Lebensdaten
1852 – 1913
Geburtsort
Rohrbach bei Eppingen (Baden)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
katholisch
Namensvarianten
  • Wamsler, Friedrich

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Zitierweise

Wamsler, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz138907.html [29.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Peter (1804–70), Bauer in R. oder Rittershofen, S d. Franz Carl (1776–1853), Bauer in R., Ger.verwandter, u. d. Maria Christina Hammel;
    M Maria Anna Catharina, T d. Franz Joseph Rebel u. d. Maria Anna Heidinger;
    München 1880 Bertha (1859–1922), T d. Johannes Georg Debold u. d. Maria Theresia Jonitz;
    S Karl ( 1942), Dipl.-Ing., Gründungsmitgl. d. FC Bayern, Fritz (Friedrich) (1881– 1938, Elisabeth Goßmann, 1891–1987), Dipl.-Ing., Dr.-Ing., Ofen- u. Herdfabr., Teilh. d. väterl. Fa., Dir. u. Vorstandsmitgl. d. Wamsler-Werke AG, Vorstandsmitgl. d. Bayer. Industriellen-Verbands, 1928–32 bayer. LT-Abg. (BVP), Gründungsmitgl. d. FC Bayern, KR (s. Wenzel; Gesch. d. Bayer. Parlaments seit 1819, CD-Rom, hg. v. Haus d. bayer. Gesch., 2005);
    E Karl (s. 2).

  • Biographie

    W. lernte in seiner Lehrzeit als Schlosser im Badischen den Herdbau und die erfolgreichen neuen, seit den 1860er Jahren hergestellten transportablen Küchenherde kennen. Auf seiner Walz kam er 1870 nach Wien und Steyr, wo er bei der „Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft“ arbeitete. 1872 ging er nach Karlsruhe und schloß dort bei einem Kabinettschlossermeister seine Ausbildung als Meister ab. Im Herbst 1875 machte er sich in München mit einer kleinen Werkstätte für Kunstschmiedearbeiten selbständig und eröffnete 1877 die „Spar- und Kochherde-Fabrik und Bauschlosserei Friedrich Wamsler“ (Eintrag b. Reg.ger. 1880). Für das Hofbräuhaus fertigte W. den damals wohl größten Küchenherd Deutschlands mit einem Gesamtgewicht von 10 t und einer Kochfläche von 16 qm, der 65 Jahre in Betrieb blieb. Außerdem lieferte seine Fabrik eine Wasserwärmanlage für 2000 l Spülwasser. Der Erfolg der Herde beruhte auf der Doppelzugkonstruktion „System Wamsler“ mit großer Brennstoffersparnis und auf der soliden Ausmauerung, die eine Wärmeabstrahlung verhinderte. 1910 erhielt das Unternehmen auf der Weltausstellung in Brüssel eine Goldmedaille. Für die Ausstattung von Hof- und Schloßküchen wurde die Kochherdfabrik mit fünf Hoflieferantentiteln, darunter dem kgl. bayer. und dem ghzgl. luxemburg., ausgezeichnet. W.s Kundenkreis erstreckte sich auch auf Übersee, Lieferungen gingen bis nach Nord- und Südamerika, nach China und Japan. Noch vor dem 1. Weltkrieg erwarb W. einen Fabrikbau mit Bahnanschluß in München-Laim und verlagerte den Betrieb aus der Schellingstraße dorthin. 1911 traten seine beiden Söhne Karl (Dipl.-Ing.) und Fritz (Dr.-Ing.) als Teilhaber in den väterlichen Betrieb ein. Sie gehörten 1900 zu den Gründungsmitgliedern des FC Bayern, den W. großzügig förderte.

    Während des 1. Weltkriegs lieferte die Firma mit bis zu 600 Mitarbeitern fahrbare Feldküchen und Großkochanlagen. Nach dem Tod der Söhne W.s gehörte Michael Schottenhamel (1876–1968) zu den Hauptgesellschaftern des in eine GmbH umgewandelten Unternehmens. Nach dem 2. Weltkrieg setzte das Familienunternehmen verstärkt auf die Herstellung moderner Haushaltsgeräte, brachte 1954 die erste Waschmaschine mit eingebauter Schleuder auf den Markt und plante und baute Großkochanlagen. 1995 wurde die „Wamsler Herd- und Ofen GmbH“ wegen Konkurseröffnung aufgelöst. Die Tradition der Marke setzt die Vertriebsfirma „Wamsler Herd- und Küchentechnik GmbH“ mit Sitz in Ismaning bei München fort.

  • Auszeichnungen

    |erstes Ehrenmitgl. d. FC Bayern (1901).

  • Literatur

    |J. Kahn, Münchens Großind. u. Großhandel, ²1913;
    F. L. Neher, 80 J. Btr. z. Gesch. d. Herdes, hg. i. A. d. Wamsler Herd u. Ofen GmbH, 1957;
    D. Schumann, Bayerns Untern. in Ges. u. Staat 1834–1914, 1992;
    M. Krauss, Die kgl.-bayer. Hoflieferanten, 2009, S. 50.

  • Zitierweise

    Moser, Eva, "Wamsler, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 389-390 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz138907.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA