Lebensdaten
1870 – 1928
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Theaterleiter ; Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116829931 | OGND | VIAF: 42599121
Namensvarianten
  • Gregori, Ferdinand
  • Gergori, C. Ferdinand
  • Gregori, Ferd.
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Zitierweise

Gregori, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116829931.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand, Buchdrucker;
    M Antonie Quellmalz;
    1896 Liddy, T d. Verlagsbuchhändlers C. Herm. Serbe;
    1 T.

  • Biographie

    G. begann Medizin zu studieren, ging aber 1891-94 als 1. Held an die Stadtheater Lübeck und Barmen; in Berlin war er 1895-98 unter O. Brahm am Deutschen Theater tätig, 1898-1901 am Schillertheater unter R. Löwenfeld. 1901-10 unter P. Schlenther am Wiener Burgtheater verpflichtet, arbeitete er dort auch als Regisseur und wendete 1904 zum ersten Male die Stilbühne an („Michelangelo“ von Gobineau). Gemeinsam mit Kainz versuchte er, etwas von dem neuen Darstellungsgeist der Berliner Richtung durchzusetzen. 1907 erfolgte die Ernennung zum Hofschauspieler, 1909 zum Professor; gleichzeitig wurde G. Lehrer an der Schauspielschule der „Akademie für Musik und darstellende Kunst“ in Wien. 1910-12 übernahm er als Intendant das Hof- und Nationaltheater Mannheim: ein glänzender Kleist-Zyklus, Neuinszenierungen von Wagners Musikdramen, Aufführungen der „Orestie“ im Nibelungensaal waren Marksteine. Nicht gewillt, aus Rücksicht auf städtische Theaterkommissionen künstlerische Kompromisse einzugehen, kehrte G. nach Wien zurück. Nach zweijährigem Kriegsdienst war er 1916-21 Schauspieler und Spielleiter im Berliner Deutschen Theater Reinhardts, daneben viele Jahre hindurch Lehrer an der angeschlossenen Schauspielschule. Die letzten 5 Jahre hatte er einen Lehrauftrag für praktische Theaterkunde am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Berlin. 1918-23 war er Vorsitzender der „Vereinigung künstlerischer Bühnenvorstände“ und gab ihre Monatsschrift „Die|Scene“ heraus. – In G. vereinigten sich künstlerisches Schaffen, Wissen und Bildung in selten harmonischer Form. In erster Linie war er Schauspieler und Sprecher von großer Spannweite (von Faust bis Rektor Kroll [Rosmersholm], von Nathan bis zum Hamlet). Ohne Ehrgeiz, „seine Auffassung“ zur Geltung zu bringen, erstrebte er, der Diener des Dichters zu sein (s. sein Selbstbekenntnis in „Kunstwart“, 20, 5). Eine ganze Schauspielergeneration – unter anderem Fritz Kortner, Maria Fein, Ida Orlow, Elisabeth Bergner, Wilhelm Dieterle – verehrte in ihm ihren selbstlosen Lehrer. Mit seiner Schrift „Der Schauspieler“ (1919) gab er ein wertvolles Handbuch.

  • Werke

    Weitere W Shakespeares Hamlet im Lichte e. neuen Darst., 1894;
    Das Schaffen des Schauspielers, 1899;
    Bernh. Baumeister, 1902;
    Schauspielersehnsucht, ges. Aufsätze, 1903;
    Jos. Kainz, 1904;
    Michelangelo, 9 Szenen aus Gobineaus „Renaissance“, 1909;
    Maskenkünste, 1913;
    Aus m. Theaterleitung, 1913;
    Dt. Bühnenkunst, 1924;
    Das gesprochene Wort, Slg. v. Vorträgen u. Aufsätzen, 1930. - Zahlr. Bespr. lyr. Neuerscheinungen in: Literar. Echo u. Literatur. - Hrsg.: Lyr. Andachten, 1905 (in Vortragsstunden erprobte Anthologie).

  • Literatur

    Gladbecker Bühne, 1928, H. 4 (G.-Erinnerungsh., P);
    E. L. Stahl, Das Mannheimer Nat.theater, 1929;
    Die Scene 14, 1, 1929, S. 21-23;
    Dt. Bühnen-jb., 1930, S. 97;
    Wi. 1912;
    H. Knudsen, in: DBJ X, S. 84-86 (W, L, u. Tl. 1928, W, L);
    Nekr. zu Kürschners Lit.-Kal. 1901–35, 1936.

  • Autor/in

    Walter Kunze
  • Zitierweise

    Kunze, Walter, "Gregori, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 24-25 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116829931.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA