Fahr, Theodor
- Lebensdaten
- 1877 – 1945
- Geburtsort
- Pirmasens (Pfalz)
- Sterbeort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- pathologischer Anatom ; Arzt ; Anatom
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 127810668 | OGND | VIAF: 60116957
- Namensvarianten
-
- Fahr, Theodor
Quellen(nachweise)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V →Ernst (1835–1905), namhafter Lederfabrikant in Pirmasens, förderte die Ledergerbung durch Verwendung zerkleinerten Quebrachoholzes;
⚭ Martha Maria Drechsler (* 1883) aus Würzburg;
2 S, u. a. Ernst Rudolf (* 1911), PrivatDoz. der pathologischen Anatomie in Würzburg. -
Biographie
F. studierte Medizin in Gießen, München, Berlin und Kiel. Unter E. Bostroem in Gießen wandte er sich der pathologischen Anatomie zu (Promotion 1903), bildete sich bei M. Simmonds und E. Metschnikoff weiter, wurde Assistent bei Th. Deneke und Simmonds in Hamburg und 1906 Prosektor des Hafenkrankenhauses. Als Leiter des pathologischen Institutes war er seit 1909 am Krankenhaus in Mannheim, seit 1913 in Hamburg-Barmbeck tätig. 1919 wurde er außerordentlicher, 1924 ordentlicher Professor der Pathologie in Hamburg.
Ein tiefgebildeter, über sein Fach hinaus vielseitiger Mann, bewährt als Meister der speziellen pathologischen Anatomie, war F. ganz besonders der Erforschung der Nierenkrankheiten hingegeben. Von rund 160 Publikationen befaßt sich etwa ein Drittel mit Fragen renaler Pathologie, insbesondere mit dem Schrumpfnierenproblem. Studien mit F. Volhard über die Brightsche Nierenkrankheit (als Monographie erschienen 1914) machten die Autoren weltbekannt als Muster fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen Klinik und Pathologie. F. förderte die Kenntnis der Nierenkrankheiten in strenger Scheidung entzündlicher, degenerativer und zirkulatorischer Veränderungen. Von hier aus erschloß sich ihm die Problematik von Gewebsveränderungen beim Diabetes mellitus. Die morphologische Pathologie des Blutkreislaufes, die gestörte kardiale Reizleitung, Fragen im Zusammenhang mit Arteriosklerose, mit Bedingungen der Hyperthyreose oder von infektiösen Umständen und Fragen des Rheumatismus, der Polymyositis, des Scharlachs, der rheumatischen Granulomatose und der hyperpyretischen Erscheinungen beschäftigten ihn anhaltend. Mit M. Kleinschmidt bearbeitete er die multiplen, chronischen Gelenkserkrankungen und rheumatischen Infekte des Kindesalters, ebenso wie er Stellung nahm zur Besonderheit des chronischen Gelenkrheumatismus. Allgemeinpathologische Probleme, wie extrakardiale Blutbewegung, Lipoidzell-Hyperplasie, hyalintropfige Zelldegeneration, Zusammenhänge von Stoffwechselstörungen und Veränderungen im retikuloendothelialen System, Fragen des Myxoedem bei pluriglandulärer Insuffizienz, Kriegseinwirkungen auf Ernährungsverhältnisse, Morbidität und Mortalität, hat er gefördert.
-
Literatur
E. Lass, Gedenkbl., in: Verhh. d. Dt. Ges. f. Pathol., 34. Tagung in Wiesbaden, 1950, S. 14; vollst. W-Verz.
im Pathol. Inst. d. Univ. Hamburg. -
Autor/in
Georg B. Gruber -
Zitierweise
Gruber, Georg B., "Fahr, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 745 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127810668.html#ndbcontent