Dates of Life
1881 – 1954
Place of birth
Dessau
Place of death
Schloß Rösberg bei Bonn
Occupation
Offizier ; Generalfeldmarschall
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 117235202 | OGND | VIAF: 64778555
Alternate Names
  • Weichs an der Glon, Maximilian Freiherr von und zu
  • Weichs an der Glon, Maximilian Maria Joseph Karl Gabriel Lamoral Freiherr von und zu
  • Weichs, Maximilian Freiherr von
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

Additional Occurrences (NDB/ADB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Weichs, Maximilian Freiherr von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117235202.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus seit d. 12. Jh. nachweisbarer bayer. Adelsfam.;
    V Otto (1853–1895), anhalt. Kammerherr u. Oberstallmeister, S d. Wilhelm (1825–1894), preuß. Oberlt., u. d. Octavie Freiin Spies v. Büllesheim (1829–1912);
    M Auguste (1842–1924), T d. Konstantin Frhr. v. Redwitz (1798–1850), preuß. Major, u. d. Ida Freiin Kesling v. Bergen (1807–77);
    Kassel 1928 Margaret(h)e Maria (1891–1976) aus Halberstadt, T d. Max v. Niesewand (* 1863), Oberst, u. d. Charlotte v. Löbbecke (1868–1933);
    Schwägerin Editha v. Niesewand (1888–1962, Wolfgang Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, 1887–1966, Rittmeister, Bildhauer);
    Verwandter Friedrich (1832–73), aus München, lib. Pol., Mitgl. d. Abg.hauses d. österr. Reichsrats, Publ., s. Wurzbach), S d. Clemens (1793–1838), bayer. Kammerherr, Major à la suite, Hoftheaterintendant, Obersthofmeister d. Kgn. v. Griechenland (s. NND 16, 1840).

  • Biographical Presentation

    W. trat nach dem Abitur am Wilhelms-Gymnasium in München im Juli 1900 als Fahnenjunker in das Kgl. Bayer. 2. Schwere-Reiter-Regiment (Landshut) ein. Als Kavallerist absolvierte er eine mustergültige Karriere in der bayer. Armee, die ihn über die Kriegsakademie in München (1910–13) in den Generalstabsdienst führte. Den 1. Weltkrieg erlebte er (Rittmeister Febr. 1914) als Ordonnanzoffizier, höherer Adjutant und seit Mai 1915 als Generalstabsoffizier durchgehend an der Westfront. In die Reichswehr übernommen, durchlief er den üblichen Wechsel zwischen Truppen- und Stabsverwendungen. Der bayer. Monarchist W. stellte sich bereitwillig in den Dienst der Republik und schließlich der NS-Diktatur.

    Im April 1920 wurde W. bei der Unterdrückung des kommunistischen Aufstands im Ruhrgebiet eingesetzt. Als Generalmajor übernahm er im Dez. 1933 das Kommando der 3. Kavallerie-Division in Weimar, die 1935 zur ersten dt. Panzer-Division umgerüstet wurde. Stetig befördert (April 1935 Gen.lt., Okt. 1936 Gen. d. Kavallerie), wurde er im Okt. 1937 Kommandierender General des VIII. Armeekorps in Nürnberg und im Okt. 1939 Oberbefehlshaber der 2. Armee (Juli 1940 Gen.oberst). W. befehligte seine Großverbände bei den Besetzungen Österreichs, des Sudetenlandes und der „Resttschechei“ sowie in den Feldzügen in Polen (Schlacht an d. Bzura, Einnahme v. Warschau), Frankreich, Jugoslawien (Einnahme v. Zagreb u. Belgrad) und seit Juli 1941 in der Sowjetunion. Im „Unternehmen Barbarossa“ beteiligte er sich mit der 2. Armee an den erfolgreichen Kesselschlachten von Białystok, Kiew und Brjansk. Während der zweiten Sommeroffensive im Osten übernahm W. im Juli 1942 die Führung der Heeresgruppe B, in deren Verband sich die Katastrophe von Stalingrad ereignete. Dennoch ernannte Hitler ihn im Febr. 1943 zum Generalfeldmarschall und verwendete ihn von Aug. 1943 bis März 1945 als Oberbefehlshaber Südost und gleichzeitig Oberbefehlshaber der Heeresgruppe F. Der gelungene Rückzug aus Griechenland und Jugoslawien im Herbst 1944 war vermutlich W.s größte militärische Leistung. Sein Kommando brachte ihn aber auch in die Mitverantwortung für das brutale dt. Vorgehen im Partisanenkrieg auf dem Balkan.

    Seit Mai 1945 in amerik. Kriegsgefangenschaft, wurde W. vor dem Nürnberger Militärtribunal gegen die Südost-Generale (Fall 7) angeklagt, aber bereits vor dem Urteil im Nov. 1948 wegen Krankheit entlassen.

    In der Wehrmacht wurde er als besonders fähiger, zuverlässiger und besonnener General anerkannt. Auch Hitler schätzte W.s militärische Fähigkeiten, obwohl ihm dessen dezidierter Katholizismus suspekt war und W. sich nicht scheute, militärfachlich abweichende Meinungen zu vertreten. W. wurde von Himmler persönlich über die systematische Ermordung der europ. Juden in Vernichtungslagern informiert und war in die rücksichtslose Kriegführung und Besatzungsherrschaft in der Sowjetunion und in Südosteuropa involviert. Das Attentat vom 20. Juli 1944 verurteilte W., der Hitler bis kurz vor Kriegsende engagiert diente.

  • Awards

    |E. K. II (1914) u. I (1915);
    Rr.kreuz (1940), Eichenlaub z. Rr.kreuz (1945).

  • Literature

    |G. F. Heuer, Die dt. Gen.feldmarschälle u. Großadmirale 1933–1945, ²2002, S. 155–59 (P);
    F.-Ch. Stahl, GFM M. Frhr. v. u. z. W. a. d. Glon, in: G. R. Ueberschär (Hg.), Hitlers mil. Elite, ²2011, S. 547–53;
    K. Schmider, Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944, 2002;
    J. Hürter, Hitlers Heerführer, Die dt. Oberbefehlshaber im Krieg gegen d. Sowjetunion 1941 / 42, ²2007;
    Nachlaß: BA, Abt. Mil.archiv Freiburg (Br.).

  • Author

    Johannes Hürter
  • Citation

    Hürter, Johannes, "Weichs, Maximilian Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 568-569 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117235202.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA