Lebensdaten
1875 – 1942
Geburtsort
Wiesentheid (Unterfranken)
Sterbeort
Hechendorf (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Komponist ; Intendant ; Dirigent
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 119049252 | OGND | VIAF: 12573756
Namensvarianten
  • Franckenstein, Clemens Erwein Georg Heinrich Karl Bonaventura Freiherr von und zu
  • Franckenstein, Clemens von
  • Franckenstein, Clemens Freiherr von und zu
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Zitierweise

Franckenstein, Clemens Freiherr von und zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119049252.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1831–98), k. u. k. Gesandter, Mitgl. d. österr. Herrenhauses (s. BJ V, Tl. 1898, L), S d. Carl (s. Gen. 1);
    M Elma (1841–84), T d. Clemens Gf. v. Schönborn-Wiesentheid (1810–77), Reichsrat d. Krone Bayern, u. d. Irene Gfn. Batthyány;
    Ov Georg s. (1);
    B Georg (1878–1953), Dr. iur. h. c., Diplomat, österr. Gesandter in London 1920-38 (s. Österreicher d. Gegenwart, 1951, W);
    1) London 1906 Gertrud Toner ( 1931), 2) 1934 Maria Nezadal (* 1897), Sängerin.

  • Biographie

    In der neuromantischen Atmosphäre von Wien aufwachsend, wo ihm der Brucknerschüler V. Bause die Grundlagen des Klavierspiels und der Harmonielehre vermittelte, fühlte sich der junge Gymnasiast, der nach dem Willen des Vaters die juristische und diplomatische Laufbahn einschlagen sollte, frühzeitig zur Musik bestimmt. Schon damals knüpfte sich seine Lebensfreundschaft mit Schnitzler und Hofmannsthal. 1894-96 widmete er sich in München dem musikalischen Privatstudium bei Ludwig Thuille, den ihm Richard Strauss empfohlen hatte, um dann bis 1900 seine Studien im Kreise von Cyrill Scott, P. Grainger und H. Zilcher bei Iwan Knorr am Hochschen Konservatorium|in Frankfurt abzuschließen. Aus dieser Zeit datiert seine Freundschaft mit Stefan George, dessen Gedichte er als erster vertont hat, und sein Verkehr mit E. Humperdinck. Bereits 1901 führte der junge Dirigent eine große Konzerttournée in vielen amerikanischen Städten durch. Die volle Entfaltung seiner künstlerischen Persönlichkeit verdankte er der 5jährigen Tätigkeit als Theaterleiter, Opernkapellmeister und Schauspielkomponist, die er von 1902 ab in London ausübte. So vorbereitet konnte er der Berufung durch den preußischen Generalintendanten B. von Hülsen als Bühnenleiter folgen, der ihn 1907 an das Wiesbadener Hoftheater und 1908 an die Berliner Hofoper holte. Nach dem Tode Anton von Speidels 1912 wurde er Leiter der Münchener Hofoper. Durch die Berufung Hans Knappertsbuschs und durch die Gestaltung eines noch heute vorbildlichen Spielplans hat der 1914 zum Generalintendanten Ernannte bis zum Revolutionsjahr 1918 und wiederum 1924-34 der Bayerischen Staatsoper ein glanzvolles Gepräge verliehen. Die Bedeutung seiner kulturpolitischen Leistungen wird gekrönt durch das eigene kompositorische Schaffen, das insbesondere in der Oper „Li-Tai-Pe“ Elemente der von Wagner bestimmten Neuromantik mit einem von Debussy beeinflußten exotischen Impressionismus zu vornehmer Eigensprache verschmilzt. Die kulturschöpferische Wirkung seiner im weitesten Sinne aristokratischen Persönlichkeit bezeichnet einen der Höhepunkte der deutschen Theatergeschichte.

  • Werke

    Bühnenstücke (mit Ort u. J. d. Uraufführung): Griseldis, Troppau 1898;
    Fortunatus, Budapest 1909;
    Rahab, Hamburg 1911;
    Die Biene, Pantomime mit Grete Wiesenthal, Darmstadt 1916;
    Des Kaisers Dichter od. Li-Tai-Pe, Hamburg 1920;
    Vokalwerke: Orch.gesänge nach Dichtungen v. St. George, H. v. Hofmannsthal, A. Wildgans, P. Verlaine u. a.;
    Klavierlinder auf Gedichte v. St. George, Gerh. Hauptmann, J. P. Jacobsen, H. v. Hofmannsthal, O. J. Bierbaum, R. Dehmel u. a.;
    Orch.werke: 2 Ouvertüren;
    3 Suiten;
    Tondichtung „Salome“;
    Variationen üb. e. Thema v. G. Meyerbeer;
    Rhapsodie;
    Serenade;
    Festmusiken u. Tänze;
    Kammermusik: Sextett f. Streicher, Horn u. Klavier;
    Streichquartett c-moll;
    Arabesken f. Klaviertrio;
    Stücke f. Violine u. Klavier;
    Klavierstücke;
    Verz. s. MGG. – Zu B Georg: Facts and Features of my Life, London 1939.

  • Literatur

    W. Zentner, C. v. F., in: Zs. f. Musik 96, 1929, H. 12 (P);
    ders., C. v. F., Zu s. 60. Geb.tag am 14.7.1935, ebd. 102, 1935, H. 7 (P);
    W. Ziersch, Gen.intendant C. v. u. z. F., Der Mensch u. d. Künstler, in: Münchner Neueste Nachrr., Beil. „Heimat“ v. 19.11.1930;
    R. Schaal, in: MGG IV, Sp. 687 f. (W, L).

  • Autor/in

    Alfons Ott
  • Zitierweise

    Ott, Alfons, "Franckenstein, Clemens Freiherr von und zu" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 330-331 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119049252.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA