Lebensdaten
1865 – 1945
Geburtsort
Greifswald
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118935208 | OGND | VIAF: 35255582
Namensvarianten
  • Foerster, Erich
  • Förster, Erich
  • Foersther, Erich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Foerster, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118935208.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1819–78), WGR, Ministerialdir. im preuß. Kultusmin. (s. ADB 48), S d. Aug. Wilh. (1790–1826), Prof. d. Rechte in Breslau (s. ADB 48), u. d. Luise Henr. (T d. ref. Pfarrers u. Musikschriftst. Conr. Petiscus, 1763–1825, in Leipzig);
    M Klara (1828–1913), T d. Ernst Theodor Gaupp (1796–1859), Prof. d. Rechte in Breslau (s. ADB VIII);
    1894 Ilse (1872–1950), T d. Landgerichtsdir. Fraas in Breslau;
    2 T, u. a. Dr. phil. Sabine (⚭ Walther Scharpff, * 1894, Prof., Präs. d. Verbandes d. Leitenden Krankenhausärzte Dtld.s).

  • Biographie

    Nach gründlicher humanistischer Ausbildung in Schulpforta und theologischen und historischen Studien in Marburg und Berlin, vor allem unter Julius Kaftan und A. Harnack, wurde F. 1893 Pfarrer in Hirschberg (Schlesien) und 1895 an der deutschen evangelisch-reformierten Gemeinde in Frankfurt/Main, wo er bis zur Emeritierung 1934 blieb. Freund und Mitarbeiter M. Rades an der „Christlichen Welt“, deren Chronik er 1891-1903 schrieb, trat er durch die Monographie über „Die Entstehung der preußischen Landeskirche“ (2 Bände, 1905/07) als Historiker der protestantischen Kirchenbildung hervor. Dem preußischen Bereich ist auch sein anderes großes Werk gewidmet: Adalbert Falk, Sein Leben und Wirken (1927). Schon 1907 habilitierte sich F. für Kirchengeschichte in Frankfurt und wurde dort 1915 ordentlicher Honorarprofessor (bis 1933), ohne sein Pfarramt aufzugeben. 1915-25 nahm er als Konsistorialrat an der Leitung des Frankfurter Kirchenwesens teil. In vielen Publikationen ging F. vor allem dem Verhältnis von Kirche und Staat in Geschichte und Gegenwart, aber auch den innerkirchlichen Ordnungsproblemen nach und verfocht dabei bis zuletzt die Thesen R. Sohms von der Wesensverschiedenheit des rechtlich-staatlichen und des geistlich-kirchlichen Bereichs (sein Spätwerk: R. Sohms Kritik des Kirchenrechts, Haarlem 1942, gekrönte Preisschrift von „Teylers godgeleerd genootschap“). Gleichzeitig suchte er die Aufgaben der Verkündigung im Sinne der Reformation in einem Denken nüchterner und freiheitlicher Religiosität zu erfüllen, gelangte in seiner Entwicklung von den „Freunden der Christlichen Welt“ in die Nähe der Theologie Karl Barths und schloß sich nach 1933 der Bekennenden Kirche an. Sein letztlich auf Luthers Grunderkenntnisse zurückweisender, in einem reichen Schrifttum verstreuter Beitrag zum Kirchendenken des Protestantismus müßte gesammelt werden, um sich ganz auswirken zu können.

  • Werke

    Weitere W s. RGG;
    ferner u. a. Der Organismusbegriff b. Kant u. b. Schleiermacher u. s. Anwendung auf d. Staat, in: Zs. f. Theol. u. Kirche NF 12, 1931, S. 407-21;
    Freudiges Bekennen!, in: Der Mensch v. heute u. d. alte Glaube, 1938, S. 73-92;
    Das Erbe d. Flüchtlingsgemeinden, 1939;
    Genossenschaft u. Konföderation in d. alten KG, 1942. – Mitarb.: RGG;
    Christl. Welt. – Autobiogr. Aufzeichnungen in Maschinenschr., abgeschlossen 1943 (im Bes. d. T, Frau Dr. S. Scharpff, Stuttgart).

  • Literatur

    O. Herpel, E. F.s Kirchenbegriff, in: Zs. f. Theol. u. Kirche 22, 1912, S. 145-63 (L);
    A. Zahn-Harnack, Adolf v. Harnack, 1936;
    Abschied v. D. Dr. E. F., o. J. [1945];
    J. Rathje, Die Welt d. freien Protestantismus, 1952. – Zu V Franz: Stintzing-Landsberg.

  • Porträts

    in: Gottes Ernst u. Güte (Predigten), 1920;
    400 J. dt. ev.-ref. Gem. in Frankfurt a. M., 1955, S. 77.

  • Autor/in

    Karl Gerhard Steck
  • Zitierweise

    Steck, Karl Gerhard, "Foerster, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 277-278 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118935208.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA