Lebensdaten
1876 – 1928
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 118703463 | OGND | VIAF: 54212257
Namensvarianten
  • Fueter, Eduard
  • Fueter, Ed.
  • Fuether, Eduard
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Zitierweise

Fueter, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703463.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1845–1901), Architekt (s. ThB), S d. Emanuel Eduard (1801–55), Prof. d. Med., Gründer u. Vorsteher d. Poliklinik in Bern, Freund Gotthelfs (s. L), u. d. Fanny Bucher;
    M Adele (1853–1938), T d. Heinrich Gelzer-Sarasin (1813–89), Historiker und Staatsmann (s. ADB 49);
    B Rudolf s. (2), Karl (* 1884), Pfarrer, Dr. h. c.;
    Schw Elisabeth (1878–1957, Johs. Haller, 1947, Historiker);
    1907 Jenny (* 1886), T d. Dr. h. c. Carl Weber (1845–1915), Fabr. in Winterthur;
    2 S.

  • Biographie

    Nach Studium in Basel, Aufenthalt in Paris und England und einer Tätigkeit als Mitarbeiter bei der Münchener Historischen Kommission habilitierte sich F. 1903 in Zürich (Religion und Kirche in England im 15. Jahrhundert, 1904). Die Antrittsvorlesung „Voltaire als Historiker“ wurde wahrscheinlich der Anlaß, ihm das Handbuch der „Geschichte der Neueren Historiographie“ anzuvertrauen. 1905-08 und 1912-21 war F. politischer Redaktor an der „Neuen Zürcher Zeitung“, zuerst im Inland- und dann im Auslandteil. Nach seinem Rücktritt war er kurze Zeit als Experte am neugegründeten „Internationalen Arbeitsamt“ in Genf und anschließend für die volkswirtschaftliche und wissenschaftliche Dokumentation der Basler Handelsbank in Basel tätig. Mit dem Fortzug aus Zürich 1921 gab er auch seine Dozententätigkeit (seit 1915 Titularprofessor) auf, in welcher er vor allem über Historiographie, amerikanische, englische, französische und spanische Geschichte gelesen hatte. Während der zweiten Hälfte seines Lebens war F. ein unermüdlicher Rezensent und Mitarbeiter an historischen, musikalischen und wirtschaftspolitischen Fachblättern sowie Delegierter der Schweizer Presse nach den USA, Polen, Ungarn und so weiter. – F.s „Geschichte der Neueren Historiographie“ fand ebenso begeisterte Anerkennung wie herbe Kritik. Sie ist aber bis heute als Ganzes nicht überholt und gilt weiter als Standardwerk. Bewußt verzichtet F. darauf, auch die Geschichtsphilosophie, die Historik und die Hilfswissenschaften in ihre Entwicklung aufzunehmen. Die scharfe geistige Erfassung des geschichtlichen Sachverhalts nach den Möglichkeiten und Gesichtspunkten der Epochen, in universaler Weise, sind der Standort, der den klaren Aufbau und das Urteil F.s bestimmte. In der entwicklungsgeschichtlichen Fragestellung verrät sich der Einfluß seines Zeitalters (Darwin, Helmholtz), welches der Autonomie des Historischen unzureichend Rechnung trug, aber auch ein mächtiger Ansporn zur Überprüfung bisheriger geschichtlicher Leistungen war und den Blick schärfte. Bewußt ging F. davon aus, daß die Geschichtsschreibung nach wissenschaftlichen – nicht ästhetischen, politischen, metaphysischen oder religiösen – Maßstäben zu würdigen sei. Daher fand das Auffinden neuer Zusammenhänge und Triebkräfte sowie nuanciertes Herausarbeiten der geschichtlichen Dynamik seine Bewunderung, insbesondere in der Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.

  • Werke

    Weitere W u. a. Gesch. d. Neueren Historiogr., 1911, ³1936 (mit Nachtr.) (franz. Paris 1914, ital. Neapel 1944, span. Buenos Aires 1948);
    Gesch. d. Europ. Staatensystems v. 1492–1559, 1919;
    Weltgesch. d. letzten 100 J. 1815-1920, 1921 (ital. Teildr. Bari 1922;
    ungar. Budapest 1935);
    Die Schweiz seit 1848, Gesch., Wirtsch., Pol., 1928. – Wiss. Aufsätze u. a.: Le blocus dans l'histoire, in: La Revue politique internat., Lausanne Juli-Sept. 1917;
    Mozart als Bearb. Glucks, in: Schweiz. Musikztg. v. 7.8.1920;
    Die Notierung d. Klarinetten in d. älteren franz. Oper, ebd. v. 25.4.1925;
    Individuen u. Massen, in: Soziolog. Jb., 1926;
    Allemagne, in: Hist. et Historiens depuis cinquante ans, Paris 1927.

  • Literatur

    L. Eisenmann, in: Revue historique, Paris 1929;
    J.-R. de Salis, in: Die Schweiz. Gesch.schreibung im 19. Jh., 1938;
    H. v. Srbik, Geist u. Gesch. v. dt. Humanismus b. z. Gegenwart, 2 Bde., 1950/51;
    H. Nabholz, E. F. (unveröff. Ms.);
    HBLS;
    zu Emanuel Eduard u. Emanuel ( 1855):
    A. Rytz, Slgg. Bern. Biogrr. II.

  • Autor/in

    Eduard K. Fueter
  • Zitierweise

    Fueter, Eduard K., "Fueter, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 706-707 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118703463.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA