Vulpius, Gustav
- Lebensdaten
- 1839 – 1917
- Geburtsort
- Boxberg (Baden)
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Pharmazeut
- Konfession
- -
- Namensvarianten
-
- Vulpius, Gustav Friedrich Adolph
- Vulpius, Gustav
- Vulpius, Gustav Friedrich Adolph
- Vulpius, Gustav Friedrich Adolf
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Genealogie
Aus Apothekerfam.;
V →Ernst Ludwig Friedrich (1798–1879), aus Pforzheim, Apotheker in B., S d. Johann Samuel (1760–1848), aus Pforzheim, u. d. Johanne Elsabethe Salzer (Sulzer) (1778–1839);
M Catharina Magdalena Breymeyer (Breimeier) (1809–73), aus Wildberg;
⚭ Boxberg 1866 Amalie (1842–1902), aus Schriesheim b. H., T d. David Friedrich Holdermann (um 1808–81), aus H., u. d. Johanne Heuer (Neuer?);
S Oscar (1867–1936, ev., ⚭ Camilla Starck, 1869–1936, Schw d. Hugo Starck, 1871–1956, Dr. med., ao. Prof. d. Med. in H., 1931–45 ltd. ärztl. Dir. d. Städt. Krankenhauses Karlsruhe, s. Rhdb.; Drüll, Heidelberger Gel.lex. I). -
Biographie
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart und der pharmazeutischen Lehre in Langensteinbach bei Karlsruhe legte V. 1857 die Gehilfenprüfung ab und arbeitete in mehreren Apotheken. 1866 übernahm er nach dem Studium der Pharmazie an der Univ. Heidelberg (Apothekerexamen 1861) die Leitung der väterlichen Apotheke in Boxberg, die er 1872 verkaufte, um als Privatmann nach Heidelberg umzusiedeln. Hier verfaßte er unzählige Berichte und Artikel für das „Archiv der Pharmacie“ und die „Pharmaceutische Zeitung“. 1875 wurde er in Jena zum Dr. phil. promoviert. Auf Vorschlag des Direktors der Medizinischen Klinik in Heidelberg, →Nikolaus Friedreich (1825–82), übernahm V. 1876 die Einrichtung und Leitung der Apotheke im neuen Akademischen Krankenhaus, die er bis zu seinem Ausscheiden 1901 zu einer musterhaften Klinikapotheke ausbaute.
V. publizierte v. a. Aufsätze in Fachzeitschriften und Monographien für die „Real-Encyclopädie der gesammten Pharmacie“ (10 Bde., 1886–91) sowie zahlreiche Arzneibücher und Kommentare. Außerdem rief er 1884 eine Pharmakopöekommission ins Leben, die sich der Überarbeitung des jeweils gültigen Dt. Arzneibuchs zuwendete. Aufgrund dieser Tätigkeit sowie seiner Forschungen und Publikationen zum Nachweis von Quecksilber im Harn, der erstmaligen Isolierung des Condurangins aus der Condurangorinde, der Prüfung zahlreicher Substanzen und der Untersuchung von Tinkturen gehörte V. zu den bekanntesten pharmazeutischen Schriftstellern des späten 19. Jh., zu dem sowohl eine fundierte Biographie als auch eine Bibliographie noch ausstehen.
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Auszeichnungen
|Med.rat;
Mitgl. d. Dt. Apothekerver.;
Ehrenmitgl. d. Dt. Pharm. Ges. -
Werke
|Über Condurango-Glycoside, in: Archiv d. Pharmacie 64, 1885, S. 299–302.
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Literatur
|B. Reber, Gallerie hervorragender Therapeutiker u. Pharmakognosten d. Gegenwart, 1897, S. 320–27 (P);
R. Fischer, Die Anfänge d. professionellen Krankenhauspharm. in Baden u. d. Btrr. bad. Krankenhausapotheker z. Entwicklung d. wiss. u. prakt. Pharm. v. 1870 bis 1945, Diss. Heidelberg 2004;
K. Conrath u. C. Friedrich, „Ich glaube, im Vertrauen gesagt, nicht an d. buchhändler. Erfolg d. Sache“, 100 J. „Real-Encyclopädie d. gesammten Pharmacie“, in: Gesch. d. Pharm. 64, 2012, S. 46–52;
Dt. Apotheker-Biogr. II. -
Autor/in
Wolf-Dieter Müller-Jahncke -
Zitierweise
Müller-Jahncke, Wolf-Dieter, "Vulpius, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 149 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137863.html#ndbcontent