Lebensdaten
1809 – 1879
Geburtsort
Oberperfuß-Inzing bei Innsbruck
Sterbeort
Brixen
Beruf/Funktion
Fürstbischof von Brixen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119237318 | OGND | VIAF: 15575624
Namensvarianten
  • Gasser, Vinzenz Ferrer
  • Gasser, Vinzenz
  • Gasser, Vinzenz Ferrer
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Gasser, Vinzenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119237318.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Vinzenz, Bauer u. Gerber in Inzing, S d. Gerbers Georg in Pill b. Schwaz u. d. Katharina Lindebner;
    M Anna, T d. Bauern Michael Partner in Inzing u. d. Maria Markt.

  • Biographie

    Nach philosophischen Semestern in Innsbruck und Besuch der theologischen Diözesanlehranstalt in Brixen (1829–33, Priesterweihe 1833) war G. bis 1836 als Seelsorger, bis 1856 als Professor der Bibelwissenschaften, später der Dogmatik an der theologischen Diözesanlehranstalt in Brixen tätig. 1856 wurde er zum Bischof von Brixen ernannt (Bischofsweihe und Inthronisation 8.3.1857, Wahlspruch: Ecce Deus adiuvat me).

    Aus ländlichen Verhältnissen kommend, von Eltern und Ortsseelsorger dem geistlichen Beruf bestimmt und diesem selbst mit Seele und Leib hingegeben, ist G. durch Begabung, theologisches Wissen, Fleiß und Arbeitskraft, ruhige Festigkeit, gewinnendes Wesen und stattliches Äußeres schon in jüngeren Jahren über seine Umgebung hinausgewachsen, um dann in den großen Zeitfragen dux et caput des konservativen Tirol zu sein. - So wie er 1848 in der Frankfurter Paulskirche als Abgeordneter des Pustertales, gleich seinen Freunden A. K. Flir und J. Feßler, für Tirols Glaubenseinheit eingetreten war, kämpfte er als Bischof, bei allem betonten österreichischen Patriotismus, den er namentlich in den Kriegsjahren 1859 und 1866 betätigte, im Tiroler Landtag und in scharfen Hirtenbriefen gegen die Durchführung der konfessionellen Gesetze der liberalen Ära (Protestantengesetz, Ehe- und Schulgesetzgebung, Kündigung des Konkordats von 1855). Es ist kein Zweifel, daß G. die von ihm befürchteten areligiösen Auswirkungen dieser Gesetze weit überschätzt hat. - Auf kirchlichem Gebiet ist G. durch eifrige Visitationstätigkeit und Fürsorge für die Heran- und Fortbildung des Seelsorgsklerus (Bau des Knabenseminars Vinzentinum, neuer Studienplan für das Priesterseminar, Vertiefung der Casuskonferenzen, Gründung des Diözesanblattes) hervorgetreten. Höhepunkt der Laufbahn des in Rom hoch angesehenen Kirchenfürsten (Papst Pius IX. nannte ihn „modello dei vescovi“) war die Berufung zum Berichterstatter über das Schema constitutionis dogmaticae „De fide catholica“ und über das Infallibilitätsdogma auf dem Vatikanischen Konzil (1870), das er, entgegen der Mehrheit der österreichisch-ungarischen Bischöfe, begeistert bejahte.

  • Werke

    Vorlesungen üb. prakt. Bibelstudium, hrsg. v. F. Hilber, 1920.

  • Literatur

    L J. Zobl, V. G., Fürstbischof v. Brixen, in s. Leben u. Wirken, 1883 (mit Dokumentation, P);
    Neue Tiroler Stimmen, 1879, 2. Aufl. als Sonderdruck, o. J.;
    H. Zschokke, Die theol. Stud. u. Anstalten d. kath. Kirche in Oesterreich, 1894;
    Th. Granderath, Gesch. d. Vatikan. Konzils II, 1903, S. 431, 462, III, 1906, S. 456;
    C. Butler, Das Vatikan. Konzil, übers. u. erw. v. H. Lang, 1933, S. 343;
    K. Haid, in: A. Lanner, Tiroler Ehrenkranz, 1925;
    H. Hurter, Nomenciator literarius theol. cath. V 2, ³1913, Sp. 1527 f.;
    Wurzbach V;
    Wetzer-Welte V;
    LThK;
    ÖBL.

  • Porträts

    Gem. v. A. Pezzei, 1868 (Brixen, Hofburg);
    Gem. (ebd., Vinzentinum).

  • Autor/in

    Franz Huter
  • Zitierweise

    Huter, Franz, "Gasser, Vinzenz" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119237318.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA