Lebensdaten
1807 – 1872
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Chrudim (Böhmen)
Beruf/Funktion
Entomologe ; Naturforscher ; Botaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100471463 | OGND | VIAF: 61897022
Namensvarianten
  • Fieber, Franz Xaver
  • Fieber, F. X.
  • Fieber, F. Xav.
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Zitierweise

Fieber, Franz Xaver, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100471463.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Anton, Gastwirt;
    M Maria Anna Hantschl.

  • Biographie

    F. erhielt seine vielseitige Ausbildung am polytechnischen Institut (1824–28) und an der Universität Prag, wo er neben Vorlesungen über Ökonomie, Verwaltungswissenschaft und neue Sprachen vor allem auch Zoologie und Botanik hörte. Der Einfluß der Naturwissenschaftler Karl und Johann Presl, Johann Ch. Mikan, I. F. Tausch und V. F. Kosteletzky entschied seine spätere Laufbahn. Er gab seinen Beruf als Kameralist und Technologe auf, um sich biologischen Studien widmen zu können, wurde 1832 Beamter am Appellationsgericht|Prag und später Kreisgerichtsdirektor in Chrudim. – Während F. zunächst botanisch und als Illustrator der floristischen Werke von K. Presl, Jakob Sturm, Kaspar Graf von Sternberg und anderen gearbeitet hatte, wandte er sich ab 1832 verstärkt entomologischen Fragen zu und trat insbesondere durch die Bearbeitung der Halb- und Geradflügler hervor. 1848 wurde er unter Vorlage von 5 Veröffentlichungen und 3 Manuskripten von der Philosophischen Fakultät Jena in absentia promoviert. – F. gehört zu jenen bedeutenden Liebhaber-Entomologen, denen die systematische Insektenkunde im 19. Jahrhundert ihre Blüte verdankt und auf deren exakten Beschreibungen auch die moderne Entomologie basiert. Besonders die große Monographie über „Die europäischen Hemiptera“ (1860 f.) begründete F.s internationalen Ruf.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1847).

  • Werke

    Weitere W u. a. Btrr. z. Kenntnis d. Schnabelkerfe, in: W. R. Weitenweber, Btrr. z. gesammten Natur- u. Heilwiss. I, Prag 1837, S. 97-111, 337-55;
    Entomolog. Monogrr., Prag 1844;
    Rhynchotographien, Abhh. d. Böhm. Ges. d. Wiss. Prag, 1851;
    Synopsis d. europ. Orthopteren mit bes. Rücksicht d. Böhm. Arten, in: Lotos 3-5, 1853-55;
    Kat. d. europ. Cicadinen, 1872; W-Verz.
    in: W. Horn u. S. Schenkung, Index Litteraturae Entomologicae II, 1928, S. 353-54.

  • Literatur

    ADB VII;
    A. Puton, in: Petites Nouvelles Entomologiques 1 (4me Année) Nr. 48, Paris 1872, S. 191;
    A. Handlirsch, in: Botanik u. Zool. in Österr. in d. J. 1850-1900, 1901, S. 303-05 (P);
    H. Osborn, Fragments of entomological history …, Columbus/Ohio 1937 (P);
    Wurzbach IV;
    ÖBL.

  • Quellen

    Qu.: Univ.-Archiv Jena, M 318 u. 319 (Vita).

  • Autor/in

    Ilse Jahn
  • Zitierweise

    Jahn, Ilse, "Fieber, Franz Xaver" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 138-139 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100471463.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Fieber: Dr. Franz Xaver F., Naturforscher, geboren den 1. März 1807 zu Prag, am 3. Januar 1872 zu Chrudim. Er absolvirte die Gymnasialstudien in Prag, besuchte daselbst in den J. 1824—28 das technische Institut und hörte nebst den obligaten Collegien mit Eifer naturwissenschaftliche Vorlesungen. 1829 trat F. in den österreichischen Staatsdienst, wurde schließlich Director der Hülfsämter am Kreisgerichte zu Chrudim in Böhmen und bekleidete diese Stelle bis zu seinem Tode. F. betrieb mit Vorliebe botanische und entomologische Studien. In seiner Jugend fesselte ihn das Pflanzenreich besonders; er verkehrte viel mit Kaspar Grafen v. Sternberg, den Brüdern Presl, Corda, Tausch u. m. a. Als guter Zeichner verfertigte F. die Abbildungen zu mehreren Werken Sternberg's und K. Boř. Presl's. Auch einige selbständige botanische Arbeiten schrieb er in den J. 1826—51. Später wendete er sich der Entomologie, speciell dem Studium der Orthopteren und Hemipteren zu, über welche er Monographien und zahlreiche Abhandlungen veröffentlichte. In Anerkennung seiner schriftstellerischen Leistungen wurde F. 1848 von der Universität Jena zum Ehrendoctor der Philosophie promovirt, die kaiserl. Leopold.-Carol. deutsche Akademie der Naturforscher sowie zahlreiche andere gelehrte Gesellschaften ernannten ihn zum Mitgliede.

    • Literatur

      K. Jelinek, Das ständ. polytechnische Institut zu Prag (Programm zur Feier des 50jährigen Bestandes), S. 232. Hanus, System. Verzeichniß der Werke u. Abh. d. k. böhm. Ges. d. W. (enthält S. 23—26 ein Verzeichniß der Publicationen Fieber's). Wurzbach, Biograph. Lexikon. Behn, Leopoldina VII. (1872) S. 91.

  • Autor/in

    Reichardt.
  • Zitierweise

    Reichardt, Heinrich Wilhelm, "Fieber, Franz Xaver" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 5 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100471463.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA