Lebensdaten
erwähnt 1364, gestorben 1393
Sterbeort
Schloß Hardenberg
Beruf/Funktion
Bischof von Münster und Utrecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100941362 | OGND | VIAF: 47118978
Namensvarianten
  • Florenz von Wevelinghoven
  • Florens von Wevelinkhoven
  • Florens
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Zitierweise

Florenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100941362.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    F. war Domherr beziehungsweise Unterdechant des Domkapitels in Köln. Am 24.4.1364 von Urban V. zum Bischof von Münster ernannt, erwies er sich als Persönlichkeit von großer Tatkraft, die er im erfolgreichen, zusammen mit Graf Engelbert von der Mark geführten Kampf gegen den Adel des Stiftes Münster zeigte. Er gestand den Ständen einen aus 15 Vertretern bestehenden Rat zu. Ferner bemühte F. sich mit Erfolg um Wahrung beziehungsweise Wiederherstellung des Landfriedens (1372, Burggraf Johann von Stromberg als Brecher des Landfriedens bezwungen). Er gab den Anstoß zur Abfassung einer Chronik der Bischöfe von Münster. Als Arnold van Hoorn, Bischof von Utrecht, zum Bischof von Lüttich gewählt wurde, wählte das Kapitel in Utrecht F. zum Nachfolger. Er verließ im April 1379 Münster und hielt am 7.11.1379 seinen Einzug in Utrecht. F. lebt in der Geschichte Utrechts als tatkräftige Persönlichkeit fort. Er sorgte für den Landfrieden (1380 Belagerung der Burg Eerden des Raubritters Evert van Essen) und erbaute die Burg in Hardenberg. Unter ihm begann Geert Groote 1379 seine Predigten, entstand die Devotio moderna. Thomas von Kempen bezeichnet F. als „weisen und ehrsamen Mann, einen Freund der Klöster“. 1387 gab F. die Zustimmung zu der Stiftung des nachmals so berühmt gewordenen Klosters Windesheim.

  • Werke

    Chronik d. Bischöfe v. Münster mit d. Forts. e. Ungenannten u. d. Zusätzen d. Marienfelder Mönche, in: Die Geschichtsqu. d. Bistums Münster I, 1851, S. 1-92.

  • Literatur

    ADB VII;
    W. Heda, Historia episcoporum Ultraiectensium, Utrecht 1642, S. 259 ff.;
    Chron. auctius Johannis de Beka, ed. A. Matthaeus, = Veteris aevi analecta III, 1738, S. 278-91;
    Chron. de Trajecto et ejus episcopatu, ed. ders., = ebd. V, 1738, S. 388-94;
    R. R. Post, Geschiedenis der Utrechtsche Bischopsverkiezingen tot 1535, 1933, S. 117-19;
    ders., De Moderne Devotie, Geert Groote en zijn stichtingen, ²Amsterdam 1950;
    ders., Kerkgeschiedenis vom Nederland in de Middeleeuwen I, 1957, S. 274, 286-97;
    H. Börsting u. A. Schröer, Hdb. d. Bistums Münster I, ²1946, S. 103;
    H. Rothert, Westfäl. Gesch. I, 1949, S. 333;
    H. Börsting, Gesch. d. Bistums Münster, 1951, S. 68 f.;
    G. v. Asseldruck, De Nederlande en het Westerse Schisma (tot 1398), Nymwegen 1953 (Preisschr.).

  • Autor/in

    Heinrich Neu
  • Zitierweise

    Neu, Heinrich, "Florenz" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100941362.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Florens von Wevelinkhoven, fünfzigster Bischof von Utrecht seit 1378, früher Bischof von Münster, aus einem westfälischen Geschlecht, hatte erst mit seinem Vorgänger Johann v. Arkel (s. d.), der zum Bischof von Lüttich ernannt, trotzdem seinen Utrechter Sitz nicht räumen wollte, zu kämpfen und dann manchen harten Strauß mit der Ritterschaft des Stiftes zu bestehen. Ein kräftiger Fürst, durch hohe Begabung als Kriegs- und Staatsmann ausgezeichnet, gelang es ihm besser, als einem seiner Vorgänger, diese zu bändigen, selbst die stolzen Burggrafen von Montfoort mußten sich unterwerfen. Als er 1393 starb, war der Friede in seinem Gebiet vollständig hergestellt, wie in langen Jahren vor und nach ihm nicht mehr geschah.

  • Autor/in

    P. L. Müller.
  • Zitierweise

    Müller, Pieter Lodewijk, "Florenz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 130 unter Florens von Wevelinkhoven [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100941362.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA