Reinhardt, Walther
- Dates of Life
- 1872 – 1930
- Place of birth
- Stuttgart
- Place of death
- Berlin-Lichterfelde
- Occupation
- General der Infanterie ; preußischer Kriegsminister ; Chef der Heeresleitung ; Politiker ; General
- Religious Denomination
- evangelisch?
- Authority Data
- GND: 118744291 | OGND | VIAF: 62344154
- Alternate Names
-
- Reinhardt, Walther
- Reinhardt
- Reinhardt, Walter Gustav
- Reinhardt, Walther G.
- Reinhardt, Walther Gustav
- Reinhardt, Walter
- Reinhardt, Walter G.
- more
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Relations
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Genealogy
V August v. R. (1827-1907, württ. Personaladel), aus Schöneberg (Württ.), württ. Gen.major, Kdt. d. 120. Inf.-Rgt. (s. BJ XII, Tl.);
M Emilie, T d. →Wilhelm v. Wiedenmann (1798–1844), Dr. oec. publ., 1829 o. Prof. f. Staats- u. Forstwirtsch. in Tübingen (s. ADB 42);
B →Ernst (1870–1939), Gen.lt. (s. W);
– ⚭ Berlin 1900 Luise Fürbringer, 3 T;
N →Hellmuth (1900–89), Gen.major (s. Munzinger). -
Biographical Presentation
Nach seiner Kadettenzeit trat R. 1891 als Fähnrich in das Grenadier-Rgt. „Kgn. Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 ein. Seiner Ausbildung zum Truppen- und Generalstabsoffizier folgte 1901 die Kommandierung zum Großen Generalstab, dem er mit kurzen Unterbrechungen bis 1918 angehörte. Den 1. Weltkrieg erlebte er zunächst im Stab des XIII. Armeekorps (1914–16) an der Westfront, dann als Chef des Stabes bei der 11. Armee in Mazedonien (1916/17) bzw. bei der 7. Armee in Frankreich (1917/18). Für seine Leistungen bei den Frühjahrsoffensiven und in den Abwehrkämpfen im Sommer 1918 erhielt er die höchsten preuß. und württ. Tapferkeitsauszeichnungen.
Anfang Nov. 1918 zum Leiter der Demobilmachung ins Preuß. Kriegsministerium berufen, organisierte R. in den ersten Revolutionstagen die Sicherung der Reichskanzlei und erwarb sich dabei das besondere Vertrauen Friedrich Eberts. Seine Ernennung zum letzten preuß. Kriegsminister am 2.1.1919 machte er davon abhängig, daß ihm der Rat der Volksbeauftragten in der Frage der Kommandogewalt der Offiziere folgte. Dafür war er zum Entgegenkommen in Äußerlichkeiten (wie dem Ersatz der Schulterstücke durch schmucklose Ärmelstreifen) bereit. Seiner harten Linie eines militärischen Widerstandes gegen die Unterzeichnung des Versailler Vertrags folgte das Kabinett Scheidemann im Sommer 1919 nach anfänglicher Bereitschaft nicht.
Am 1.10.1919 zum Chef der Heeresleitung ernannt, übernahm R. die Verantwortung für die Reduzierung der Streitkräfte auf ein einheitliches Reichsheer von 100 000 Mann und die Neuorganisation der Wehrmacht. Da das Kabinett seinem Plädoyer für einen bewaffneten Widerstand gegen den Kapp-Putsch nicht folgte, trat er im März 1920 gemeinsam mit Reichswehrminister Noske zurück, ließ sich aber für eine weitere Truppenverwendung gewinnen. 1920-24 führte er als Befehlshaber den Wehrkreis V (Stuttgart), zum Jahresbeginn 1925 trat er als General d. Inf. an die Spitze des Gruppenkommandos 2 in Kassel. Auf eigenen Wunsch Ende 1927 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, setzte R. seine Initiativen für eine Verbesserung der Generalstabsausbildung fort, indem er für einen kleinen Kreis ausgewählter Offiziere in den sog. „Reinhardt-Kursen“ Vorlesungen an der Universität und der Hochschule für Politik in Berlin arrangierte. Bei aller persönlichen Loyalität zur Republik lehnte er die Versailler Entwaffnungsbestimmungen weiterhin strikt ab und arbeitete publizistisch an einer Stärkung der „Wehrhaftigkeit“ der dt. Jugend.|
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Awards
Eichenlaub z. Pour le mérite (1918).
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Works
Wehrkraft u. Wehrwille, Aus d. Nachlaß mit e. Lebensbeschreibung hg. v. Ernst Reinhardt, 1932.
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Literature
H. Möller, Gesch. d. Rr. d. Ordens „Pour le mérite“ im Weltkrieg, II, 1935, S. 182-84;
F. Ernst, in: ZWLG 16, 1957, S. 331-64;
ders., Aus d. Nachlaß d. Gen. W. R., in: Die Welt als Gesch., 1958, S. 39-65;
W. Kohlhaas, in: Lb. Schwaben 17, S. 306-16 (Qu, L, P);
Munzinger. | -
Archival Ressources
Nachlaß: HStA Stuttgart.
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Author
Bruno Thoß -
Citation
Thoß, Bruno, "Reinhardt, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 363 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118744291.html#ndbcontent