Lebensdaten
1823 – 1892
Geburtsort
Aachen
Sterbeort
Duisburg
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
katholisch
Namensvarianten
  • Vygen, Heinrich Josef
  • Vygen, Heinrich Joseph

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Zitierweise

Vygen, Heinrich Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz137866.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Peter (1794–1861), Hotelier in A., S d. Johann Peter Vijgen (1731–1802), Landwirt in Heerlen b. Limburg (Niederl.), u. d. Maria Agatha de Hesselle (1749–1839);
    M Maria Theresia Roebrock (1785–1845), aus Heerlen;
    jüngere Geschw u. a. B Peter Gustav (1825–69), Schw Anna Maria Pauline ( 1859);
    Aachen 1848 Margaretha Victoria (1828–85), T d. Johann Arnold Josef Viellevoye (* 1799), Lith. in Lüttich, u. d. Gertrud Maaßen (* 1801), aus Aachen;
    2 S Emil (1854–1903, Theodore Alexandrine Curtius, * 1858, T d. Friedrich Eduard Curtius, 1832–1905, Teilh. d. chem. Fabriken in D.), trat 1879 in d. väterl. Fa. ein, Mitinh., Prokurist, Erbe v. V., 1903 Stadtverordneter in D., 1894 Mitgl. d. Vollverslg. d. Handelskammer D., Max (* 1864, Molly Helene Böninger, * 1872, T d. Otto Böninger, 1830–1916, ref., Spinnereibes. in D., u. d. Paula [Pauline] vom Rath), Dr. iur., Textilfabr. in D., übernahm n. Emils Tod d. Fa. H. J. Vygen & Co., 1 T Emma (1857–1944), zuletzt in Bolkenhain (Schlesien);
    Ur-E Johann Peter (1937–2015), Dr., Vf. e. Fam. gesch. (s. L).

  • Biographie

    V. ging nach anfänglicher Tätigkeit als Kaufmann in der Galmeigrube Altenberg 1851 für eineinhalb Jahre nach England, um dort die Herstellung feuerfester Steine zu studieren.

    Nach seiner Rückkehr gründete er mit Georg Asmus 1856 in Düsseldorf die Firma „Asmus, Vygen & Co.“ zur Herstellung feuerfester Steine als Kommandit-AG mit Sitz in Duisburg-Hochfeld, an der sich Hüttenfachleute und Ingenieure wie Maximilian Braun, Friedrich Hammacher (1824–1904), Friedrich Grillo (1825–88), Ernst Pagenstecher und Gustav Witting finanziell beteiligten und die 1857 mit 47 Arbeitern bereits 3500 t produzierte. Mit Austritt des Teilhabers Asmus wurde die Firma 1858 in „H. J. Vygen & Cie.“ umbenannt. Trotz der großen engl. und belg. Konkurrenz baute V. in den beiden folgenden Jahrzehnten das Unternehmen aus. Der enorme Kapitalbedarf hierfür wurde wesentlich von Unternehmern wie Gustav vom Rath (1807–81) und Otto Böninger durch Zeichnung von Obligationen aufgebracht. Die technische Weiterentwicklung der Produktionsverfahren war zurückzuführen auf den Chemiker und langjährigen Betriebsleiter Carlos Otto (1838–97). Gewinne wurden v. a. mit der Herstellung von feuerfest ausgekleideten Gußstahltiegeln erzielt. Der Standort am Rhein ermöglichte neben dem eigenen Anlegeplatz für Lastkähne schon 1859 einen eigenen Gleisanschluß an die Witten-Duisburger Bahn. Die für die Herstellung feuerfester Produkte benötigten Rohstoffe Ton und Quarzit wurden nach 1871 hauptsächlich in eigenen oder gepachteten Grubenbetrieben abgebaut und nach Duisburg transportiert. 1881 war „H. J. Vygen & Cie.“ der größte dt. Hersteller von feuerfesten Produkten mit einer Jahresproduktion von 31 000 t und stellte als erste dt. Firma basische Steine zur Entphosphorung des Eisens her. Seit 1879 arbeitete V.s ältester Sohn Emil im Unternehmen mit, seit 1885 war er Mitgesellschafter. V. war als langjähriges Mitglied der Nationalliberalen Partei seit 1868 Stadtverordneter in Duisburg und gehörte 1882–92 dem preuß. Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis Duisburg/ Mülheim/ Essen an. 1879–92 Mitglied der Handelskammer Duisburg, war er zuletzt für einige Jahre deren Vizepräsident.

    1903 übernahm V.s zweiter Sohn Max die Geschäftsführung. Aufgrund zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten nach dem 1. Weltkrieg wurde die Firma liquidiert, 1928 unter dem Namen „H. J. Vygen & Co.“ ein Rohstoffhandelsgeschäft gegründet, das bis 1964 bestand und dann an die Servais-Werke AG, Bonn verkauft wurde.

  • Auszeichnungen

    |preuß. KR (1887).

  • Literatur

    |W. Ring, Gesch. d. Duisburger Fam. Böninger, 1930;
    Johann Peter Vygen, Gesch. d. Duisburger Fam. V., 2001 (P);
    ders., Btrr. z. Gesch. d. Firma H. J. Vygen & Cie., 2006 (in: Stiftung Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv Köln, Abt. 206, Nachlaß Vygen, 206–1–1);
    ders., Die Nachkommen v. Otto Böninger (1830–1916) u. Adelheid Böninger (1838–1863), geb. vom Rath, 2003 (in: Stiftung Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv zu Köln, Abt. 106, A. Böninger, Tabakfabr., Duisburg, 106–165–1);
    Biogr. Hdb. Preuß. Abg.haus I.

  • Autor/in

    Jürgen Weise
  • Zitierweise

    Weise, Jürgen, "Vygen, Heinrich Josef" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 149-150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137866.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA