Dates of Life
1791 – 1865
Place of birth
Kolochau bei Herzberg/Elster
Place of death
Oschatz (Sachsen)
Occupation
Schafzüchter
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 136349749 | OGND | VIAF: 80709386
Alternate Names
  • Gadegast, Carl August
  • Gadegast, Karl August

Relations

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Citation

Gadegast, Carl August, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136349749.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V August (1765–1848), auf K. u. Schwarzenburg, S d. Amtslandrichters George in Schlichen, u. d. Maria Elis. Brochwitz;
    M Johanna (1766–1847), T d. Heinr. Springsfeld, auf Polkenberg, Amtssteuereinnehmer in Mügeln, u. d. Johanna Schumann;
    Terpitz b. Oschatz 1817 Christiane (1799–1879), T d. Chrstn. Steiger (1751–1832), auf Alt-Oschatz, Rosenthal u. Mannschatz, u. d. Charlotte Böhme;
    6 S, 2 T, u. a. Robert (1828–1907), Nachf. d. V, Aurora ( Adolph Steiger, 1817–97, auf Leutewitz b. Meißen, Schafzüchter, s. L);
    E Otto (1866–1947), Leiter d. Schafzucht seit 1897, Otto Steiger (1851–1935), auf Leutewitz, Schafzüchter (s. L).

  • Biographical Presentation

    G. lernte als Verwalter auf dem Kammergut Lohmen bei Pirna den großen land- und volkswirtschaftlichen Wert der Merino-Schafzucht kennen. Merinoschafe waren 1765 und 1778 aus Spanien auf die Domäne Stolpen und 1783 auch nach Lohmen gebracht worden, um die heimische Schafzucht zu verbessern. G. erwarb, von der Regierung unterstützt, 1810 einen reinblütigen Merinostamm und begründete damit die „Elektoral-Stammschäferei“ auf dem Gut Thal bei Oschatz. Er hatte erkannt, daß es bei der Wollschafzucht nicht auf die Feinheit allein, sondern vielmehr auf Reichwolligkeit des Felles ankomme, also auch auf reiche Bewachsenheit an Kopf, Bauch und Extremitäten bei genügender Feinheit und möglichster Ausgeglichenheit. Dieses Zuchtziel erreichte er im edlen deutschen Tuchwollschaf, einem tief und breit gebauten Tier. Die Landwirtschaft erhielt nach den verheerenden Napoleonischen Kriegen durch die Feinwollerzeugung neuen Aufschwung, der sächsischen Wollindustrie bot sie, wenigstens für die Anfangszeit, die qualitativ beste Rohstoffgrundlage. Um 1850 bestand G.s Herde aus rund 1000 Stück. Jährlich wurden gegen 400 Lämmer gezogen und 180-200 Böcke verkauft, vor allem auch nach Österreich, Ungarn, Polen und Rußland, wo sie zum Aufbau von Merinoherden dienten. Auf den großen Ausstellungen des In- und Auslandes erhielten die Tiere viele erste Preise. – G. war nach dem Zeugnis seines Schülers und späteren Schwiegersohns Steiger „hochgebildet“ und „in einer Gesellschaft jeden Standes und Faches als der Gediegenste und Hervorragendste anerkannt“. Er stand in Verbindung mit A. Thaer (für den er eine Schafherde in Sachsen zusammenstellte und der ihm einen Sohn zur Ausbildung schickte) und mit Zoologen, wie C. Th. von Siebold, der an G.s Herde seine Bandwurmforschungen durchführte.

    G.s Sohn Robert und dessen Sohn Otto (ebenfalls ausgezeichnete Landwirte) führten die Zucht in Thal und auf den Nachbargütern Mannschatz und Schmorkau nach den gleichen Grundsätzen fort. Otto brachte 1890 und 1900 Merinoböcke nach Australien und lieferte seit 1903 Tiere seiner Herde nach Deutsch-Südwestafrika, wo sie sich gut akklimatisierten und die Merino-Stammschäferei Nomtsas bildeten. Der Typ der Herde wurde auch beibehalten, als später die Edelmerinozucht gegenüber dem Merinofleischschaf in den Hintergrund gerückt wurde.

  • Literature

    R. Behmer, C. A. G. u. die v. ihm begr. Elektoral-Stammschäferei Thal b. Oschatz, in: Dt. Landwirtschaftl. Presse 26, 1899, Nr. 100;
    J. K. Rothlauf, Die Fam. G., 1920 (mit Stammtafeln);
    A. Golf, 125 J. Merino-Vollblutzucht in Thal b. Oschatz, in: Zs. f. Schafzucht 24, 1935, S. 158-68 (auch f. S Robert u. E Otto; P). – Zu Adolph u. Otto Steiger:
    H. Höfer, in: Sächs. Lb. III, 1941, S. 329-45 (L, P).

  • Portraits

    Gem. (früher in Mannschatz), Abb. b. Golf, s. L;
    Holzschn. (Dresden, Kupf.kab.).

  • Author

    Hans Körner
  • Citation

    Körner, Hans, "Gadegast, Carl August" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 12 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136349749.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA