Lebensdaten
1852 – 1937
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Neapel
Beruf/Funktion
preußischer General ; Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119286327 | OGND | VIAF: 74659760
Namensvarianten
  • Gallwitz, Max Karl Wilhelm von
  • Gallwitz, Max (bis 1913)
  • Gallwitz, Max Karl Wilhelm (bis 1913)
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Zitierweise

Gallwitz, Max von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119286327.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1823–75), preuß. Kreissteuereinnehmer, S d. Freistellenbes. u. Erbdreschgärtners Kaspar in Dockern Kr. Trebnitz (aus Bauernfam.) u. d. Maria Barbara Demnig;
    M Elisabeth (1824–95), T d. Ratssekr. Frdr. Buchwald in B. u. d. Juweliers-T Wilhelmine Weidner;
    Eltville 1891 Friederike (* 1871), T d. Gutsbes. Hugo Englerth|in Eltville u. d. Sus. Cath. Walburga Schaeffer;
    1 S, 1 T, u. a. Werner (* 1893, 1944), Gen.-Lt.

  • Biographie

    G. nahm als Kriegsfreiwilliger an dem Krieg 1870/71 teil und wurde anschließend im Truppendienst wie auch im Generalstab und im preußischen Kriegsministerium verwandt. 1903 wurde er Direktor des Armee-Verwaltungs-Departements im Kriegsministerium und Stellvertretender Bevollmächtigter im Bundesrat, 1911 General der Artillerie und Inspekteur der Feldartillerie. Bei Kriegsausbruch 1914 eroberte G. als Kommandierender General des Garde-Reservekorps, das zur Hälfte aus aktiven Gardetruppen bestand, und mit dem unterstellten XI. Armeekorps die Festung Namur. Er nahm dann mit seinem Truppenteil an der Schlacht an den Masurischen Seen sowie an den Feldzügen in Polen teil. Anfang Februar 1915 erhielt G. eine Armeegruppe im südlichen Ostpreußen, mit der er den Narew überschritt, Pultusk, Rozan und Ostrolenka einnahm und in 2 Monaten bis in die litauischen Sümpfe vordrang. Nach Abschluß dieser Kämpfe ging er als Oberbefehlshaber der 11. Armee nach dem Balkan. Im Bunde mit der kaiserlich und königlichen 3. Armee wurde in wenigen Wochen (Oktober/November 1915) ganz Serbien besetzt. Aus den Vorbereitungen für eine Offensive gegen Saloniki heraus erhielt G. im März 1916 den Oberbefehl über die „Maasgruppe West“ vor Verdun. Aus den ursprünglich geplanten wenigen Wochen wurde eine Dauerverwendung auf diesem Kriegsschauplatz. Am 19.7.1916 zum Oberbefehlshaber der 2. Armee an der Somme ernannt, war ihm bis Ende August auch die 1. Armee in einer seinen Namen tragenden Heeresgruppe unterstellt. Hatte er schon das unbedingte Vertrauen des Generalstabschefs von Falkenhayn genossen, so wurden seine Fähigkeiten auch in hohem Maße von Hindenburg und Ludendorff anerkannt, denen er schon im Osten unterstanden hatte. Infolgedessen wurde G. Mitte Dezember 1916 wieder an die Verdun-Front als Oberbefehlshaber der 5. Armee entsandt, nachdem diese mit dem Verlust des Forts Douaumont eine schwere Niederlage erlitten hatte. Ende Januar 1918 wurde sie mit der Armee-Abteilung C in Lothringen zu einer Heeresgruppe vereinigt, G. behielt aber die Führung der 5. Armee bis September 1918 bei. Fortan beschränkte er sich auf den Oberbefehl über seine Heeresgruppe, deren schwere Abwehrkämpfe an Maas und Mosel er leitete.

    G. war neben Otto von Below derjenige Heerführer, der die vielseitigste Verwendung gefunden hat und sich auch besonders schwierigen Aufgaben gewachsen zeigte. Darüber hinaus gab es kaum ein wichtiges militärisches und politisches Amt, für dessen Übernahme er nicht wenigstens genannt worden wäre. War er schon vor dem Kriege als preußischer Kriegsminister und Chef der Deutschen Militärmission in der Türkei in Frage gekommen, so war er zweimal auch Anwärter für das Amt des Reichskanzlers: beim Abgang Bethmann Hollwegs und gegen Kriegsende, als der Chef des Militärkabinetts, Freiherr von Marschall, mit der Übertragung der „Diktatur“ an G. dessen Aufgabe in der Rettung der Monarchie sehen wollte. Man dachte an ihn als möglichen Nachfolger Hindenburgs in der Stellung des Chefs des Generalstabes des Feldheeres. Tatsächlich wurde er Ende Oktober mit General von Mudra nach Berlin berufen, um sich vor dem Reichskabinett über die militärische Lage und die Aussichten weiteren Widerstandes zu äußern. Nach dem Umsturz nahm er seinen Abschied (6.12.1918). Dem ersten Nachkriegs-Reichstag (1920/24) gehörte G. als Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei an.

    G. zählte zu den fähigsten Persönlichkeiten in der deutschen Generalität. Gerühmt wurden seine hohe Bildung und sein Gedankenreichtum. Neben einem starken berechtigten Selbstbewußtsein stand ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl.|

  • Auszeichnungen

    Pour le mérite mit Eichenlaub;
    Schwarzer Adlerorden;
    Dr. phil. h. c. (Freiburg/Br.).

  • Werke

    Meine Führertätigkeit im Weltkriege 1914/16 (Belgien – Osten – Balkan), 1929;
    Erleben im Westen 1916–18, 1932.

  • Literatur

    E. Ludendorff, Meine Kriegserinnerungen, 1919;
    Kronprinz Wilhelm, Meine Erinnerungen aus Dtld.s Heldenkampf, 1923;
    H. Möller, Gesch. d. Ritter d. Ordens Pour le Mérite im Weltkrieg I, 1935, S. 355-59;
    K. v. Einem, Ein Armeeführer erlebt d. Weltkrieg, Persönl. Aufzeichnungen, 1938;
    A. v. Mackensen, Briefe u. Aufzeichnungen d. Generalfeldmarschalls aus Krieg u. Frieden, 1938. – Persönl. Informationen.

  • Autor/in

    Hanns Möller
  • Zitierweise

    Möller, Hanns, "Gallwitz, Max von" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 56-57 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119286327.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA