Lebensdaten
1865 – 1939
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Japanologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118534033 | OGND | VIAF: 8179050
Namensvarianten
  • Florenz, Karl Adolf
  • Florenz, Karl
  • Florenz, Karl Adolf
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Zitierweise

Florenz, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118534033.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (* 1839), Lehrer u. Domorganist, S d. Handarbeiters Joseph u. d. Luise Riese;
    M Susanne (* 1840), T d. Buchbinders Adolph Walter in Heiligenstadt u. d. Therese Lurch;
    1903 Therese Walter (Cousine) aus Heiligenstadt;
    4 K.

  • Biographie

    1883-86 studierte F. an der Universität Leipzig Germanistik, vergleichende Sprachwissenschaften und orientalische Sprachen. Seine Spezialgebiete waren Chinesisch und Sanskrit bei G. von der Gabelentz. Erst nach seiner Promotion, während seiner Studien bei Inouye Tetsujirô in Berlin, wo er Nagao Ariga kennenlernte, wandte er sich ganz der Japanologie zu. Er reiste 1888 nach Japan, und 1889 erhielt er eine Berufung als Lektor der deutschen Sprache und Literatur an die Kaiserliche Universität Tokio, der 1891 eine ordentliche Professur für deutsche Philologie und später auch für vergleichende Sprachwissenschaften folgte. 25 Jahre wirkte er dort. 1914 wurde er nach Hamburg an das Kolonial-Institut, die spätere Universität, als Ordinarius für Japanologie berufen. Diesen Lehrstuhl hatte er bis zur Emeritierung 1935 inne. – F. leistete Bedeutendes für die Förderung der deutschen Sprache in Japan und wurde der eigentliche Begründer der deutschen Japanologie. Seine sprachliche und geisteswissenschaftliche Vorbildung gab ihm die beste Grundlage zur Erforschung der Sprache und Kultur Japans. Mit seiner Übersetzung des Kojiki und Nihongi bot er das Material zur Untersuchung der japanischen Mythologie und des Altertums überhaupt. Gleich große Bedeutung erlangte seine „Geschichte der japanischen Litteratur“ (1906, ³1912), noch heute das eingehendste Werk auf diesem Gebiet in europäischen Sprachen. Seine Darstellung der japanischen Religionsgeschichte weist ihn als einen seltenen Kenner des Shintôismus wie des japanischen Buddhismus aus. 1899 verlieh ihm die Universität Tokio als erstem Ausländer ihre höchste Ehrung, den Bungaku-hakushi (eine Art Ehrendoktor der Literaturwissenschaft).

  • Werke

    s. Bibliogr. d. Schrr. v. K. F., zusammengestellt v. F. Jäger, in: Festgabe z. 70. Geb. v. K. F., = Mitt. d. Dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens 25/B, Tokio 1935;
    Exzellenz Solf †, in: Nippon 2, 1936;
    Manjû od. Nakamitsu, in: Mon. Nipponica I/1, Tokio 1938.

  • Literatur

    Nippon 2, 1935, S. 16 ff. (P);
    Inouye Tetsujirô, ebd., S. 18 ff.;
    C. v. Weegmann, in: Mon. Nipponica II, Tokio 1939, S. 349 ff. (P);
    Ostasiat. Rdsch. 20, 1939, S. 102 f.

  • Autor/in

    Ingrid Schuster
  • Zitierweise

    Schuster, Ingrid, "Florenz, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118534033.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA