Lebensdaten
1879 – 1949
Geburtsort
Barmen
Sterbeort
Wuppertal-Elberfeld
Beruf/Funktion
Versicherungsfachmann ; Kommunalpolitiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1027499112 | OGND | VIAF: 273697172
Namensvarianten
  • Vesper, Ernst

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Zitierweise

Vesper, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1027499112.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (jun.), Fabr.arb. in B., S d. Carl (* 1820), Schreiner, u. d. Wilhelmine Pohl;
    M Berta Schmitz (1847–1922);
    Barmen 1910 Adele Bergmann;
    1 S Ernst Albert (1912–74), 1964–74 Geschäftsführer d. Verbandes d. Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK) u. d. Arbeiter-Ersatzkassen-Verbandes (AEV), soz.vers.rechtl. Veröff., u. a. Mitarb. an E. Stolt, Die Ersatzkassen d. Krankenvers., ⁷1973 (s. L), 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte V. eine kaufmännische Lehre bei einer Weberei und Färberei in Barmen und arbeitete seit 1903 als Angestellter bei der Druckerei „Aug. Stoffel Wwe.“. Durch Vermittlung seines Lehrherrn Rudolf Küpper trat er im selben Jahr dem „Kaufmännischen Verein Barmen“ bei, in dessen Rahmen er sich mit der Krankenversicherung beschäftigte. Der Verein gründete auf V.s Initiative 1903 eine eigene Versicherungseinrichtung, die „Krankenkasse für Handelsangestellte in Barmen e.H.“ (eingeschriebene Hilfskasse), für deren Genehmigung durch das preuß. Handelsministerium sich V. in Berlin persönlich einsetzte. Sie nahm 1904, als die bisher auf Arbeiter beschränkte gesetzliche Versicherungspflicht auf Lehrlinge und Handlungsgehilfen bis zu einem Jahresverdienst von 2000 Mark ausgedehnt wurde, unter seinem ehrenamtlichen Vorsitz ihre Tätigkeit auf. Der 1905 in Magdeburg gegründete „Verband kaufmännischer Krankenkassen Deutschlands“ wählte V. zu seinem Vorsitzenden und bestimmte Barmen als Verbandssitz. 1912 veranlaßte V. die Übertragung der Barmer Kasse auf die 1884 gegründete Görlitzer „Krankenkasse des Vereins junger Kaufleute“, ihre Sitzverlegung nach Barmen und ihre Umbenennung in „Krankenkasse für Kaufleute und Privatbeamte in Deutschland zu Barmen“, die er seit 1913 hauptamtlich leitete. Die gesetzliche Neuregelung durch die Reichsversicherungsordnung (RVO) 1911 machte eine Zulassung als Ersatzkasse erforderlich, die V. nach einem langwierigen Verfahren mit Eingabe beim Bundesrat 1914 erhielt. Damit war die „Barmer Ersatzkasse“ (BEK) entstanden, die sich seit Anfang der 1930er Jahre zum größten Träger der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland entwickelte und über 80 Jahre blieb (seit dem Zusammenschluß mit der Gmünder Ersatzkasse 2010 „Barmer GEK“).

    Für die Krankheitskostenversicherung des bei ihr nicht aufnahmeberechtigten Personenkreises errichtete die BEK 1922 die „Barmenia Versicherungsbank für Mittelstand und Beamte V.a.G. zu Barmen“, an deren Spitze V. |ebenfalls als Generaldirektor stand. Auf seine Initiative hin wurde 1926 die „Barmenia Lebensversicherung a.G.“ gegründet. Beide Gesellschaften standen in einer Organisations- und Geschäftsführungsgemeinschaft mit der BEK, die erst 1927 unter Beibehaltung der freundschaftlichen Beziehungen aufgelöst wurde. Die Unternehmen entwickelten sich zur „Barmenia“ Versicherungsgruppe mit Sitz in Wuppertal.

    1925 schied V. nach internen Auseinandersetzungen über die Baukosten einer Kur-Einrichtung in Bad Hermannsborn aus der BEK sowie der Barmenia aus. Er war zunächst für die „Frankfurter Versicherungs-AG“ tätig, trat 1929 in die Direktion der aus der Sterbekasse für Bürger Barmens hervorgegangenen „Rheinisch-Westfälischen Versicherungsbank V.a.G.“ ein, sanierte sie, benannte sie 1936 in „Rheinisch-Westfälische Lebensversicherung a. G.“ um und war von 1945 bis zu seinem Tod Vorsitzender des Aufsichtsrats.

    V. gehört zu den wenigen Persönlichkeiten, die sowohl im Bereich der Sozial- als auch der Privatversicherung aktiv waren. Er befaßte sich auch eingehend mit dem Sterbekassenwesen, veröffentlichte eine Reihe von Abhandlungen auf diesem Gebiet und legte eine umfangreiche Sammlung von Satzungen und sonstigen Materialien an, die er 1940 dem Institut für Versicherungswissenschaft der Univ. Köln überließ; sie wurde 1966 publiziert.

  • Werke

    W Gesch. d. Rhein.-Westfäl. Vers.bank V.a.G. zu Wuppertal-Barmen aus Anlaß d. 40j. Bestehens, 1933 (P);
    Die Sterbegeld- u. Kleinlebensvers. in Vergangenheit u. Gegenwart, in: Neumanns Zs. f. Vers. wesen 58, 1935, S. 479 ff.;
    Sterbekassen u. Kleinlebensvers., in: Das Vers.archiv 12, 1941/42, S. 236–45;
    Die Sterbekassen in alter u. neuer Zeit, 1966 (P);
    – Nachlaß: StadtA Wuppertal NDS 30.

  • Literatur

    L 50 J. Barmer Ersatzkasse, 1954 (P);
    Sechs J.zehnte Sicherheit 1904–1964, Leipziger Ver.-Barmenia Krankenvers. auf Gegenseitigkeit, Hauptverw. Wuppertal, 1964;
    W. Ebel, in: Zs. f. d. gesamte Vers.wiss. 56, 1967, S. 624–28;
    G. Ringleb, Erfolg e. Idee, 100 J. Barmer Ersatzkasse, 1984 (P);
    K. H. Richter, in: Wuppertaler Biogrr. 34, 1987, S. 83–88 (P);
    Die Gesch. d. Barmenia, 2004, S. 6;
    P. Koch, Gesch. d. Vers.wirtsch. in Dtld., 2012, S. 227; – zu Ernst Albert: Die Ersatzkasse 55, 1974, S. 217 f. (P).

  • Autor/in

    Peter Koch †
  • Zitierweise

    Koch, Peter, "Vesper, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 777-778 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1027499112.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA