Lebensdaten
1813 – 1869
Geburtsort
Wels
Sterbeort
Hietzing bei Wien
Beruf/Funktion
Staatsdruckereidirektor
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116376929 | OGND | VIAF: 52440186
Namensvarianten
  • Auer, Alois (bis 1860)
  • Auer von Welsbach, Aloys
  • Auer, Aloys (bis 1860)
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Zitierweise

Auer von Welsbach, Alois Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116376929.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus einer Flößerfamilie;
    V Matthias Auer, Zimmermann und Flößer;
    M Maria Anna Mayr;
    Wels 16.10.1849 Therese, T des Kaufmanns Neuditschka;
    S Alois Auer von Welsbach, Carl Auer von Welsbach (s. 2);
    T Leopoldine, Amalie.

  • Biographie

    A. begann seine Laufbahn in Wels als Buchdruckerlehrling, wurde Setzer, studierte aber nebenbei neuere Sprachen, so daß er 1836 an der Wiener Universität seine Lehramtsprüfung ablegen konnte. 1837 wurde er Lehrer der italienischen Sprache am Lyzeum in Linz und schrieb eine französische und eine italienische Sprachlehre. 1839 bereiste er Deutschland, Frankreich und England, um die ausländische Typographie kennenzulernen, und wurde 1841 Direktor der kaiserlich königlichen Hof- und Staatsdruckerei, die durch ihn zu großem Ansehen gelangte. Er erfand 1853 den galvanoplastischen Naturselbstdruck (mit Andreas Worring), richtete mehrere Schnellpressen für das Bedrucken des unmittelbar von der Rolle laufenden Papiers ein, versuchte ein Verfahren zur Herstellung von Papier aus Faserabfällen der Maispflanze zu entwickeln und bereicherte den Typenvorrat der Staatsdruckerei derart, daß sie 1853 bereits Schriftgattungen für fast alle Sprachen, besonders die orientalischen, besaß. Außerdem führte er die Schriftschneiderei, Galvanoplastik, Galvanographie, Chromolithographie, Photographie sowie den Noten- und Blindendruck ein. A. wurde 1847 Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften.

  • Werke

    Verz. in: Alm. d. Kaiserl. Ak. d. Wiss. Wien, 1851, S. 114; Sprachenhalle, 1844–47;
    Typenschau d. gesamten Erdkreises, 1848;
    Das Raumverhältnis d. Buchstaben, 1849;
    Gesch. d. k. k. Hof- u. Staatsdruckerei, 1851;
    Die Entdeckung d. Naturselbstdrucks, 1853, polyglotte Ausg. 1854;
    Der polygraph. Apparat … d. Staatsdruckerei z. Wien, 1853;
    Btrr. z. Gesch. d. Auer, ²1862;
    Mein Dienstleben, hrsg. u. eingel. v. R. Payer-Thurn, 1923 (P) (verkürzter Neudr. d. 1864 unterdrückten Originalausg.).

  • Literatur

    ADB I;
    C. B. Lorck, Hdb. d. Gesch. d. Buchdruckerkunst, T. 2, 1883, S. 422 ff.;
    J. M. Eder, Gesch. d. Photogr. II, ⁴1932, S. 797 ff.;
    E. Fischer, 200 Jahre Naturselbstdruck, in: Gutenberg-Jb., 1933, S. 186 ff.;
    F. Sedlacek, A. v. W., in: Bll. f. Gesch. d. Technik, H. 2, 1934, S. 1 ff. (P, W);
    F. Klemm, A. A. v. W., in: Abhh. u. Berr. d. Dt. Mus. München 20, 1952, H. 1, S. 23-28;
    Pogg. III;
    Wurzbach.

  • Autor/in

    Friedrich Klemm
  • Zitierweise

    Klemm, Friedrich, "Auer von Welsbach, Alois Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 432 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116376929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Auer: Alois A. geadelt mit dem Prädicate von Welsbach), geb. 1813 zu Wels in Oberösterreich, 11. Juni 1869. Er begann seine Laufbahn als Buchdruckerlehrling in seiner Vaterstadt, zog 1837 nach Linz, wo er Lehrer der italienischen Sprache wurde, bereiste 1839 Deutschland, Frankreich und England, um den Zustand der Typographie durch Anschauung kennen zu lernen, und wurde 1841 Director der kaiserl. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, später wirklicher Regierungsrath (1847) und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er hat sich außerordentlich große Verdienste sowol um die genannte Anstalt als für die Typographie und die verwandten graphischen Fächer überhaupt erworben. Er bereicherte den Typenvorrath der Staatsdruckerei in solchem Maße, daß dieselbe im J. 1853 bereits 503 Sorten und Grade von Schriften europäischer Sprachen (ohne das Russische, Türkische, Griechische und Hebräische) und außerdem 148 Schriftgattungen fast für alle Sprachen der Erde besaß. Schriftschneiderei, Galvanoplastik, Galvanographie, Chromolithographie, Notendruck, Blindendruck etc. wurden von ihm in der Anstalt eingeführt; 1849 erfand er in Verbindung mit Worrig den Naturselbstdruck. Er schrieb eine französische (1838) und eine italienische Sprachlehre (1839); gab heraus: „Sprachenhalle" oder „Das Vaterunser" in 608 Sprachen und Mundarten mit lateinischen Typen" (1844); „Typenschau des gesammten Erdkreises" (1845); „Das typometrische System“ (1845); „Das Vaterunser in 206 Sprachen und Mundarten mit den den Völkern eigenthümlichen Schriftzeichen“ (1847); „Geschichte der Hof- und Staatsdruckerei in Wien" (1851); „Die Entdeckung des Naturselbstdrucks" (1853); „Der polygraphische Apparat oder die verschiedenen Kunstfächer der Hof- und Staatsdruckerei“ (1853); „Gutenberg, Zeitschrift für Buchdrucker, Schriftgießer etc“ (1855—56).

  • Autor/in

    Karmarsch.
  • Zitierweise

    Karmarsch, Karl, "Auer von Welsbach, Alois Ritter von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116376929.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA