Lebensdaten
1493 – 1556
Geburtsort
Zwönitz (Sachsen)
Sterbeort
Joachimsthal (Erzgebirge)
Beruf/Funktion
Bergmeister
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 135907799 | OGND | VIAF: 80344204
Namensvarianten
  • Enderle vom Burgstadl, Matthes
  • Enderlin vom Burgstadl, Matthes
  • Enderlein, Matthes (bis 1552)
  • mehr

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Enderlein vom Burgstadl, Matthes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135907799.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Andreas ( 1533), Müller in Zwönitz, S des Thomas, Bauer u. Schöffe;
    1) N. N., 2) Joachimsthal 1552 Margaretha N. N.;
    K aus 1).

  • Biographie

    Nach Studium in Leipzig (immatrikuliert 1518) war E. Kantor und dann Rektor der Lateinschule Schneeberg, übernahm aber zugleich das Amt eines Schichtmeisters Schneeberger Bergwerke. 1533 siedelte er nach Joachimsthal über, wo er zuerst wieder Schichtmeister, seit 1536 Bergmeister war. Er verfaßte Richtlinien für eine Joachimsthaler Waldordnung und war als Leiter des Bergreviers an der Bearbeitung der 2. Bergordnung von 1541 beteiligt, als deren Ergänzung er ein sogenanntes „Bergformelbuch“, ein praktisches Handbuch für Joachimsthaler Bergleute, niederschrieb. Nach dem Übergang Joachimsthals von den Grafen Schlick an König Ferdinand von Böhmen (1547) blieb E. trotz Anfeindungen Bergmeister, wurde aber 1550, als er krankheitshalber um Entlassung bat, zum Amtsverwalter von Joachimsthal bestellt. Zu der Bergordnung von 1548 für Joachimsthal, die die von 1541 nur unbedeutend änderte, sammelte E. bis zu seinem Tode die „Alten Berggebräuche des Joachimsthaler Bergwerks“, in denen er das geltende bergmännische Gewohnheitsrecht und anderes mehr zusammenfaßte. Sie wurden, in ihrer Reihenfolge den Artikeln der Bergordnung von 1548 angepaßt, als „Appendix“ zu dieser Ordnung gedruckt (Ursprung und Ordnung der Bergwerke im Königreich Böhmen und so weiter, Leipzig 1616). Wohl 1548/50 hat E. das sogenannte Ius regale montanorum, das König Wenzel von Böhmen kurz nach 1300 erlassen hatte, als „Königliches Bergbuch“ ins Deutsche übersetzt, das 1616 von Johannes Deucerus veröffentlicht wurde. Schließlich ist E.s unvollendetes Alterswerk „Von Bergwerks Substanz, Nutz und Erhaltung“ zu erwähnen. So war E. nicht nur ein erfolgreicher Bergmann, sondern auch der Verfasser von hervorragenden Werken über den böhmischen und erzgebirgischen Bergbau sowie dessen Recht und Geschichte.

  • Literatur

    G. Laube, Die Waldordnung u. d. Bergformelbuch d. M. E., in: Mitt. d. Ver. f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen 29, 1891, S. 201 ff.; W. Weizsäcker, in: Sudetendt. Lb. III, 1934, S. 127 ff.;
    L. Enderlein, in: Geschl- u. Sippenverband E., Mitt. …, Nr. 2 u. 4, 1940 f.;
    H. Löscher, in: Glückauf, 1956, Nr. 8;
    ders., in: Bergak. 8, 1956, S. 493 ff.; ders., in: Die erzgeb. Berggebräuche d. 16. Jh. …, = Freiberger Fhh. D 24 (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Hermann Löscher
  • Zitierweise

    Löscher, Hermann, "Enderlein vom Burgstadl, Matthes" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 494 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135907799.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA