Lebensdaten
1881 – 1944
Geburtsort
Bielefeld
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Landmaschinentechniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1070634239 | OGND | VIAF: 315588389
Namensvarianten
  • Vormfelde, Karl Heinrich
  • Vormfelde, Karl
  • Vormfelde, Karl Heinrich
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Zitierweise

Vormfelde, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1070634239.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm, Landwirt in Bielefeld, Dreher in Enger (Westfalen);
    M Johanne Kroeger;
    1 Schw;
    1937 Johanna Pöckert, geb. Andrae;
    2 Stief-T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Realgymnasiums in Bielefeld studierte V. seit 1900 an der TH Hannover (Dipl-Ing. 1905). Anschließend war er bis 1906 wissenschaftlicher Assistent an der Univ. Halle. Nach der Promotion 1908 an der TH Hannover bei Alwin Nachtweh (1868–1929), in der er sich mit theoretischen Problemen der Milchschleuder befaßt hatte, arbeitete er als Ingenieur an der TH Hannover. 1910 war V. als Beobachter und Gutachter des Landwirtschaftsministeriums in Argentinien tätig und begann dann seine Tätigkeit als Exportingenieur bei der Landmaschinenfabrik Heinrich Lanz, Mannheim. Nach kurzer Tätigkeit als Zivilingenieur in London 1914 und als Assistent an der TH Hannover 1915 war er bis 1918 Leiter eines Industrieunternehmens in Nordfrankreich. Dann Technischer Direktor bei der Maschinenfabrik Dehne in Halberstadt, nahm er 1919 den Ruf als Direktor des Institutes für Landmaschinen und Physik an der Landwirtschaftlichen Hochschule Bonn-Poppelsdorf an.

    V.s Engagement in der Forschung galt der Mechanisierung der Landwirtschaft. So trug er zur Entwicklung von Traktoren bei, die erstmals mit Arbeitsgeräten kombiniert, u. a. in der Bodenbearbeitung eingesetzt werden sollten. V. stattete Traktoren mit einer Seiltrommel aus und entwarf so diverse Geräte für Weinbergsarbeiten in Hanglagen, was die Mechanisierung des Weinbaus vorantrieb. Ende der 1920er Jahre begannen unter V.s Leitung die Prüfungen der ersten amerik. Mähdrescher, wofür er eine Dreschtrommel-Prüfstraße bauen ließ. Untersuchungen zu dem Dreschvorgang und dem Mähdrescher hatten zum Ziel, geeignete Maschinen für die dt. Landwirtschaft zu entwickeln. An ausländischen Fabrikaten wurden der Energiebedarf, die Reinigung, der Einfluß einer band- oder garbenförmigen Zuführung, der Einfluß der Strohbeschaffenheit und der Gutfeuchte untersucht. Es galt herauszufinden, welche Gestalt, Eigenschaften und Preis ein Mähdrescher haben mußte, um in Deutschland einsatzfähig zu sein. In den 1930er Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Gebrüder Claas, Harsewinkel, ein Mähdreschermodell|nach dem Querflußprinzip erstellt, erprobt und in den folgenden Jahren mit dem Fabrikanten August Claas (1887–1982) die Entwicklung eines solchen Mähdreschers vorangetrieben. Erst nach dem 2. Weltkrieg fand er unter der Bezeichnung „Claas Junior“ und später als „Claas Super“ weite Verbreitung in der dt. Landwirtschaft. V. wird daher vielfach als Nestor des dt. Mähdreschers geehrt.

  • Auszeichnungen

    |Mitgl. d. Preuß. Landesloge;
    Max-Eyth-Gedenkmünze (1925);
    Mitgl. d. NSLB (1933–36).

  • Werke

    |Arbb. d. Getreideernteausschusses 1929, in: Die Technik in d. Landwirtsch. 11, 1930, S. 1 f.;
    Einige Worte über Amerika u. Chicago, ebd. 14, 1933, S. 270–72;
    Strohbinder-Prüfung, in: Mitt. d. Dt. Landwirtsch.-Ges. 48, Nr. 11, 1933, S. 224.

  • Literatur

    |Prägende Gelehrte, J.ausg. d. akad. Clubs Poppelsdorf, 2002, S. 13–18;
    W. Brinkmann u. C. A. Schiffgen, Btr. z. Gesch. d. Agrartechnik im Rheinland zw. 1777 u. 1944, ³1997, S. 133–69;
    Rhdb. (P);
    Bonner Gel. VIII;
    Gerber, Persönlichkeiten Land- u. Forstwirtsch.

  • Autor/in

    Peter Schulze Lammers
  • Zitierweise

    Schulze Lammers, Peter, "Vormfelde, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 117-118 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1070634239.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA