Lebensdaten
1876 – 1949
Geburtsort
Halle/Saale
Sterbeort
Calbe/Milde (Altmark)
Beruf/Funktion
lutherischer Neutestamentler ; Talmudist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116499087 | OGND | VIAF: 73847280
Namensvarianten
  • Fiebig, Paul Wilhelm Julius
  • Fiebig, Paul
  • Fiebig, Paul Wilhelm Julius
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fiebig, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116499087.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul, Prokurist, dann gerichtl. Bücherrevisor;
    M Else Hoene;
    1905 Else Bonness.

  • Biographie

    Nach dem Studium in Berlin und Halle, wo er sich besonders an Martin Kähler und Emil Kautzsch anschloß, kam F. 1902 als stellvertretender Direktor an das Institutum Judaicum Delitzschianum in Leipzig. Hier begann die überaus fruchtbare Zusammenarbeit mit Israel Issar Kahan, die durch die Übersiedlung F.s nach Wittenberg (1903, Studieninspektor am Predigerseminar) und Gotha (1904, Oberlehrer am Gymnasium Ernestinum) nur äußerlich unterbrochen wurde und bis zum Tode Kahans 1924 andauerte. 1918 kehrte F. als Pfarrer an der Petrikirche nach Leipzig zurück, konnte sich hier 1924 für Neues Testament habilitieren und wurde 1930 außerordentlicher Professor. – Mit all seinen Arbeiten verfolgte F. die selbstgestellte Aufgabe, „die historischen Überlieferungen von Jesus wirklich zu verstehen und alle nur immer erreichbaren Mittel bequem bereit zu stellen, um dieses Verständnis zu fördern“. Zu diesem Zweck übertrug er die von der Literaturwissenschaft entwickelte vergleichende Arbeitsweise auf die Texte des Neuen Testaments, des Talmud und Midrasch und untersuchte so die Formen und Gattungen der neutestamentlichen und rabbinischen Literatur, wobei sein besonderes Interesse den Gleichnissen und Wundergeschichten galt. Bei der Behandlung der Wundergeschichten zog er erstmals auch griechische Berichte mit heran. Auf diese Weise dehnte er sein Arbeitsgebiet immer mehr aus, bis er schließlich die ganze „Umwelt des Neuen Testaments“ in den Blick bekam.

  • Werke

    Der Menschensohn, 1901;
    Altjüd. Gleichnisse u. d. Gleichnisse Jesu, 1904;
    Die Offenbarung d. Johannes u. d. jüd. Apokalyptik d. röm. Kaiserzeit, 1907;
    Jüd. Wundergeschichten d. neutestamentl. Za., 1911;
    Antike Wundergeschichten, 1911;
    Die Gleichnisreden Jesu, 1912;
    Jesu Bergpredigt, 1924;
    Der Erzählungsstil d. Evangelien im Lichte d. rabbin. Erzählungsstils, 1924;
    Die Umwelt d. NT, 1926;
    Das Vaterunser, 1927;
    Rabbin. Formgesch. u. Geschichtlichkeit Jesu, 1931.

  • Literatur

    J. Leipoldt, Theol. Lit.ztg. 75, 1950, Sp. 124;
    RGG;
    Calwer Kirchenlex. I, 1937, S. 580.

  • Autor/in

    Hans Peter Rüger
  • Zitierweise

    Rüger, Hans Peter, "Fiebig, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 139 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116499087.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA