Lebensdaten
1847 – 1926
Geburtsort
Schönenwerd
Sterbeort
Schönenwerd
Beruf/Funktion
schweizerischer Schuhfabrikant
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 135854377 | OGND | VIAF: 80300480
Namensvarianten
  • Bally, Peter Eduard
  • Bally, Eduard
  • Bally, Peter Eduard
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Zitierweise

Bally, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854377.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Franz Bally (s. 1);
    B Franz Arthur Bally (1849–1912), Fabrikant, Teilhaber Ballys, Gründer der Gemeinnützigen Gesellschaft Olten-Gösgen, verdient um die Bekämpfung der Tuberkulose.

  • Biographie

    B. leitete zusammen mit seinem Bruder Arthur das väterliche Unternehmen und baute es zur Weltfirma aus. 1870/71 besuchte er England und 1876 die Weltausstellung in Philadelphia (USA). Nach seiner Rückkehr organisierte er die B.-Schuhfabriken nach amerikanischem Vorbild. Dem bisherigen gewendeten Schuh (Chausson-Verfahren) trat der Rahmenschuh an die Seite.

    In den Jahren nach 1900 zeigte der Umsatz in England rückläufige Tendenz. Deshalb entschloß sich B., in die Märkte des europäischen Kontinents einzudringen. Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien wurden dem B.-Schuh erschlossen. Später folgten Belgien, Holland und Skandinavien. In den einzelnen Ländern mußte auf die Modeströmungen Rücksicht genommen werden; dieser Umstand, zusammen mit der nach den Weltkriegen allgemein gewordenen Schutzzollpolitik der europäischen Staaten veranlaßte das Unternehmen, in den Nachbarländern Tochterfabriken zu errichten. Solche entstanden in Frankreich, Österreich und England, zuletzt auch in Südafrika und Nordamerika. Im In- und Auslande wurden nun auch Detailverkaufsgeschäfte ins Leben gerufen.

    Der Entwicklung der B.-Schuhfabriken zum Großunternehmen entsprach 1907 die Umwandlung der Familiengesellschaft in die C. F. B. AG durch B.; es gliederten sich Zweigunternehmungen an, die nur noch mittelbar zur Schuhfabrikation gehörten. Die C. F. B. AG wurde 1921, unter Abtretung aller Fabrikationsanlagen und Betriebswerte in der Schweiz an die mit Sitz in Schönenwerd neu gegründete B. Schuhfabriken AG, in eine Holdinggesellschaft umgewandelt.

    Auch B. war politisch und sozial sehr aufgeschlossen. In der Gemeinde Schönenwerd förderte er das Schulwesen. Er gründete und leitete den solothurnischen Handels- und Industrieverein. Von 1902 an betätigte er sich während 15 Jahren als Nationalrat in der eidgenössischen Politik. - B. war ein Kenner und eifriger Sammler naturkundlicher Raritäten, Mineralien und Meteoriten, für die er das heute öffentliche B.-Prior-Museum baute. Auch das B.-Schuhmuseum geht auf seine Initiative zurück. Eine freiwillige Arbeiter-Altersfürsorge wurde 1900, eine Arbeitervertretung 1906 ins Leben gerufen. B. errichtete 1920 ein Ferienheim für die Arbeiterschaft in Brunnen am Vierwaldstättersee. Bewußt führte er die Politik seines Vaters fort, den Betriebsangehörigen zu Haus- und Grundeigentum und durch großzügige Maßnahmen (Pflügen und Düngung auf Werkskosten, Anleitung, Vorträge, Wettbewerbe, Ausstellungen, Vieh- und Saatgutvermittlung, Förderung der Kleintierzucht etc.) den Übergang von einer proletarischen zu einer halbbäuerlichen Existenz zu ermöglichen.

  • Literatur

    C. F. Bally, Das neue Schuhmus. Bally, Schönenwerd 1942.

  • Werke

    zum Gesamtartikel: E. Herzog, Schweizer eigener Kraft; A. Furrer, Hist. Gedenkbll. d. Fam. B.; W. Roediger, Das Schuhgewerbe in d. Schweiz, Ein Btr. z. Unters. d. Kleinbetriebs. Diss. Zürich 1924;
    Walter Schmid, Die wirtschaftl. Entwicklung d. C. F. Bally AG u. d. Bally Schuhfabriken AG in Schönenwerd mit bes. Berücksichtigung d. Exportproblems, Diss. Bern 1939;
    P. Maissen, Querschnitt durch d. schweizer. Schuhindustrie, 50 J. schweizer. Schuhhändler-Verband, 1894–1944, Zürich 1944;
    O. Zimmermann, Die Industrie d. Kt. Solothurn, Diss. Basel 1946;
    W. Röpke, Die Gesellschaftskrisis d. Gegenwart, Erlenbach-Zürich ⁵ 1948;
    Soziale Einrichtungen d. Bally Schuhfabriken AG, Schönenwerd o. J. (1950);
    100 J. Bally-Schuhe, ebenda 1951;
    HBLS I, 1921 (P v. Eduard B.); Schweizer Lex. I, 1945.

  • Autor/in

    Hans Rudolf Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Hans Rudolf, "Bally, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 564-565 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135854377.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA