Lebensdaten
1864 – 1923
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Laryngologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 127976299 | OGND | VIAF: 18262301
Namensvarianten
  • Fein, Isidor (eigentlich)
  • Fein, Johann
  • Fein, Isidor (eigentlich)
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fein, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127976299.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert (1822–88), Produktenhändler, S d. Speisewirts Leopold in W.;
    M Franziska (1825-ca. 95), T d. Händlers Aron Löwy in Papa/Ungarn; ledig.

  • Biographie

    F. studierte in Wien und promovierte hier 1889 zum Dr. med. Er arbeitete hier an der Klinik bei L. von Schrötter-Kristelli und an der Wiener Poliklinik unter O. Chiari. Seit 1900 leitete er das Ambulatorium für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten des Wiedner Krankenhauses in Wien. 1904 wurde er habilitiert und 1914 außerordentlicher Professor. 1914-18 war er als Generalstabsarzt Sanitätschef von Montenegro. – F. war ein entschiedener Gegner der allzu schnellen „Angina-tonsillaris“ -Diagnose mit der daraus gefolgerten Bezugsetzung zu kryptogenetischen inneren Erkrankungen und wies in seiner Arbeit „Der lymphatische Rachenkomplex und seine akute Entzündung“ (in: Monatsschrift für Ohrenheilkunde und Laryngo-Rhinologie 54, 1920, S. 817-39) ganz energisch auf Fehlurteile seiner Zeit hin. Er vertrat zum Beispiel den Standpunkt, daß die Tonsillitis nicht schlechthin als Herd in Frage käme, der für andere entzündliche Vorgänge im Organismus als Ursache angesehen werden dürfe (daher Tonsillektomie), sondern daß die Mandeln nur ein Ausscheidungsobjekt für eben die gleichen Stoffe seien, die in den anderen Organen ähnliche krankhafte Veränderungen hervorriefen. Seine Anschauung bekräftigte er durch den Befund, daß der Säftestrom der Mandeln nach der Oberfläche hin gerichtet sei, diese Organe also zur Ausscheidung von Stoffen bestimmt seien und als Eintrittspforte für Mikroorganismen kaum in Frage kämen. Jedoch lehnte er einen Zusammenhang der Tonsillen mit kryptogenetischen Erkrankungen nicht völlig ab.

  • Werke

    Weitere W u. a. Ein Fall v. ererbter Gaumenspalte, 1896;
    Über die Anwendung d. Eukain in Laryngologie u. Rhinologie, 1897;
    Das angeborene Kehlkopfdiaphragma, 1904;
    Abtragung d. Rachenmandeln m. d. bajonettförmigen Adenotom, 1906;
    Über d. Ursachen d. Wolfsrachens u. d. hinteren Gaumenspalte, 1908;
    Über Vorurteile u. Irrtümer d. Gesanglehrer u. Sänger in bezug auf Hals- u. Nasenkrankheiten, 1908;
    Rhino- u. laryngol. Winke f. prakt. Ärzte, 1910, ²1911;
    Paraffineinspritzungen b. Nasen etc., 1914;
    Die Anginose, 1921;
    Zur Adenotomie, 1921;
    Alkoholinjektion ins Ganglion sphenopalat., 1921.

  • Literatur

    L. Réthi, in: Wiener Med. Wschr. 73, 1923, S. 903;
    Münchener Med. Wschr. 70, 1923, S. 658;
    A. Hirsch, in: Mschr. f. Ohrenheilkde., 1923, S. 421;
    Index-Catalogue of the Library of the Surgeon-General's Office …, Ser. III, Washington 1918–32, Ser. IV, ebd. 1936-43;
    Fischer.

  • Autor/in

    Helmut Wyklicky
  • Zitierweise

    Wyklicky, Helmut, "Fein, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127976299.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA