereifung beteiligte Bakterienflora, sondern auch den bei der Käsereifung erfolgenden Abbau des Eiweißes. Der Isolierung der entstehenden Abbauprodukte wird hierbei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Alle Arbeiten G.s zeichnen sich durch peinlich exakte Beobachtungen und vorsichtige Deutung der Ergebnisse aus, die auch für die Molkereipraxis von großer Bedeutung geworden sind. – Besonders bekannt wurde G. als Herausgeber der in der ganzen milchwirtschaftlich interessierten Welt anerkannten Zeitschrift „Milchwirtschaftliche Forschungen“, deren Erscheinen nach seinem Tode noch in der Zeit des 2. Weltkrieges eingestellt wurde. G. ist zu den Altmeistern der deutschen Milchwirtschaft zu rechnen.

  • Werke

    W u. a. Chemie u. Physiol. d. Milch, 1910, ²1926;
    Rationelle Milchwirtsch., 1913;
    Leitfaden d. Milchhygiene, 1922;
    Milchwirtschaftl. Praktikum, 1926. - Bearb.:
    W. Kirchner, Hdb. d. Milchwirtsch., ⁷1922;
    V. Funk, Milchwirtsch., ³1920, ⁴1925. - Mithrsg.: Hdb. d. Milchwirtsch. (mit H. Weigmann u. W. Winkler), 1930-36.

  • Literatur

    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Georg Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Georg, "Grimmer, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 92-93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102119287.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA