Lebensdaten
1937 – 2012
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Bochum
Beruf/Funktion
Elektrotechniker
Konfession
evangelisch
Namensvarianten
  • Weber, Wolfgang Hans
  • Weber, Wolfgang
  • Weber, Wolfgang Hans

Orte

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Zitierweise

Weber, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz139421.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans, Hauptschriftleiter (?);
    M Luise Heckmann (?);
    1961 Elisabeth Maria (Liz) Aumüller (1935–2015);
    3 S Ralf, Dirk, Lars.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Frankfurt/M. studierte W. seit 1956 an der TH Darmstadt Elektrotechnik. Während des Studiums arbeitete er 1958–62 für die AEG in Berlin und nach dem Diplom 1961 als Entwicklungsingenieur und Gruppenleiter der Arbeitsgruppe Kreiseltechnik und Digitaltechnik am AEG-Institut für Automation sowie nach der Fusion 1967 für AEG-Telefunken in Frankfurt/M. und Hamburg. 1966 an der TU Karlsruhe zum Dr. Ing. promoviert, wurde W. am Institut für Regelungstechnik der Fakultät für Elektrotechnik Wissenschaftlicher Assistent, danach Akademischer Rat bzw. Akademischer Oberrat. 1969 habilitierte er sich für das Fach Regelungstechnik in Karlsruhe und wurde 1970 als erster Professor überhaupt an die neugegründete Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern berufen, wo er o. Professor für Elektrotechnik war. Seine Forschungsarbeiten betrafen u. a. adaptive Regelungssysteme, Identifikationsverfahren für Parameter und Projektierung für Produktionsanlagen (Eisen und Stahl), Gepäckförderanlagen des Frankfurter Rhein/ Main-Flughafens, Bergbausysteme, elektronische Netzwerke und die Einführung digitaler Methoden zur Steuerung und Regelung von Fertigungsmaschinen. 1973 wechselte W. an die Univ. Bochum. Nach der Umbenennung der Fakultät in Elektrotechnik und Datenverarbeitung (heute Elektrotechnik und Informationstechnik) wurde W. in den Anfangszeiten der Mikroprozessortechnik Leiter des Lehrstuhls für Datenverarbeitung (Dekan 1975–77, Prorektor 1977–79, em. 2002), an dem er sich dieser neuen Technik in Forschung und Entwicklung mit richtungsweisenden Anwendungsprojekten widmete.

    1988 wurden in W.s Institut die „offenen Netzstrukturen“ für die Kommunikation zwischen Computern verschiedener Hersteller und Betriebssysteme über einen „Front-End-Rechner“ entwickelt, die gegenüber den damaligen Systemen – General Motors’ Manufactoring Automation Protocol (MAP) und Boeings Technical Office Protocol (TOP) – den Vorteil hatten, daß auf diese Weise Geräte vom Großrechner bis zum einfachen Homecomputer mit unterschiedlichen Betriebssystemen parallel oder seriell sowohl innerhalb eines Hauses als auch weltweit miteinander vernetzt werden konnten. Die Weiterentwicklungen (zuletzt MAP 3.0) wurden um das Jahr 2000 durch das TCP/ IP (Transmission Control Protocol/ Internet Protocol) ersetzt.

    W. war mit großem Engagement an der Gründung von Universitäten und Fakultäten im In- und Ausland beteiligt: 1974 war er Mitglied des Gründungssenats der Fern-Univ. Hagen, Berater und Gutachter im Entstehungsprozeß der Fakultät für Elektrotechnik an der Univ. Bremen, und, als 1985 die Cebu Central Colleges (CCC) in Cebu City (Philippinen) gegründet wurden, gründete er die Fakultät für Computer Engineering am Mapua Institute of Technology in Manila. 2007 wurde W. zum Gründungsrektor der internationalen Tekin University in Antalya (Türkei) ernannt. W. bekleidete Gastprofessuren in China, Jugoslawien, Indien und Malaysia; 1985 war er Honorarprofessor am Mapua Institute of Technology in Manila sowie an den Cebu Central Colleges.

  • Auszeichnungen

    |Mitgl. d. Inst. of Electrical and Electronics Engineers, d. New York Ac. of Science u. d. Internat. Informatization Ac. u. Gründungspräs. d. German Headquarter (1994);
    Mitgl. u. ständiger Sekr. im akad. Rat d. Humboldt-Ges. f. Wiss., Kunst u. Bildung (1976–2000, Vizepräs. 1994);
    Präs. d. Freimaurerischen Ak. Frankfurt/M. (1984–93);
    Mitgl. d. Board of Governors d. Research Ass. d. American Biographical Inst.;
    Mitgl. d. Leitungsgremiums d. Ges. f. Innovative Beteiligungen GmbH (1985);
    stellv. ARvors. d. Bit-Electronic AG, München;
    Ehrendir. d. Railway Communications Equipment Factory, Shanghai (1986);
    Hon.prof. u. Dr. h. c. (Univ. of Nis, Jugoslawien 1991);
    BVK 1. Kl. am Band (2005);
    Goldene Eule d. Sokrat. Ges. (2010).

  • Werke

    |Einf. in d. Methoden d. Digitaltechnik, 1966;
    Digitaltechnik I, Elemente d. math. Entwurfsverfahren, 1969 (mit H. Groh);
    Adaptive Regelungssysteme, Bd. 2, Entscheidungsprozesse u. Anwendungsbsp., 1971;
    Gründer u. Hg. d. Buchreihen „Digitaltechnik“ u. „Tb. d. Informatik“, 1974 (mit K. Steinbuch);
    Mitgl. im Hg.gremium „Facta Universitatis“ (Niš, Jugoslawien).

  • Literatur

    |Presseinformation 425 v. 19. 12. 2012 d. Univ. Bochum, Pionier d. Datenverarbeitung, RUB trauert um Prof. Dr.-Ing. W. W., Entwickler d. ersten autonomen mobilen Roboters (Internet);
    V. Stojanovic, The Life and Work of Prof. Dr. W. W., Facta Universitatis (Niš), Series: Electronics and Energetics, o. J. (Internet);
    J. v. Knop, Eine Hommage, in: G. Stahl (Hg.), Tage d. Einkehr, 2007, S. 262–73 (P);
    Wi. 2000.

  • Autor/in

    Rudolf Seising
  • Zitierweise

    Seising, Rudolf, "Weber, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 515 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz139421.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA