Lebensdaten
1859 – 1926
Geburtsort
Magdeburg
Sterbeort
Utrecht (während einer Reise zu Wilhelm II. nach Doorn)
Beruf/Funktion
Laryngologe ; Professor der Ohrenheilkunde in Berlin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116052619 | OGND | VIAF: 5672670
Namensvarianten
  • Passow, Carl Adolf
  • Passow, Adolf
  • Passow, Carl Adolf
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Passow, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116052619.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold (1829–70), Gymnasialdir. in Lingen (s. Gen. 1), S d. Carl (1798–1860) u. d. Sidonie Seebeck (1801–87);
    M Thibeta Athene (1839–1913), T d Heinrich Ulrichs (1807–43), aus Bremen, Altertumsforscher, Prof. an d. Univ. Athen (s. ADB 39), u. d. Marie Christine Amalie Gildemeister; Ur-Gvv Thomas Johann Seebeck (1770–1831), Physiker (s. ADB 33); Gr-Om Otto Gildemeister (1823–1902), Bgm. v. Bremen, Schriftst. (s. NDB VI); – ⚭ Amélie (* 1842), T d. Georg Frhr. v. Roepert (* 1806), sachsen-coburg-goth. Oberstallmeister, Gen.dir. in M., u. d. Amélie Freiin v. Poellnitz (* 1811);
    2 S u. a. Arnold (1888–1966), Prof. f. Augenheilkde. in Würzburg (s. Ophthalmologen-Verz., hg. v. F. Hollwich, 1964), 1 T.

  • Biographie

    Nach Gymnasialbesuch und Abitur in Bremen (1879) trat P. in die Kaiser-Wilhelms-(Militär) Akademie in Berlin ein (Promotion 1883, Staatsexamen 1885) und durchlief die übliche Laufbahn eines Militärarztes. 1892 an die Charité abkommandiert, hatte er Gelegenheit, sich an der Klinik für Kehlkopfkrankheiten unter Bernhard Fraenkel (1836–1911) und an der Ohrenklinik unter Ferdinand Trautmann (1832–1902) fortzubilden und zu habilitieren (Eine neue Transplantations-Methode f. d. Radikaloperation b. chron. Eiterungen d. Mittelohres, 1895). 1896 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Ohrenkrankheiten in Heidelberg, wo er mit der Neuerrichtung von Ohrenklinik und Taubstummenanstalt erstmals sein Organisationstalent unter Beweis stellte. 1902 kehrte er als Nachfolger von Trautmann zunächst an die Charité zurück, wurde 1907 auch Direktor der Univ.-Ohrenklinik und der erste Ordinarius für Ohrenheilkunde in Deutschland. 1912 schuf er eine Muster-Ohrenklinik mit einem physiologischen Laboratorium und einer phonetischen Abteilung. Sie wurde 1922 – nach der von P. vorangetriebenen Vereinigung von Laryngologie und Otologie und deren Anerkennung als Lehrfach – die erste Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik in Deutschland. Neben chirurgischen Spezialfragen widmete sich P. auch der Taubstummenfürsorge. Sein Hauptverdienst muß freilich in der Etablierung und Konsolidierung des neuen HNO-Faches gesehen werden. In der 1921 gegründeten Gesellschaft der HNO-Ärzte übernahm P. den Vorsitz. Zusammen mit dem Physiologen Karl-Ludolf Schaefer (1866–1931) begründete er 1908 die „Beiträge zur Anatomie, Physiologie, Pathologie und Therapie des Ohres, der Nase und des Halses“ (seit 1926 „Passow-Schaefer-Beiträge“).|

  • Auszeichnungen

    Geh. Med.rat (1902).

  • Werke

    Die Verletzungen d. Gehörorganes, 1905;
    Trommelfellbilder (Atlas), 1912;
    Anleitung zu d. Operationen am Gehörorgan, an d. Tonsillen u. in d. Nase, 1920, ²1923, ³1929 (mit H. Claus).

  • Literatur

    J. Herzfeld, Dt. med. Wschr. 52, 1926, S. 331 f.;
    K.-L. Schaefer, in: Btrr. z. Anatomie, Physiol., Pathol. u. Therapie d. Ohres, d. Nase u. d. Halses 24, 1926, S. 3-5 (P);
    Th. Hünermann, in: Zs. f. Laryngologie 38, 1959, S. 655-57;
    Chronik d. Ärzte Heidelbergs, 1985 (P);
    BLÄ;
    Drüll, Heidelberger Gel.lex. I.

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Passow, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 92-93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116052619.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA